Folgen der Energiewende

Januar 2021: Stromnotstand droht wirklich

Während linke und grüne Politiker zum Klimanotstand blasen, stehen Deutschland ganz reale Bedrohungen ins Haus.

Bild von Markus Distelrath auf Pixabay
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Das ganze hört sich an wie die Antwort auf die Frage, ob man erst die gute oder die die schlechte Nachricht hören will. Die gute lautet: Der Stromnotstand kommt später. Die schlechte: Dafür kommt es umso heftiger.

Aktuell könnte Deutschland seinen Strombedarf beim Eintreten einer kritischen Lage ab dem 20. Januar nicht mehr decken. Eine kritische Lage bedeutet: Es herrscht »Dunkelflaute« – eine treffende Wortschöpfung der Energiewirtschaft für das »schwach wie Flasche leer« der deutschen Energiewende. Zugleich wird »eine relativ hohe Nichtverfügbarkeit konventioneller Kraftwerkskapazitäten« angenommen. Dann würde das große Zittern beginnen.

In diesem Januar scheint es noch nicht so weit zu sein. Doch Prognosen sind schwierig. Über die Eintrittswahrscheinlichkeit einer solchen Kombination von widrigen Umständen lassen sich kaum Angaben machen. Neue Modellrechnungen sind hier gefragt, die auch die Verlässlichkeit von Importen aus dem Ausland berücksichtigen. Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet dran, heißt es im Bericht zur Leistungsbilanz, den die deutschen Übertragungsnetzbetreiber erstellen.

Betrachtet man jedoch die Tendenz, dann wird deutlich, dass »Dunkelflaute« auch für »einem wird schwarz vor Augen und flau« steht. Denn die Kraftwerksreserve nimmt stetig ab. Am 17.Dezember, dem schwierigsten Tag im Jahr, lag sie im Jahr 2017 mit 42,2 Gigawatt deutlich im positiven Bereich. Doch im letzten Jahr ergab sich nur noch eine Reserve von 3,5 Gigawatt – ein Puffer, der dreieinhalb bis vier Großkraftwerken entspricht. In diesem Jahr schrumpft der Puffer auf ein Gigawatt Leistung zusammen – ein einziges Großkraftwerk, das schnell mal ausfallen kann. Dramatisch wird die Lage im nächsten Jahr. Dann fehlt die Reserve, ja es wird ein Minus von 5,5 Gigawatt Leistung erreicht.

Das kommt dabei raus, wenn man die Kraftwerke nicht schnell genug vom Netz nehmen kann. Ginge es nach den Grünen, ginge alles noch schneller – abwärts.

Und wie selbstverständlich verlässt man sich in der deutschen Politik auf die Nachbarn. Die sorgen mit Atomkraft und Kohlekraftwerken im Notfall dafür, dass Deutschland sich weiter seine energietechnische Herrenmoral leisten kann: Die anderen machen die Arbeit – selber fühlt man sich wohl und obendrein besser als jene.

Nachtrag der Redaktion:

Versehentlich hieß es ursprünglich, der 20.Januar 2017 sei der Tag mit der Jahreshöchstlast gewesen.

Besten Dank für den Hinweis eines aufmerksamen Lesers.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: die Vernunft

Das alles erinnert an die deutsche Bahn. Mit der "Privatisierung" wurde deren Führungsmannschaft von der Politik besetzt. Was taten diese Manager?
Sie sparten alles ein, jegliche Reserven und legten 1000 Kilometer Gleise still, mit dem Resultat, das sich Verspätungen und Zugausfälle multiplizierten. Sie schrumpften die Bahn krank.
Außerdem kauften sie mit dem Geld der Bahn weltweit Verkehrsunternehmen auf, um ein internationaler Verkehrsdienstleister zu werden. Sie schufen ein fast undurchdringliches Dickicht an Unternehmen zur Verschleierung ihrer Fehlleistungen. Sie bauten die größte deutsche LKW- Flotte auf.
Sie waren und sind eine Katastrophe für die Leistungsvermögen der deutschen Bahn, für ihre Fahrgäste, Kunden und Mitarbeiter !

Gravatar: Willi Winzig

Das kommt dabei heraus wenn Idioten ein Land regieren wie es Milos Zeman richtig bemerkt hat. Dies gilt nicht nur für fehlende Angelscheine und geöffnete Grenzen, sondern auch für Klimahysteriker/innen der Rot/grün/schwarzen Fraktion.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Dann würde das große Zittern beginnen.“ ...

Wäre ein relativ schneller Eintritt dieser Situation nicht schon deshalb das Beste für Deutschland, weil dann auch den Wählern von Schwarz, Rot, Grün & Co. klar werden würde, dass die AfD mit ihren auch dies bzgl. Warnungen vollkommen richtig lag?

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