Parlament in Rom beschließt Einführung von Mini-Bots

Italien schafft Parallelwährung zum Euro

Das italienische Parlament hat durch die Einführung von Mini-Bots die Grundlage dafür geschaffen, eine Parallelwährung zum Euro einzuführen. Zunächst einmal sollen damit nur Milliardenschulden gegenüber einheimischen Unternehmen beglichen werden.

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Italien trifft erste Vorbereitungen für eine Parallelwährung zur europäische Einheitswährung Euro. Die Abgeordnetenkammer verabschiedete einen Antrag, der es der Regierung erlaubt, die zweistelligen Milliardenschulden des italienischen Staates gegenüber den einheimischen Unternehmen unter anderem durch die Ausgabe von sogenannten Mini-Bots zu begleichen.

Bot ist eine Abkürzung für »Buono ordinario del tesoro«, Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit (maximal zwölf Monate), die normalerweise zur Erhöhung der kurzfristigen Liquidität des Staates dienen. Der Nennwert der bisherigen Bots lautet auf mindestens 1.000 Euro. Die  neuen Mini-Bots liegen bei einen Nennwert von 100 Euro oder noch tiefer.

Experten warnen, dass die neuen Mini-Bots - sofern erst einmal ausgegeben - schnell als Zahlungsmittel verwendet und so zu einer Art Parallelwährung werden können, sich damit ein Austritt in Trippelschritten vollziehen könnte. Geistiger Vater der Mini-Bots ist der Ökonom, Lega-Abgeordnete und Präsident der Finanzkommission, Claudio Borghi.

Der Eurokritiker und Salvini-Berater erklärte schon vor zwei Jahren: »In dem Moment, in dem man entscheidet, aus dem Euro auszutreten, werden die Mini-Bots zum Bargeld der neuen Währung.« Um den Euro-Exit zu erreichen, müsse man ihn nur »in einzelne Schritte zerlegen«, sagte Borghi.

Chefvolkswirt Thomas Mayer äußerte in der »Welt«: »Mit diesen Mini-Bots könne die italienische Regierung zwar nicht die Fiskalkriterien umgehen, da sie auf Defizit und Schuldenstand und nicht auf die Art der Finanzierung abheben würde, aber Rom könne Brüssel drohen den Euro schrittweise zu verlassen, sollte die EU Italien zur Defizitreduktion zwingen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Oliver Pudwell

Italien hat seit Jahrzehnten seine Hausaufgaben nicht erledigt. Die Auswirkungen aus dem Mangel an Reformen wird durch die gemeinsame Eurowährung verstärkt. Nicht der Euro selbst ist die Ursache des Italien-Dilemmas, es ist die gesamte Struktur der italienischen Wirtschaft und der staatlichen Strukturen. Letztendlich ist es statistisch erwiesen, dass durch den Euro die Verbreitung von Armut abgenommen hat und insgesamt der Wohlstand gestiegen ist, selbst in Bulgarien, Rumänien, Ungarn oder auch in Polen. Italien steckt in seinen Strukturen der 70er Jahre fest. In der Zweitwährung sehe ich auch eine Chance für Italien innerhalb seiner Staatsgrenzen die wichtige Lücke für verpaßte Investitionen sukzessive zu schließen. Die Medien sollten nicht alle Querdenker Ideen als europafeindlich darstellen. Vielleicht ist der italienische Weg ein hilfreicher Weg, die dortigen Schwierigkeiten mit Hilfe der Zweitwährung, nämlich die hauseigenen, einzudämmen und gestärkt im Euroland zu verbleiben. Die EU ist ein Garant dafür, Unterschiede und Konflikte durch Gespräche und nicht mit Waffen zu beseitigen, Das bringt uns alle friedlich weiter und wird letztendlich den Wohlstand verbreitern, trotz Rückschläge und der in der Komplexität begriffenen Problematiken, die die Gemeinschaft und ihre Währung bringen.

Gravatar: Heino de Witt

Der Euro ist unser Untergang wir in Europa sollten wieder alle verschiedene Währungen einführen. Zu der guten DM Zeit hatten wir alle mehr Geld in der Tasche. Wir hatten eine gute Wirtschaftsunion jedes Land hatte die Möglichkeiten die Währung auf oder abzuwerten, es gab noch Zinsen für gut Angelegtes Geld und Dragi war Angestellt bei Goldman und Sachs. Man konnte damals im Urlaub noch Geld sparen da unsere Währung was wert war. Heute brauchst du das Geld zwar nicht mehr Wechseln aber Urlaub ist bei vielen gar nicht mehr drin obwohl manche sogar zwei Jobs haben. Tolles Europa !!!

Gravatar: Hartwig

@ Eysel 05.06.2019 - 21:13

Mag sein.

Der schwere Fehler von Sinn, seine größte Sünde, ist seine mangelhafte Inkonsequenz.

Einerseits kritisiert er, Sinn, richtig die Energiewende, fällt jedoch auf die dumme Mehrheit herein, in der angeblichen Wissenschaft, die vom Klimatod sprechen will, den ich mitverursachen soll, durch meine Lebensweise.

Sinn ist zu feige oder erkennt nicht, dass auf einem anderen Fachgebiet einfach nur gelogen und betrogen wird oder die Wissenschaft von einer betrügerischen, kriminellen Clique gekapert worden ist.

Im Grunde hat das die Konsequenz, Sinn hat die Funktionsweise von Wissenschaft nie begriffen.

Erst wenn Sinn sich offen und laut gegen einen solchen Humbug wie die CO2-Bilanz stellen sollte, oder klar Stellung nimmt, dass es unmöglich einen menschlichen Einfluß weder auf das Klima oder dem Wetter geben kann, hätte Sinn sich alle Medaillen abholen können.

Und Sinn prüft also nicht nach, was die anderen eitlen und dummen Professoren so von sich geben dürfen.

Sinn ist nicht konsequent genug.

Die Pflicht Sinns wäre es, die freie Meinung und die freie Forschung in der Wissenschaft zu verteidigen. Ich kann mich nicht daran erinnern, er hätte das getan, gegen die Idioten, die diesen Klimabetrug begehen dürfen, ohne richtigen Kampf auf der Gegenseite.

Die meisten Professoren überlassen den Dummköpfen die Bühne und erlauben die Zerstörung dieses Landes. Wer so etwas tut, verdient(e) es nicht, Professor genannt zu werden.

Gravatar: Freigeist

@Eysel
Auch Janis Varoufakis hat das so gesagt. Sinn und Varoufakis sind sich in Bezug auf den Euro einig. Varoufakis war Finanzminister während der Hochphase der Griechenland-Krise

Gravatar: Freigeist

@Hartwig
Gerade linke Ökonomen sagen, dass die Tage des Euro gezählt sind. Linke Ökonomen verstehen ökonomische Gesetze sehr wohl, Politiker wollen es nicht verstehen, das ist das Problem.

Gravatar: Eysel

Sinn skizzierte diese Möglichkeit schon vor zwei Jahren.

Gravatar: Michael41

Damit hätte Italien wieder eine eigene Währung, könnte die auch selbst kontrollieren u. wäre nicht mehr direkt auf die EZB angewiesen, das muß ein befreiendes Gefühl sein, wahrscheinlich lassen sie Salvini hochleben, warum haben wir keinen Salvini. Außerdem dürfen die Italiener weiterhin Mamma u. Papa sagen ohne deutsch kommunistischen Einfluß, man sollte überlegen nach Rom zu emigrieren dort sind die Menschen menschlich geblieben.

Gravatar: Hans von Atzigen

Durchaus eine möglichkeit für den schrittweisen Ausstieg
aus dem EURO.
Jedoch das DAS die Rettung ist, vor Illusionen sei gewarnt.
Für das Gelingen eines solchen Vorhabens braucht es Zeit
und das ist sehr wichtig, eine solide Realwirtschaftspolitik.
Sowie ein entsprechendes Umfeld, Voraussetzungen und Möglichkeiten.
Und zu guter letzt der EURO hat immense Schäden und Verwerfungen angerichtet, sooooo einfach sind die
nicht aus der Welt zu schaffen.
Zudem die EU wird ihr liebstes Kind nicht soooo
schnell aufgeben, und mit ,,Todesangst,, daran kleben.

Gravatar: karlheinz gampe

Ist das ein Vorzeichen ? Die Flammenschrift an der Wand ?

Auf den kommenden CDU Merkel Crash ?

Gravatar: Sigmund Westerwick

Italien macht es vor

Es ist sehr zu begrüßen daß einige Länder Lösungen aus der EURO-Krise probieren wollen. Insbesondere in den Südländern der EU würgt der EURO die wirtschaftliche Entwicklung ab, und dort könnte die Etablierung einer Zweitwährung zumindest etwas entlasten. Vor allem aber schafft es eine Alternative wenn die Länder entweder aus dem EURO raus wollen oder von Merkel und Konsorten dazu gezwungen würden, den Euro zu verlassen, man hat dann schon eine Ersatzwährung und ist nicht auf Gedeih und Verderb der Eurobürokratie ausgeliefert.
Hier kann die EU von Italien etwas lernen.

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