Senat stoppt Salvinis Misstrauensvotum gegen Premier Comte

Italien: »Fünf Sterne« stemmt sich mit Linksallianz gegen Neuwahlen

Der Senat in Rom hat in einer Allianz aus regierender Fünf-Sterne-Bewegung und linken Parteien ein Misstrauensvotum von Salvinis Lega gegen Premier Comte gestoppt. Bei ihnen geht die Angst um vor Neuwahlen, bei denen der Lega ein hoher Sieg mit 40 Prozent prognostiziert wird.

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In Italien hat sich angesichts der von Innenminister Matteo Salvini geforderten Neuwahlen eine Front von Parlamentariern formiert, die diese unbedingt verhindern und damit ihre Ämter retten wollen. Salvinis Lega könnte Umfragen zufolge bei einem erneuten Urnengang ihr Ergebnis mehr als verdoppeln und auf etwa 40 Prozent der Wählerstimmen kommen.

Am deutlichsten verlieren würde bei Neuwahlen die beim letzten Urnengang im März 2018 erfolgreiche Fünf-Sterne-Bewegung, die noch 323 Parlamentssitze hat, nämlich 107 im Senat und 216 in der Abgeordnetenkammer. Es würde aktuell nur noch jedem Dritten gelingen, seinen Sitz zu verteidigen.

Bei der Abstimmung über den gegen Regierungschef Giuseppe Conte von seinem Vize Salvini eingebrachten Misstrauensantrag haben die Fünf Sterne entschieden, geschlossen »ihren« Premier zu unterstützen. Fünf-Sterne-Parteigründer Beppo Grillo erklärte vollmundig in seinem Blog: »Retten wir Italien vor den neuen Barbaren«.

Dabei meint er mit den »neuen Barbaren« den bisherigen Koalitionspartner, die Lega von Salvini, die einen Erdrutschsieg einfahren würde, nachdem seine linkspopulistische Bewegung in der Regierung farb- und erfolglos agierte. Grillo sprach sich zugleich für die Bildung einer alternativen Regierung aus.

Diese wolle man notfalls auch zusammen mit dem sozialdemokratischen Partito Democratico (PD), die für die Fünf Sterne noch bis vor kurzem als Inbegriff einer korrupten und elitären Politik galt und mit der man keinesfalls zusammengehen wollte, sich so für das Bündnis mit der eher national-konservativen Lega entschied.

Bei den Sozialdemokraten steht man solchen Avancen in großen Teilen offen gegenüber. Der frühere Partei- und Regierungschef Matteo Renzi stimmte Grillo zu und erklärte es für »verrückt«, bereits im Herbst Neuwahlen zu veranstalten. Renzis früherer Finanzminister Pier Carlo Padoan pflichtete dem bei und warnte vor einem absehbaren Wahlsieg Salvinis.

Allerdings gibt es trotz selber drohenden Verlusten für die Sozialdemokraten auch kritische Stimmen, allen voran Parteichef Nicola Zingaretti. Dieser erklärte, die Wähler würden es kaum verstehen, wenn sich die Partei mit einer Bewegung verbündete, die man noch vor wenigen Tagen als völlig unfähig bezeichnete und als naiver Steigbügelhalter Salvinis.

Nicht die Idee von Neuwahlen sei »verrückt«, sondern ein Pakt mit den Fünf Sternen, sagte auch der frühere PD-Wirtschaftsminister Carlo Calenda. Ein reines Zweckbündnis würde nur dazu führen, dass Salvinis Lega bei späteren Wahlen nicht 40 Prozent wie in aktuellen Umfragen, sondern gleich 60 Prozent der Stimmen gewinnen würde.

Der Antrag von Salvinis Lega, an diesem Mittwoch ein Misstrauensvotum gegen Premier Comte abzuhalten, fiel am Dienstag im Senat durch. An einem Strang mit den Fünf Sternen zogen dabei die Sozialdemokraten und eine Gruppe kleiner Linksparteien. Noch ist unklar, wie es weitergeht, mit einer zutiefst gespaltenen Regierung aus Fünf Sternen und Lega.

Eine Neuwahl ist nur möglich, wenn der Regierungschef zurückgetreten ist, etwa nach einem Misstrauensvotum. Dann wäre es Aufgabe des Staatspräsidenten zu handeln, indem er zunächst prüft, ob es eine alternative Mehrheit im Parlament gibt. Ist das nicht der Fall, löst dieser die beiden Parlamentskammern auf und setzt binnen 60 Tage eine Neuwahl an.

Salvini übt sich erst einmal in Geduld, da aktuell die Zeit für ihn spricht angesichts steigender Umfragewerte. »Erhobenen Hauptes bitten wir die Italiener, uns die Möglichkeit zu geben, dieses Land für fünf Jahre in die Hand zu nehmen«, sagte Salvini immer wieder von Zwischenrufen unterbrochen am Dienstagabend im Senat.

Spekuliert wird, ob Salvini die Minister aus der Regierung abzieht, um den Druck auf Regierungschef Conte weiter zu erhöhen, doch dementierte dieser einen solchen Plan. Er zeigte sich vielmehr offen erst einmal für die von den Fünf Sternen geforderte Verkleinerung des Parlaments abzustimmen. Im Gegenzug sollte es »sofort zur Wahl« gehen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Michael41

Merkel hat Deutschland und die EU sowie die halbe Welt gespaltet, sie will mit Gewalt gegen alle Gesetze den Kommunismus der ExDDR, Chinas sowie u. Russlands hier einführen, das geht nur mit dem Islam der hier Unruhe ins Land bringen soll, damit die Einwohner nach der ordnenden Hand einer harten sozialistischen Diktatur ala Mao oder Stalin rufen, unsere Jugend wird wie unter Mao gegen die älteren mit Propaganda verhetzt u. instrumentalisiert, die älteren vor allem in der DDR halten von Sozialismus aus dem sie gerade kommen natürlich nichts, auch im Westen sind viele die 68 nicht gehirngewaschen wurden, von der Einführung des Kommunismus entsetzt, deshalb wählen sie die AFD. Die Kommunisten unter Merkel versuchen jetzt mit allen Mitteln teilweise auch unlauteren, Fakten zu schaffen die möglichst unumkehrbar sind.

Der Kommunismus sowie der Islam sollen die Demokratie u. den Kapitalismus zerstören, der Wohlstand des Westens ist dem Kommunismus sowie dem Islam ein Dorn im Auge, da diese Länder durch tausendjährige falsche Politik dazu nicht in der Lage sind, der Islam versucht mit Unterstützung aller Linken in der Regierung durch Infiltrierung u. Massengeburten wie in Afrika die hohen Geburtenraten als Waffe gegen Europa einzusetzen, als Vorbild dient der Kosovo, so soll die Welt langsam unumkehrbar unterwandert werden. Die hohen Geburtenraten des Islams u. Afrikas werden Europa zerstören u. genau das will der Kommunismus u. der Islam über Merkel erreichen, ihre Fluchtvilla in Paraquay hat sie ja schon, genau wie Honnecker u. andere Kommunisten.

Gravatar: Andreas Schulz

Sie können versuchen,es zu verzögern,aber Sie können es nicht stoppen.Das Pendel in Europa muss wieder in die Mitte der Bevölkerung gerückt werden.Die Linken sehen natürlich nur Rechts,was anderes gibt es für die nicht.

Gravatar: Schnully

Mir wäre Giuseppe Botazzi auch Peppone genannt am liebsten . Er vertritt das Volk und ist Kirchentreu . Das er Kommunist ist störte damals wenig .Heute haben wir viele Parteien die alle vorgeben das beste fürs Volk zu wollen . Nur ändert sich das wenn sie gewählt sind . Übrigens gilt das auch für Deutschland . Wo die Bevölkerung von Merkel am Nasenring vorgeführt wird . Die Lega scheint endlich auf dem richtigen Weg zum Volk zu sein . Nur wer bezahlt diese Wohltaten in einer Gemeinschaftswährung ? Italien war mit Lire gut bedient das sie im Ausland immer weniger Wert wurde störte nur bei Importartikeln ansonsten nutzten viele andere Länder Italien um günstig Urlaub machen zu können . Was mit dem Euro vorbei war

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Senat stoppt Salvinis Misstrauensvotum gegen Premier Comte
Italien: »Fünf Sterne« stemmt sich mit Linksallianz gegen Neuwahlen“ ...

Nachdem ich nun erkannte, dass Italiens Linke plötzlich auf Merkel steht, obwohl "Angela Merkels Plan, um Italien zu erwürgen" längst enthüllt wurde, kamen natürlich auch mir höchst merkwürdige Gedanken!!!
https://www.spiegel.de/politik/ausland/italien-warum-die-linke-ploetzlich-auf-angela-merkel-steht-a-1212254.html

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