Wegen Coronavirus

Italien: Alle öffentlichen Gottesdienste gestrichen

Italien steht Kopf: zum ersten Mal in der Geschichte hat Rom die Teilnahme an Messen untersagt. Das Verbot wird noch bis zum 3. April andauern.

Foto: Pixabay
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Die italienische Regierung hat nur zu willig Schritte unternommen, die Panik um das Coronavirus auszunutzen, um Einschränkungen der Glaubensausübung von Christen zu unternehmen. Ein Dekret zum Verbot von religiösen Zelebrationen wurde am Samstagabend erlassen.

Priester dürfen die Eucharistie hinter geschlossenen Türen weiter feiern, aber Pfarreien und Gemeinschaften ist es untersagt, Kirchen während eines Messbesuchs zu betreten.

Die katholischen Bischöfe des Landes knickten ein. In einer Reaktion am Sonntag erläuterte die Italienische Bischofskonferenz (CEI) in einem Erklärung: »Die Kirche, die in Italien in den Diözesen und Pfarreien lebt, rückt zusammen und teilt die gemeinsame Sorge im Angesicht der Gesundheitskrise, die dieses Land befällt.« Willig ordnen sie sich dem Staat unter.

Besonders interessant dabei ist die Tatsache, dass das Dekret nicht direkt von Messen spricht. Es erwähnt »religiöse Zeremonien, darunter Begräbnisse.« Die Auslegung der Bischöfe ist also eine freiwillige weite Auslegung des Verbots.

»Die Bischöfe hatten zwei Möglichkeiten,« kommentierte eine Quelle für Church Militant, »den Behörden trotzen, die versuchen, die Messe zu verbieten. Auf den Notfall hätte man mit mehr Vorsichtsmaßnahmen reagieren können, wie während Feiern einen Sicherheitsabstand zwischen Personen einführen. Zweitens: den Behörden hörig sein und das Dekret so restriktiv wie möglich auslegen. Natürlich haben sie letzteres gewählt.«

»Letztendlich dreht sich in Italien alles um Interpretation und die Bischöfe hätten ihre eigene Interpretationsfurche durch das Dekret pflügen können, wenn sie den Mut dazu gehabt hätten,« so die Quelle weiter.

Noch vor dem Aufheben der Messen hatte ein Dekret aus dem Vatikan für Aufsehen gesorgt, das vorsah, die Kommunion nur in die Hand zu empfangen – wobei beispielsweise die außerordentliche Form des Römischen Ritus ausschließlich die Mundkommunion vorsieht. Der Eingriff in die Messrubriken wurde als autoritär und sinnlos bezeichnet, würde doch der Kommunion-Empfang in die Hand die Verbreitung von Bakterien mehr fördern, als der direkte Empfang in den Mund.

Ein Missbrauch der Hysterie – ob nun gerechtfertigt oder nicht – gegen die Kirche hat sich also schon verwirklicht. Es bleibt abzuwarten, wo die Grenzen gezogen werden.

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: mea parvitas

Lieber Gast (9.3., 12:26 h), sich privat treffen ist
gut, da haben Sie recht. Man wird unabhängig von
Pfarrern und kirchlichen (sakralen) Räumen und
muss sich bei Meinungsäußerungen keinen Zwang
antun. Ich habe bei PI über die Pastorin Annette
Behnken gelesen. Diese Frau will Flüchtlinge auf-
nehmen und führt zur Begründung u.a. die Geschichte
mit dem barmherzigen Samariter an. Dass diese
Bibelstelle zu unserer heutigen Situation nicht passt,
muss ich nicht näher ausführen. Behnkes Aggressivität
(sie möchte sogar kotzen) zeigt mir, wie die evang.
Kirche sich den Grünen und Knallroten angebiedert
hat.

Gravatar: Picard

@Freigeist.Ihre Frage ist sehr interressant und klug.Die Frage stelle ich mir in letzter Zeit immer öfters.Wenn ich mich recht erinnere,hat der Theologe H.Küng ein Buch geschrieben mit demTitel':Existiert Gott^Das mit den Göttern-symbolisch gemeint,bei den Göttern könnte es sich durchaus um Ausserirdische handeln,siêhe Erich von Dänikens Büchern.Albetr EinsteinsAussage dazu:'Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck menschlicher Schwächen , die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger , aber doch reichlich primitiver Legenden'. Bei all den komischen,unverständlichen Worthülsen der letzten Päpste,aber besonders des Herrn Begoglio,die einerseits krampfahft katholische Thesen zitieren aber gleichzeitig immer dem jeweiligen Zeitgeist sich anschmeicheln,kommt man auch nicht weiter,dh.man wird überhaupt nicht klüger.Ich erinnere mich allerdings noch gut,wie 1977 anlässlich des Bestehens 20 Jahre Raumfahrt,Hans Küng in einem Inteview am Fernsehen zur Frage von Ausserirdschem Leben und UFO'S: sagte:"Wenn es sich herausstellen sollte dass es UFO'S und ausserirdische Zivilisationen gibt,dann müssten wir uns Gott viel grösser vorstellen".Eine sehr kluge Aussage.Sie stimmt absolut.Und damit erübrigt sich die Frage,ob Gottesdienste und derglichen überhaupt noch heilbingend oder notwendig sind.Ich jedenfalls bin immer mehr der Ueberzeugung,dass es verlorene Zeit und unsinnig ist,sich mit diesen ständigen kleinlichen Innerkirchlichen Streitereien ,Skandalen,Intrigen usw,ect das Leben schwer zu machen.Sinnlos.Bleibt nur noch eine persönliche Suche nach Gott.Gott ist Transzendent.Ein Begriff,der dem jetzigen Papst und seinen Kumpanen völlig fremd ist.Diese Leute sind Sophisten und halbgebildete Cretins.Ueberflüssig wie ein Kropf.Das ist alles.Mehr ist dazu nicht zu sagen.Es ist alles aus.

Gravatar: Freigeist

Ja warum hilft denn der liebe Gott den Gläubigen nicht? Gibt es Gott eventuell nicht. Es spricht alles dafür, dass es Götter oder Gott nicht gibt. Warum sollte man denn dann für Gefühlsduselei in Messen gehen?

Gravatar: Britta

Das ist richtig und vorbildlich.
Daran sollten sich die Fußballvereine ein Beispiel nehmen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die italienische Regierung hat nur zu willig Schritte
unternommen, die Panik um das Coronavirus auszunutzen, um Einschränkungen der Glaubensausübung von Christen zu
unternehmen. Ein Dekret zum Verbot von religiösen Zelebrationen wurde am Samstagabend erlassen.“ ...

Und wann endlich reagieren das deutsche Verteidigungsministerium bzw. die entsprechenden Stellen in Brüssel???
https://www.journalistenwatch.com/2020/03/09/coronavirus-kein-nato/

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Wegen Coronavirus
Italien: Alle öffentlichen Gottesdienste gestrichen“ ...

Womit der Welt – Himmelsakradi – etwa verloren geht???

Gravatar: Anna-Maria

Messe zu verbieten finde ich dumm. Sie können sagen, es werden mehr Gottesdienste gehalten um volle Kirchen zu vermeiden. Alle 3 Platz und reihe besetzen. In Dänemark macht man so mit OPER; THEATER.
Die Menschen brauchen eben jetzt kirchliches Beistand und das Gebet.
Diese Maßnahmen werden NICHT helfen Angst zu nehmen und die Ausbreitung zu verhindern.

Gravatar: Werner

Im Sommer mache ich Urlaub in Rimini und werde mich über das üppige Buffet und den leeren Strand freuen, weil viele ihren Urlaub storniert haben.
Nach dem Urlaub fahre ich nach Berlin und gebe jedem Politiker von der Blockpartei die Hand. Ich denke die Merkel wird die erste sein.

Gravatar: Gast

Da die kath kirche keine christliche Kirche ist, ist es sehr gut, dass Messen untersagt werden. Das kann ruhig so bleiben. Die wirklichen an Jesus Gläubigen sind nicht an irgendwelche Gebäude gebunden. Da kann man sich auch privat treffen.

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