Niedergang der deutschen Industrie: Einige Ökonomen finden das gut

Ist Deutschlands Deindustrialisierung unvermeidlich?

Viele Wirtschaftsexperten schlagen Alarm wegen der Deindustrialisierung Deutschlands. Doch einige Ökonomen sehen darin einen Vorteil, wenn Deutschlands Industrie in Relation zum Dienstleistungssektor schrumpft. Ist das realistisch?

Foto: Pixabay
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Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt sich besorgt [siehe Bericht »Focus«], weil knapp 40 Prozent der energieintensiven Industrien ihre Investitionen in Deutschland zurückfahren. Drei Viertel der Unternehmen halten die Produktionskosten in Deutschland für zu hoch. Auch 27 Prozent der mittelständischen Betriebe investieren lieber in Produktionsstandorte im Ausland.

Doch seltsamerweise melden sich nun vermehrt Wirtschaftsexperten zu Wort, die diesen Prozess verharmlosen. Sie sehen den Prozess der Deindustrialisierung als normal an [siehe Berichte »n-tv« und »Markt und Mittelstand«]. Der Ökonom Martin Höpner sieht die Industrie in Deutschland sogar als überdimensioniert an. Und der Unternehmensberater Herrman Simon meint sogar, dass Deutschland eine gewisse Deindustrialisierung brauche.

Ihre Begründung: Viele andere europäische bzw. westliche Länder (wie beispielsweise Großbritannien) hätten in den letzten Jahrzehnten einen sehr viel stärkeren realitiven Rückgang der Industrie erlebt. Dafür sei der Diensleistungssektor gestiegen. Die Industrieproduktion ist in viele Schwellenländer abgewandert. Solange die Deindustrialisierung nicht abrupt, sondern allmählich vonstatten gehe, sei dies weniger problematisch als gedacht.

Aber stimmt das wirklich? Tatsächlich war in den letzten zwanzig Jahren gerade die starke Industrie Deutschlands ein Vorteil gegenüber Ländern wie Großbritannien. Denn die Wertschöpfung der Industrie ist subtantieller als die Wertschöpfung der Dienstleistungsgesellschaft.

Tatsächlich haben die Briten, Amerikaner und Franzosen in den 2000er und 2010er Jahren neidisch auf die deutsche Industrieproduktion geschaut. Es war davon die Rede, dass der Wechsel von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft viel zu schnell vonstatten gegangen sei und die Wirtschaft weniger Rückgrat habe als die deutsche Wirtschaft mit ihrer starken Industrie.

Vielleicht kann man sich folgenden Vergleich vor Augen führen: Wenn sich Konflikte wie der Russland-Ukrainekrieg mehren und verstärken und von der WHO neue Pandemien ausgerufen werden wie zu Corona-Zeiten: Welche Volkswirtschaften werden dann resilienter sein? Diejenigen mit starker eigener Industrieproduktion? Oder jene, sie sich hauptsächlich auf den Dienstleistungssektor stützen?

China geht jedenfalls einen anderen Weg. Und Chinas Wirtschaft wächst schneller als die Wirtschaft der europäischen Staaten.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: werner S

Deutschland ist schon deindustrialisiert.
Die Pläne von Hooton, Kaufmann, Morgenthau, Kalergi sind fast vollständig umgesetzt worden.
Jetzt ist die Ausrottung der Deutschen, durch massenhafte Emigration nach Deutschland voll im Gange.
Die Mehrheit der Deutschen, in ihrer vollständigen Verblödung, wünschen sich das so.

Gravatar: Werner Hill

"Einige Ökonomen finden das gut".

Und alle die Deutschland abschaffen wollen, werden das auch gut finden ...

Ausserdem werden unsere "Klimaziele" leichter erreicht ...

Gravatar: Fritz der Witz

Mit dieser abgefuckten Hochverräterbande in Berlin ist NUR das ELEND zu erreichen.

ELEND für ALLE. Klingt irgendwie kommunistisch.....oder?

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