»Wir setzen uns weiterhin für eine diplomatische Lösung der iranischen Atomfrage ein. Meine gesamte Regierung ist mit den Verhandlungen mit dem Iran beauftragt«, sagte Trump am Donnerstagabend auf seinem Social-Media-Netzwerk Truth. Er warnte daraufhin, Israel könne den Iran angreifen, obwohl er persönlich dagegen sei. Kurz darauf startete Israel einen groß angelegten Militärangriff auf die iranische Atominfrastruktur sowie auf Wohn- und Bürogebäude in Teheran.

Aus Natanz, einer der wichtigsten Urananreicherungsanlagen des Iran, werden Explosionen gemeldet. Gleichzeitig musste der internationale Flughafen Teherans nach lauten Knallen in der Hauptstadt geschlossen werden. Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnet die Operation als einen entscheidenden Moment in der Geschichte Israels. »Was wir heute tun, wird als Kampf zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Gut und Böse in die Geschichte eingehen«, sagte Netanjahu in einer Videoansprache an die Nation. »Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es keine nächste Generation geben«, fügte er hinzu.

Berichten zufolge geht Israel davon aus, dass der iranische Armeechef Mohammad Bagheri und mehrere der führenden Atomwissenschaftler des Landes bei den ersten Angriffen getötet wurden. »Die Wahrscheinlichkeit steigt«, so eine Quelle. Die israelische Luftwaffe soll mehrere Ziele im Zusammenhang mit dem iranischen Atomwaffenprogramm angegriffen haben, darunter die tief vergrabene Anlage in Natanz, in der vermutlich rund 11.000 Zentrifugen in Betrieb sind. Auch in der Gegend um die heilige Stadt Ghom, wo der Iran unterirdische Tunnel zum Schutz seiner Anlagen gebaut hat, wurden Explosionen gehört.

Das israelische Heimatschutzkommando warnt nun, dass über weiten Teilen des Landes Warnsirenen ertönen könnten. Generalmajor Rafi Milo ruft die Bevölkerung dringend dazu auf, sich in der Nähe geschützter Gebiete aufzuhalten. »Wir stehen vor intensiven und komplexen Tagen. Wir sind stark und bereit, Israel zu verteidigen«, sagte er in einer Videobotschaft. Jede unnötige Bewegung sollte vermieden werden, fügte er hinzu.

In seiner Rede wandte sich Netanjahu auch direkt an das iranische Volk und versprach einen Regimewechsel im Land. »Fast 50 Jahre lang hat euch dieses Regime die Chance auf ein gutes Leben genommen. Ich bin überzeugt, dass eure Befreiung von der Tyrannei näher ist denn je.« Netanjahu dankte außerdem US-Präsident Donald Trump für seine, wie er es nannte, konsequente und klare Unterstützung. »Er hat immer wieder deutlich gemacht: Iran darf niemals Atomwaffen erwerben«, sagte Netanjahu. »Dank eures Mutes, Bürger Israels, und dank der Tapferkeit unserer Soldaten wird die Welt ein sichererer Ort sein«, fügte er hinzu.