Pleitewelle bei Moscheen ?

Islamrat fordert Rettung von Moscheen mit Corona-Hilfsgeldern

Pünktlich zum Ramadan fordert der Zentralrat der Muslime staatliche Unterstützung für die finanziell unter den Corona-Beschränkungen leidenden Moscheen.

Zairon / CC BY-SA
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Nach Aussage von Aiman Mazyek, dem Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, geraten viele Moscheen durch die staatlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie in Not. »Viele Moscheen stehen vor dem Bankrott«, erklärte er, »weil sie von der Kollekte zum Freitagsgebet gelebt haben.« Schon bald könnten sie »ihre Mieten, die Kreditraten der Immobilien oder ihr Personal nicht mehr bezahlen«.

Verschärft wird die Notlage noch durch den am 24. April beginnenden Ramadan - gewöhnlich die Zeit, in der Moscheen besonders hohe Einnahmen verzeichnen. 30 bis 50 Prozent vom Umsatz würden »im Ramadan generiert«, ergänzte Mazyek. »Diese Spenden fallen fast komplett weg.«

In dieser Notsituation setzt Mazyek auf staatliche Hilfen. Er begründet sie, indem er auf das besonders verantwortungsvolle Verhalten der Gläubigen während der Krise verweist. »Deshalb muss auch staatlicherseits eine Kompensation in Form eines Ausgleichs der durch die Schließung verursachten Einnahmeverluste erfolgen«, sagte Mazyek.

Einige Bundesländer haben laut Mazyek entsprechende Programme aufgelegt. »Andere Länder sollten nachziehen«, forderte Mazyek. Geschähe das nicht, »werden nicht wenige Moscheen nach der Coronakrise nicht mehr existieren«.

Moscheen und Imame waren immer wieder in die Presse geraten, weil sich Gläubige nicht an die Beschränkungen gehalten hatten oder versuchten, staatliche Gelder auf vermutlich illegalen Wegen zu beschaffen. Besonderes Aufsehen hatte der Prediger einer Berliner Moschee erregt, weil er versuchte zusammen 18,000 Euro Corona-Hilfsgelder zu erhalten.

 

 

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