Szenen wie in Saigon

Islamistische Taliban bringen Kabul und ganz Afghanistan in ihre Gewalt

Die islamistischen Taliban haben Kabul und somit ganz Afghanistan in ihre Gewalt gebracht. Die afghanische Armee hat die Waffen weggeworfen, der Präsident ist außer Landes geflohen und in der Hauptstadt Kabul spielen sich Szenen ab wie in Saigon zum Ende des Veitnam-Kriegs.

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Afghanistan befindet sich in den Händen der islamistischen Taliban. Der vormalige Präsident Ghani ist geflohen, angeblich nach Taschkent in Usbekistan. Die Taliban hatten in den vergangenen Tagen Kundus eingenommen und auch die Region um Masr-el-Sharif, wo zuvor die Bundeswehr einen Stützpunkt hatte. Während die westlichen Länder noch Planspiele abhielten, wie sie wann und wen aus Afghanistan zurückholen könnten, schufen die Taliban Fakten: sie eroberten auch die Hauptstadt Kabul.

Nicht etwa nach heldenhaftem Kampf der die Stadt und das Land verteidigenden ruhmreichen afghanischen Armee. Nein, die anrückenden Taliban brauchten nicht einmal laut »Buh!« zu  rufen, die Truppen der afghanischen Armee hatten schon vorher ihren Waffen weggeworfen und freiwillig kapituliert. Kabul fiel ohne einen einzigen Schuss von den Verteidigern an die Islamisten.

Geschossen wurde in der Stadt, nämlich am Flughafen. Dort versuchten nämlich etliche Afghanen in eines der die Stadt verlassen Flugzeuge zu kommen; auch ohne Ticket oder ohne Pass. Dort sicherten US-Soldaten das Gelände, weil auch längst die Mitglieder der afghanischen Polizei ihre Waffen und Uniformen weggeworfen hatten. Jedenfalls schossen die US-Soldaten mehrfach in die Luft, um die Menschen daran zu hindern, die Sicherheitszäune zu überwinden.

Über der Stadt kreisen Hubschrauber, um Botschaftsangehörige westlicher Staaten sowie deren Mitarbeiter aufzusammeln und zum Flughafen zu bringen. Von dort werden sie dann ausgeflogen. Die Bilder erinnern an Saigon in den letzten Tagen des Vietnam-Kriegs. Mit einem elementaren Unterschied: Afghanistan hat keine Küste, sodass sich die Menschen nicht aufs Meer retten können.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

So ziehen "Sieger" ab und das ganze Elend und Unvermögen wird dadurch sichtbar, das hat schon beim widerrechtlichen Eindringen in dieses schöne Land begonnen und mit der asymetrischen Kriegsführung der Taliban, sich unsichtbar zu machen, sind sie nicht fertig geworden, denn die brauchen einen sichtbaren Feind wo sie draufhauen können oder ihn gar im eigenen Land ungefragt beaufsichtigen können, so wie die Deutschen im heroischen Kampf gegen das Böse, was sie garnichts anging.

Nun erhalten sie die Quittung für ihr Staatsversagen und die belämmerten Gesichter der Verteidigung und des Äußeren hierzulande sprechen Bände und wer die oben vorstehen hat, kann noch auf manche Überraschung warten, kürzlich gesehen beim Hochwasser und wenn der Iwan erst kommt sind sie total überfordert und müssen in die USA flüchten und den ganzen Mist können dann die Deutschen wie immer selbst ausbaden.

Wer solche Rohrkrepierer auch noch wählt scheint nicht besser zu sein, wie die Hindukusch-Verteidiger und der das damals gesagt hat, war ja auch ein Roter und da wundert einen garnichts mehr, wenn die nun geprügelt abziehen müssen, nach einem Aufenthalt der so sinnlos war wie das meiste ihrer Entscheidungen und müßten wir nicht alles bezahlen, dann könnte es ja egal sein, aber so haben sie sich nun die eigene Blamage eingefangen und ihre Worte über all die Jahre sind reine Makulatur und nichts wert gewesen, wie andere Vorgänge auch, die man schleunigst vergessen sollte.

Gravatar: Freya

Na immerhin haben die Taliban jetzt 8000 Humvees, 200 Schützenpanzer, 20 Erdkampfflugzeuge und außerdem eine unbekannte Anzahl modernster Kampfdrohnen (die die Bundeswehr NICHT hat). Die Entwicklungshilfe hat funktioniert, die Taliban sind jetzt besser ausgerüstet als die Bundeswehr!

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