Niedrigster Stand seit einem halben Jahr

Inflation in der Euro-Zone fällt deutlich herunter auf 1,4 Prozent

Nach einem zwischenzeitlichen Preisauftrieb im Euroraum gab im Mai die Inflationsrate wieder deutlich nach und sank von 1,9 auf 1,4 Prozent. Damit fällt vorerst auch der Druck für EZB-Chef Draghi weg, von seiner Nullzins-Politik abzurücken.

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Die Inflationsrate in der Euro-Zone sank im Mai auf den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr. Demnach stiegen die Verbraucherpreise nur noch um 1,4 Prozent zum Vorjahresmonat. Im April lag die Teuerungsrate noch bei 1,9 Prozent. Ökonomen erwarteten im Vorfeld einen geringeren Rückgang auf 1,5 Prozent.

Für den geringeren Preisdruck im Mai sollen vor allem Dienstleistungen und Energie verantwortlich gewesen sein. Diese stiegen weniger als im Vormonat. Energie verteuerte sich lediglich um 4,6 Prozent. Lebensmittel und Industriegüter haben sich hingegen ebenso stark wie im April verteuert.

Ebenso war die um Energie- und Lebensmittelpreise bereinigte Kerninflation im Mai wieder rückläufig. Sie fiel von 1,2 auf 0,9 Prozent. Erwartet wurde hier ein Rückgang auf 1,0 Prozent. 

Durch die niedrigere Inflation sinkt aktuell der Druck auf die EZB, bald aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik auszusteigen. EZB-Chef Mario Draghi erklärte, dass ein »außergewöhnliches Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung« immer noch notwendig sei. 

Die EZB senkte nicht nur Anfang 2016 die Zinsen auf null, sondern schiebt jeden Monat Milliarden Euro über Wertpapierkäufe in die Wirtschaft, um die Konjunktur anzuschieben und die Preise dauerhaft in Richtung der angepeilten Zwei-Prozent-Marke zu bewegen.

Erst im Dezember letzten Jahres dehnten die Währungshüter ihr gewaltiges Kaufprogramm für Staatsanleihen und andere Wertpapiere bis mindestens Ende 2017 aus. 

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Gravatar: die Vernunft

Aufgabe der Bundesbank war es stets, das Geld knapp zu halten. Mit der Druckerpresse schafft man keine Werte, man vernichtet sie!

Außerdem was passiert mit dem vielen frischgedruckten Banknoten? Sie landen ausnahmslos bei Zockern, also keinesfalls in der Realwirtschaft.

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