Gastbeitrag von René Fuchslocher

In ius vocatio: Diskriminierende Corona-Politik in Chile

Es ist nicht hinnehmbar, dass die oberste Gesundheitsbehörde des Landes willkürlich Millionen von Bürgern unter dem Deckmantel, der Wissenschaft zu folgen, diskriminiert, während sie diese in Wirklichkeit völlig ignoriert.

Gobierno de Chile, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
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Wie der amerikanische Psychologe und Biologe Daniel Nuccio systematisiert, gab es, lange bevor Ärzte auch nur ansatzweise wussten, was ein Antikörper ist, oder ein wirkliches Wissen über das Immunsystem hatten, die grundlegende Vorstellung, dass Menschen, die bestimmte Krankheiten überlebt hatten, wahrscheinlich kein zweites Mal daran erkranken würden.

Zusammen mit der Idee, dass dies durch weniger riskante Mittel erreicht werden könnte, wie z. B. die Inokulation mit einer kleinen Menge oder abgeschwächten Form eines Krankheitserregers (oder einer ähnlichen, aber weniger virulenten Krankheit), führte diese Erkenntnis zur Praxis der Variolisierung und später der Impfung. Aus diesem Grund setzten britische Aristokraten des 18. Jahrhunderts ihre Kinder kleinen Mengen von Eiter aus Pockenläsionen aus. Aus diesem Grund begann Edward Jenner, der »Vater der Immunologie«, seine Freunde und Familienangehörigen mit Kuhpocken zu infizieren, bevor er diese Praxis weltweit verbreitete. Aus diesem Grund können Eltern seit langem ihre Kinder mit Kinderkrankheiten versorgen, an denen sie selbst Jahrzehnte zuvor gelitten haben, ohne befürchten zu müssen, im Erwachsenenalter erneut zu erkranken.

Dieser Grundsatz gilt natürlich nicht für alle Infektionskrankheiten. Es gibt jedoch immer mehr Hinweise darauf, dass dies wahrscheinlich für COVID-19 zutrifft.

Zu Beginn der Pandemie, am 26. April 2020, veröffentlichte der COVID-19-Beirat unseres Landes, dem auch die derzeitige Staatssekretärin für Gesundheit, Paula Daza, angehörte, ein Dokument mit dem Titel “Estrategias para aumentar la detección de SARS-CoV-2 en Chile” (Strategien zur besseren Erkennung von SARS-CoV-2 in Chile), das auf der Website des Gesundheitsministeriums veröffentlicht wurde und in dem es heißt: „Das Vorhandensein von Antikörpern (IgG/IgM) gegen SARS-CoV-2 im Blut (die so genannte 'Seropositivität') bestätigt, dass die Person mit dem Virus infiziert wurde. Die Infektion kann innerhalb von 5-7 Tagen bis Monaten vor der Seropositivität erfolgt sein. Eine Seropositivität deutet darauf hin, dass die Person gegen COVID-19 geschützt sein wird“.

Mehrere Studien, die in führenden medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, kommen zu demselben Ergebnis: Sowohl seropositive SARS-CoV-2-Patienten als auch geimpfte Personen sind gegen COVID-19 immun. Es wird sogar behauptet, dass die Immunität von seropositiven Menschen stärker ist und mehrere Jahre bis dauerhaft anhalten kann.

Eine Studie mit dem Titel »Comparing SARS-CoV-2 natural immunity to vaccine-induced immunity: reinfections versus breakthrough infections« (Vergleich zwischen natürlicher Immunität und impfstoffinduzierter Immunität: Reinfektionen und Durchbruchsinfektionen) zeigte, dass »die natürliche Immunität verleiht einen länger anhaltenden und stärkeren Schutz gegen die Infektion, die symptomatische Erkrankung und die Hospitalisierung durch die Delta-Variante von SARS-CoV-2 im Vergleich zu der durch die Zweidosis-Impfung BNT162b2 induzierten Immunität«. In diesem Zusammenhang berichtet Science, dass »der natürliche Immunschutz, der sich nach einer SARS-CoV-2-Infektion entwickelt, bietet einen wesentlich besseren Schutz gegen die Delta-Variante des pandemischen Coronavirus als zwei Dosen des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech. Dies geht aus einer großen israelischen Studie hervor«, und dass »Die neu veröffentlichten Daten zeigen, dass Menschen, die einmal eine SARS-CoV-2-Infektion hatten, viel seltener an Delta erkrankten, Symptome entwickelten oder mit schweren COVID-19-Erkrankungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden«.

Mit anderen Worten: Es hat sich gezeigt, dass geimpfte Personen ein 27-mal höheres Risiko haben, eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion zu entwickeln als Personen mit natürlicher Immunität gegen SARS-CoV-2, wenn sie sich von dem Virus erholt haben. Martin Kulldorff, Professor für Medizin an der Harvard Medical School, sagte, dass die Forschung zeige, dass die natürliche Immunität einen exponentiell größeren Schutz biete als Impfstoffe, was bedeute, dass Impfpässe sowohl unwissenschaftlich als auch diskriminierend seien, da sie unverhältnismäßig viele Menschen aus der Arbeiterschicht beträfen. »Eine frühere COVID-19-Infektion (bei vielen Arbeitnehmern) bietet eine bessere Immunität als eine Impfung (bei vielen Fachleuten). Impfpässe sind also nicht nur wissenschaftlicher Unsinn, sondern auch diskriminierend und unethisch«, bemerkte Kulldorff, Biostatistiker und Epidemiologe, auf Twitter.

Das »digitale COVID-Zertifikat« für den freien Personenverkehr zwischen den EU-Mitgliedstaaten gilt nicht nur für Personen, die mit den erforderlichen Dosen zugelassener Impfstoffe geimpft wurden, sondern auch für Personen, die durch einen kürzlich durchgeführten PCR-Test nachweisen können, dass sie gesund sind, und für Personen, die ein Antikörperzertifikat für die durchgemachte Krankheit besitzen. In Chile hingegen dürfen nur Personen, die sich dem staatlich verordneten Impfprogramm unterzogen haben, ihr grundlegendes Recht auf Freizügigkeit wahrnehmen (übrigens auch die Tausenden von illegalen Einwanderern, die heutzutage unkontrolliert ins Land kommen).

Wenn wir diesbezüglich rechtliche Schritte unternommen haben, hat der Gesundheitsminister stets geantwortet, dass »eine nicht geimpfte Person nicht zu den gleichen Bedingungen wie eine Person, die das Impfprogramm absolviert hat, sich bewegen darf, eben weil die Antikörper, die eine Person, die an der Krankheit gelitten hat, haben kann, wesentlich niedriger sind als die von Personen, die ordnungsgemäß geimpft wurden, was die Angemessenheit der Maßnahme beweist und jeden Anflug von Willkür vermeidet«. Die Falschheit dieser Behauptung wird jedoch durch einen einfachen Bluttest bewiesen, bei dem die Antikörper einer Person, die sich von COVID-19 erholt hat, genauso hoch oder höher sind als die einer geimpften Person.

Es ist nicht hinnehmbar, dass die oberste Gesundheitsbehörde des Landes willkürlich Millionen von Bürgern unter dem Deckmantel, der Wissenschaft zu folgen, diskriminiert, während sie diese in Wirklichkeit völlig ignoriert. Zwar haben sich einige Behörden und Mediziner in den letzten Jahren an die Lüge gewöhnt, aber das Interessante ist, dass dies nun nicht mehr vor dem Fernseher geschieht, sondern in Gerichtsverfahren, die strafrechtliche Sanktionen für Falschaussagen nach sich ziehen können. In ius vocatio.

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René Fuchslocher wuchs in Osorno auf, wo er auch die Deutsche Schule besuchte. Anschließend studierte er an der Universidad Católica de Chile Jura und machte sein Magister in Steuerrecht an der Universidad Adolfo Ibáñez. Seit fünfzehn Jahren wohnt er in Puerto Montt, wo er mit seinen Geschäftspartnern die Kanzlei Fuchslocher, Bogdanic & Asociados und die Immobilienentwicklungsfirma Alpina gegründet hat. Dazu ist der 43-Jährige Mitglied in verschiedenen Institutionen der deutsch-chilenischen Gemeinschaft: des Deutschen Vereins zu Puerto Montt, der Corporación de Beneficencia Osorno (Deutsche Klinik in Osorno), des Deutschen Turnvereins zu Llanquihue, der Deutschen Schule zu Puerto Montt sowie Vorstandsmitglied von Agrollanquihue A.G. (Verband der Landwirte der Provinz Llanquihue).

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alex Lund

@Werner Hill
Es wird vermutet, dass man alle impfen will, so dass es keine Kontrollgruppe mehr gibt.
Normalerweise hat man beim Testen einer neuen Impfung zwei Gruppen: die erste bekommt das neue Mittel und die zweite nichts.
Dann kann man über die Jahre nachverfolgen, ob es statistische Unterschiede gibt, z.Bsp ob die eine Gruppe anfälliger für Krebs ist, oder mehr Herzerkrankungen hat usw.

Wenn man aber jetzt alle "impft", dann gibt es keine Kontrollgruppe und dann kann man nicht sagen, ob die vielen Herzanfälle jetzt normal sind oder ob vielleicht das neue Mittel uns anfälliger für Herzanfälle macht.

Gravatar: Robert Ardbeg

Nicht nur Chile, der ganze Irrsinn ist nicht "mehr" und war noch nie hinnehmbar. Wenn mir jemand vor 2 Jahren gesagt hätte, bald braucht man als Gesunder einen Nachweis das man nicht krank ist um z.b. ins Restaurant oder Kino zu gehen, dann hätte ich diesen als verrückt eingestuft. Heute ist das in den Augen der meisten das "normalste" der Welt.Bio einkaufen und essen, aber sich mit einer "ungetesteten" Flüssigkeit, möglichst mehrmals im Jahr "piksen" lassen? Diese "Pandemie" ist ein Intelligenztest und das Impfabzeichen der Nachweis des absoluten Gehorsams.
Ich verstehe es nicht.

Gravatar: Werner Hill

Diskriminierende Corona-Politik überall!

Warum setzen sich weltweit soviele Politiker mit solcher Vehemenz für eine Impfung ein, über deren zweifelhaften Nutzen und sicheren Schaden sie zweifelsohne informiert sind? Warum wird überall Panik gemacht, wegen einer Pandemie die nie eine war?

Phantasielos wie ich bin, kann ich mir nur vorstellen, daß die milliardenschweren Plandemiker sich für die Unterstützung ihrer Pläne großzügig erkenntlich zeigen.
Oder drohen sie mit ihrer Medienmacht oder gar mit Mafiamethoden?

Wahrscheinlich alles nur Verschwörungstheorien ..

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