Impfreihenfolge nach Gutdünken verändert

Impfungen: Politiker von CDU, SPD und Linken drängeln sich vor

Immer häufiger verstoßen Politiker von CDU, SPD und Linken gegen die Regeln, die sie den Bürgern beim Impfen verordnen.

Wolkenkratzer, CC BY-SA 4.0 FritzCharlotte, CC BY-SA 3.0
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In über der Hälfte aller Bundesländer werden Verstöße gegen die Impfreihenfolge gemeldet. Beteiligt sind auch Politiker der Regierungsparteien. Dabei ist Reihenfolge eigentlich klar: Zuerst kommen die Alten und Personen, die in Krankenhäusern, Arztpraxen, Impfzentren und Pflegeeinrichtungen einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Politiker zählen nicht zur höchsten Kategorie.

Natürlich haben Spötter sofort darauf verwiesen, dass die Politiker sich nur deshalb nicht in die höchste Kategorie eingestuft haben, weil sie an der Studie über die Wirksamkeit eines neuen Impfstoffs nicht teilnehmen wollten und das lieber den Ältesten überlassen. Das mag stimmen. Allerdings hätte es wohl auch nicht besonders vorteilhaft gewirkt, hätte sich etwa Angela Merkel auf der Liste ganz nach oben gesetzt. Sie betonte daher ja auch: Ich komme dran, wenn ich dran bin.

Einige von Merkels Parteikollegen dachte da offenbar anders. In Nordrhein-Westfalen wurde der Bürgermeister von Wachtberg, Jörg Schmidt, CDU, vorzeitig geimpft. Ebenso der mittlerweile abgewählte Bürgermeister von Hennef Klaus Pipke, ebenfalls CDU.

Abgelöst worden war Pipke nach der verlorenen Wahl von Mario Dahm, einem Sozialdemokraten – der sich ebenfalls bereits impfen ließ, obgleich er nicht viel älter aussieht aus Kevin Kühnert. Für die »erschlichene Impfung« handelte er sich auch gleich eine Anzeige ein.

In Bayern ist es nicht besser. Der Landrat des Kreises Donau-Rieser Stefan Rößle, CSU, ließ sich bereits am 4.Januar impfen – offenbar gleich in einem Abwasch mit seiner Stellvertreterin, die ebenfalls von der CSU des Markus Söder ist.

Die Ausrede – von einer Entschuldigung kann man wohl kaum sprechen – die Ausrede ist immer ähnlich: Es wären Impfungen übrig gewesen. Und da die Haltbarkeit kurz ist, hätte man die Dosis wegwerfen müssen, was keiner will.

Den Gipfel hat die Stadtverwaltung von Halle erklommen. Auch dort waren Dosen übrig geblieben und wurden per Zufallsgenerator verteilt. Und wie es der Zufall so wollte, traf es den parteilosen Oberbürgermeister und gleich zehn seine Stadträte dazu. – Das war dann wohl das große Los.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ulli P.

Lasst sie! Als Politiker spielt man ja immer auch ein bißchen Russisch Roulette. Bestimmt haben sie Glück und es passiert nichts...

Gravatar: k.becker

Ja,- so sind sie.
Ich, Ich, Ich - und dann lange nichts, dann kommt ihr.
Schmarotzer !
Hätten sie Moral, Gewissen und Anstand, würden sie den Höchstgefährdeten ihre Impfung nicht wegsmarotzen.

Aber Entschuldigung, hätten sie Moral, Gewissen und Anstand, wären sie nicht in diesen "Ämtern".

Die Rechnung gibt es bei den Wahlen !?

Gravatar: werner

Auch Weigel CSU, ein früherer Minister und Enddarm-Streichler der Merkel, der für die Einführung des Euro mitverantwortlich ist und ein paar christliche Würdenträger aus Bayern, haben sich beim Impfen, ohne Beanstandung von irgendwelcher Stelle vorgedrängelt.

Gravatar: Werner Hill

Da will man uns wohl glauben machen, daß es ein Privileg ist, früher geimpft zu werden und daß die besonders Schlauen, sich sogar vordrängen.

Die nicht ganz Dummen glauben eher das Gegenteil!

Gravatar: Andreas Schulz

Ich würde es begrüßen, wenn sich alle Politiker Impfen lassen, vor allen anderen und nachweisbar mit der gleichen Brühe, die für das Volk vorgesehen ist.
Gab ja bei der 2009er Schweinepest auch eine Sonderbestellung, ohne Wirkverstärker.
Ich persönlich glaube, dass diese Berichte nur dazu dienen, den Impfanreiz zu erhöhen.
Oder aber die sind tatsächlich.........

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