Steuer-Schock für Neu-Rentner:

Immer weniger Netto vom Brutto

Den deutschen Rentnern bleibt trotz Rentenerhöhung immer weniger in der Brieftasche übrig, weil sie immer mehr Steuern zahlen müssen.

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Wer dieser Tage in Deutschland in den Ruhestand geht, muss sich auf eine bittere Realität einstellen: Die Rente wird zwar erhöht, doch das Finanzamt greift immer tiefer in die Taschen der Rentner. Die seit Jahren steigende Besteuerung der Altersbezüge sorgt dafür, dass Neu-Rentner deutlich mehr Steuern zahlen müssen als frühere Generationen.

Seit 2005 wird der steuerpflichtige Anteil der Rente Jahr für Jahr erhöht. Wie die Bild berichtet, lag er damals noch bei 50 Prozent, inzwischen sind es bereits 83,5 Prozent. Wer im Jahr 2023 in den Ruhestand ging und eine Rente von 1.700 Euro erhält, muss nun monatlich 70 Euro ans Finanzamt zahlen. Zum Vergleich: Ein Rentner, der mit der gleichen Summe im Jahr 2005 in Rente ging, zahlt aktuell nur acht Euro Steuern. Die Tendenz ist klar: Bis zum Jahr 2058 wird die Rente zu 100 Prozent steuerpflichtig sein.

Das bedeutet, dass künftige Rentner nicht nur mit steigenden Lebenshaltungskosten, sondern auch mit einer immer höheren Steuerlast zu kämpfen haben. Wer 2058 in den Ruhestand geht und 2.000 Euro Rente bezieht, wird 164 Euro Steuern zahlen müssen – zusätzlich zu Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen, die bereits heute einen erheblichen Teil der Rente aufzehren. Was bleibt also übrig? Gerade einmal 1.600 Euro – und das nach jahrzehntelanger Einzahlung in die Rentenkasse.

Union und SPD setzen auf längeres Arbeiten statt Steuererleichterungen

Während der steuerfreie Grundbetrag für Rentner aktuell noch bei 1.008 Euro für Alleinstehende und 2.016 Euro für Paare liegt, ist absehbar, dass diese Freigrenzen mit steigenden Rentenzahlungen immer mehr Rentner in die Steuerpflicht rutschen lassen. Ein Problem, das viele unterschätzen: Während Arbeitnehmer die steigende Steuerlast durch jährliche Tarifanpassungen oft ausgeglichen bekommen, bleibt dies Rentnern verwehrt. Trotzdem gibt es von den Regierungsparteien keine Anzeichen für Entlastungen.

Stattdessen setzen Union und SPD auf die sogenannte »Aktivrente« – ein Konzept, das Rentnern erlaubt, bis zu 2.000 Euro zusätzlich zur Rente steuerfrei zu verdienen. Doch an der Rentenbesteuerung selbst will niemand rütteln. Laut Rentenexperte und Ifo-Forscher Niklas Potrafke gibt es dafür auch einen klaren Grund: Die Finanzierung des Rentensystems steht auf tönernen Füßen, und jede Reform der Rentenbesteuerung wäre ein »schlechtes Ausweichmanöver«.

Potrafke macht eine ganz andere Rechnung auf: Seiner Meinung nach müsse das Rentenantrittsalter deutlich angehoben werden, um das System langfristig stabil zu halten. »Die Menschen leben glücklicherweise länger als früher und müssen dadurch auch länger arbeiten«, sagt der Ökonom. Für viele künftige Rentner bedeutet das eine bittere Wahrheit: Wer sich auf eine unbeschwerte Rente gefreut hat, wird wohl länger schuften – oder tiefer in die Tasche greifen müssen.

AfD fordert grundsätzlichen Umbau des Rentensystems

Die patriotische AfD hingegen setzt sich, wie die Tagesschau berichtet, für eine grundlegende Reform des Rentensystems ein. Dazu gehört unter anderem, dass auch Beamte und Politiker in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen sollen – ein Punkt, der von vielen Bürgern seit Jahren gefordert wird. Zudem will die Partei die Zahl der Beamten insgesamt reduzieren. Ein weiteres zentrales Element des AfD-Rentenmodells ist ein flexibles Renteneintrittsalter, das es ermöglicht, nach 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Gleichzeitig will die Partei Anreize für längeres Arbeiten setzen, etwa durch einen zusätzlichen steuerfreien Grundfreibetrag von 12.000 Euro für arbeitende Rentner.

Um die langfristige Stabilität des Rentensystems durch mehr Kinder zu gewährleisten, setzt die AfD auf eine »Willkommensprämie« von 20.000 Euro für neugeborene Kinder. Außerdem will sie frühere Berufseintritte und weniger Teilzeitarbeit fördern, um den Lebensverdienst und damit auch die Rentenansprüche zu erhöhen. Ziel der AfD ist ein Rentenniveau von 70 Prozent des letzten Nettogehalts – ein deutlicher Kontrast zu den aktuellen 48 Prozent, die vielen Rentnern heute kaum noch zum Leben reichen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Schabulke

Hr:Friederich und andere ....

können vielleicht nicht zustimmen ,haben aber selber noch nicht 45 oder 50 Jahre gearbeitet !
Ihre Rechnung mit den 14jährigen ,welche früh in Arbeit waren stimmen leider nicht .Zwar gab es diese ,doch hatten sie das Recht nach 45 Jahren in Rente zu gehen ,also ,praktisch mit 60Jahren . Dies führte auch dazu eine gewisse Ungerechtigkeit zu früherem Renteneinstieg vor 65 ohne Abschlag für diese einzuführen .Was dann nach Alter und Arbeitseinstieg hochgesetzt wurde . Was auch bei mir zum Rentenantrag mit 63 führte ,ich aber erst mit 64+ die ersten Zahlungen erhielt .,Da ich in verschiedenen Ländern gearbeitet habe und somit ,um gewisse Renten auch zu erhalten noch 3 Jahre länger arbeitete ,also insgesamt 48 Jahre ,erhalte ich nun ca 2100€ vor Steuer .Nie gefehlt oder krank !
Vermutlich hätte ich sogar noch länger gearbeite,wenn das Coronalügensystem mir nicht den Laden geschlossen hätte !

Nun erzählen Sie das mal einem Dachdecker oder Bauarbeiter ? Bei aktuellen Mietpreisen in Deutschland ,ca, 1200 bis 1400€ -290 Steuer , zusätzlich Nebenkosten verbleiben einem etwa 400-500€ zum Leben . Nun bedenken Sie bitte alle ,die nicht so lange oder mit Fehlzeiten oder wegen Studium weniger gearbeitet haben. Sie können sich schon einmal auf Flaschensuche einstellen,wenn Sie dann mit 66+ noch einigermaßen gesund geblieben sind .,von Reisen oder neuem Fahrzeug gar nicht zu sprechen !

Hätte ich meine eingezahlten Rentengelder angelegt ,hätte ich heute fast das Doppelte oder mit 45 Jahren aufhören können .Sollte ich 84 Jahre erreichen macht der Staat ab 85 Jahren Minus .
Bei 80% Coronageimpften ,dürfte dieses Alter kaum noch erreicht werden ,was vermutlich die Zukunft zeigen wird .
( Über Impfauswirkungen :
22.02.2025 | www.kla.tv/36645 )

Soll heißen ,wir ,die Rentner haben für unsere Renten lange genug eingezahlt ,die heutige Jugend hat es besonders schwer ,aber nur wegen der Hochverschuldung des Staates und der Unfähigkeit der Politiker mit solchen Geldern umzugehen .Ein Grund mehr ,um es vielleicht in anderen Ländern (Schweiz/oder Österreich oder USA -Kanada) zu versuchen ,wo die Rentenzahlungen noch ganz anders aussehen oder sie selber dafür sorgen können !

Oder einfach einmal ganz anders wählen ( F Ü R Deutschland ) damit sich daran etwas ändert ! Wäre ich heute jung und hätte eine gute Ausbildung ,würde ich es sofort im Ausland versuchen nicht mehr im heutigen Deutschland !
.Viel Glück ,jeder hat sein Schicksal in der Hand ,nur meckern hilft wenig ,man sollte mehr die Realität sehen und nicht den politischen Lügen Glauben schenken .

Gravatar: Johannes

Man kann es kurz zusammenfassen:

Fritz Merz und Markus Söder, beide willige Zöglinge der Angela Merkel, gehen als große Lügner und Schwindler in die Nachkriegsgeschichte der BRD ein.

Am Abstimmungsdesaster im Bundesrat machten allerdings auch die bayerischen unfreien "Freien Wähler" (Aiwanger) mit, die allein bei einer Stimmenthaltung im Bundesrat das ganze Projekt Fritz Merz/Markus Söder + GRÜNE hätten scheitern lassen können. Nun aber sind die Freien Wähler auch im Strudel mitsamt der CDU/CSU, die unbedingt die Ampel-Politik des Fritz Merz fortführen will, untergegangen …

Bemerkenswert: Boris Rhein (CDU), MP in Hessen, erlaubte sich in seiner Rede im Bundesrat die Frechheit und nannte den Aufruf von J.D. Vance zu Freiheit und Demokratie endlich auch in Deutschland (!): "obszön", d.h. "unanständig, schamlos".

Eine klare Absage der "Christdemokraten" an Demokratie und Freiheit und ein klares Bekenntnis zur Diktatur, die unter Fritz Merz endlich und mit Hilfe der Ampel durchgezogen werden soll, aber schon jetzt zum Scheitern verurteilt ist.

Wer, wenn nicht die demokratischen Bürger zusammen mit der AfD, kann Deutschland aus diesem Schlamassel befreien?

Also endlich aufwachen, die Realität erkennen - und auch die zwangsbezahlten Medien abschaffen - und handeln!

Gravatar: I. Mayer

Viele haben bei der letzte Wahl die AfD gewählt, warum ist jetzt dauernd Merz im Vordergrund!!??

Gravatar: Brutus

Löst sich das "Problem" nicht rein biologisch auf der Zeitschiene ?

Fakt ist doch :
Kassenpatienten warten diverse Monate auf einen wichtigen Facharzttermin.

Medizinisch notwendige Behandlungen werden zu IGEL-Leistungen erklärt ... und die gar so schrecklich habgierigen Ärzte (ohne hippokratischen Eid) wollen den armen Kassenpatienten und Rentnern und ja ohnehin nur das schnöde Geld aus der Tasche ziehen ... so wird es propagiert :

https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/medizin-fragwuerdige-medizinische-leistungen-kosten-millionen/100113440.html

Die Rente ist immer noch zum Sterben zu viel - aber zum menschenwürdigen Leben leider zu wenig !

...in jedem Falle sollte ein Durchschnitts-Rentner eine wirklich gute Sterbeversicherung abschließen ... damit er sich auf sein unverzügliches Ende sorglos freuen kann - ohne seinen Liebsten am Ende gar immer noch auf der Tasche zu liegen !

Kotz zum Gruße !

Brutus

Gravatar: Sam Lowry

Und was wählt weiterhin ein Gro der Rentner: CDU.

Gehen die nie einkaufen, haben die keine Nebenkosten, oder sind die einfach nur dumm?

Gravatar: Blindleistungsträger

ZITAT: "... das es ermöglicht, nach 45 Beitragsjahren abschlagsfrei in Rente zu gehen."

Äääähhhhh. Und wo versteckt sich da jetzt der Fortschritt im Sinne von Fortschritt in Richtung besser? Die Ukrainer, deren Rente WIR (!) für fünf Jahre bezahlen müssen, gehen mit 57 Jahren in Rente. Fangen die vielleicht schon mit 12 Jahren mit ihrer Renteneinzahlerkarriere an? Nirgendwo steht geschrieben, dass die Lebenserwartung streng monoton steigend verläuft. Sie kann auch wieder sinken. Seit Jahren wird uns das Leben zur Hölle gemacht. Denkt etwa irgendwer, dass das die Lebenserwartung erhöht oder wenigstens den Status Quo erhält?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Den deutschen Rentnern bleibt trotz Rentenerhöhung immer weniger in der Brieftasche übrig, weil sie immer mehr Steuern zahlen müssen.“ ...
Ja mei: „Das Vermögen in Deutschland ist zu ungleich verteilt. Entscheidungen der aktuellen Bundesregierung verschärfen nur die ältere Krise. Kann die Ampelkoalition noch das System reformieren?

Ist das Genannte nicht aber Reform genug?

Klar: Durch den Aufbau eines merzschen Schuldenvermögens könnte dieses auch in meinen Augen Dilemma sogar noch wesentlich verstärkt werden!!!

Brrrrr: „Von Spanien und Italien abgehängt: In Deutschland herrscht extreme Ungleichheit, kaum besser als Griechenland, zeigt ein EZB-Vergleich“!!! ...
https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/die-deutschen-sind-arm-und-wuetend-mittlere-haushalte-haben-jetzt-kaum-mehr-als-die-griechen-li.2177350

Gravatar: Rona Janel

Aber für Waffen haben wir viel Geld, der Rest ist egal.
Ich bin schon längst aufgewacht.
Außerdem treffen sich täglich westliche Machthaber und Diktatoren um den heißen Krieg immer weiter anzuheizen.
Frau Elendsskiy fliegt immer nach England mit, um ihren Schloß einzurichten und alles dort zu kontrollieren.
Der Einkauf in Riad war auch schön, nebenbei.

Gravatar: Freya

Bin seit September 2024 in Altersrente. Ich habe die Renten-Hölle jetzt schon, nicht erst 2058. Für ca 35 eingezahlte Jahre in Vollzeit bekomme ich 925 Euro Brutto und 814 Euro Netto Rente. Mit Wohngeldzuschuss, den ich auf Anraten der Rentenstelle beantragt habe, komme ich auf etwas über Tsd. Euro, die allerdings Jeder im Bürgergeld oder in der Grundsicherung hat, der nie etwas eingezahlt hat. So toll ist das "Beste Deutschland, das wir jemals hatten."

Gravatar: <Frank>

Sehen wir der Realität in´s Auge. Die Verwaltung der BRiD hat das Geld aus der Rentenkasse unterschlagen.

Es ist schlicht nicht mehr da und man lebt von der Hand in den Mund.

Letztendlich muß die Rente ganz abgeschafft werden weil nicht nur die Rentenkasse leer sondern die Regierung pleite ist.

Um 2058 mache ich mir da keine Sorgen. So lange hält dieses System nicht mehr. Ich würde schon 2030 bezweifeln.

Kann eine Rentenversicherung Insolvenz anmelden? Verschleppt die Rentenkasse die Insolvenz seit Jahren und Jahrzehnten?

Fragen über Fragen, aber als Firma wären sie schon längst geschlossen und hinter Gittern!

Unterschlagung, Betrug, Insolvenzverschleppung u.v.m.

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