Glotze war gestern. Internet ist angesagt. Was bedeutet das für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?

Immer mehr junge Menschen wenden sich vom Fernsehen ab

Junge Menschen wenden sich immer mehr von der klassischen Glotze ab. Sie bevorzugen die Streamingdienste des Internets und informieren sich online. Dennoch will der öffentlich-rechtliche Rundfunk mehr Geld.

Foto: Pixabay
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Glotze ist out. Zumindest für junge Leute. Sie bevorzugen Streamingdienste via Internet. Das ist interaktiver und flexibler. Videos, Filme und Serien auf YouTube und Netflix und Amazon nehmen an Beliebtheit zu. Apple kommt demnächst noch mit einer weiteren Video- und Filmplattform hinzu [siehe Bericht »n-tv«].

Doch das ist alles nur die Spitze des Eisberges. Das Internet lockt mit Hunderten von Millionen Webseiten, interaktiven Plattformen und Kommunikationsdiensten, Musik-Streaming und bester Unterhaltung sowie mit einer schier unendlichen Welt der Information. Immer mehr Bibliotheken der Welt sind online erreichbar. Historische Filmdokumente können ebenfalls angeschaut werden.

Das klassische Fernsehen ist vielen jungen Menschen zu passiv. Doch selbst wer noch auf dem Sofa sitzt und Glotze guckt, hat eine riesige Auswahl: Kabel- und Satellitenfernsehen bieten Sender aus aller Welt, in allen Sprachen, mit allen erdenklichen Schwerpunkten.

Da stellt sich die entscheidende Frage: Mit welchem Recht beanspruchen die öffentlich-rechtlichen Medien weiterhin ein jährliches Budget von rund acht Milliarden Euro? Und warum brauchen wir so viele öffentlich-rechtliche Fernsehsender? Früher haben ARD, ZDF und die dritten Programme ausgereicht. Und damals gab es kein Internet.

Die Liste der ÖRR-Sender ist schier endlos:

3sat, arte, Bayrisches Fernsehen Nord, Bayrisches Fernsehen Süd, BR alpha, Das Erste (ARD), DW, DW (Amerika), DW (Arabia), DW (Asien), DW (Europe), DW (Latinoamérica), Eins Plus, Einsfestival, HR fernsehen, KIKA, MDR Fernsehen Sachsen, MDR Fernsehen Sachsen-Anhalt, MDR Fernsehen Thüringen, NDR Fernsehen Hamburg, NDR Fernsehen Mecklenburg-Vorpommern, NDR Fernsehen Niedersachsen, NDR Fernsehen Schleswig-Holstein, Phoenix, Radiobremen tv, RBB Berlin, RBB Brandenburg, SR Fernsehen, SWR Fernsehen Baden-Württemberg, SWR Fernsehen Reinland-Pfalz, Tagesschau 24, WDR Fernsehen Aachen, WDR Fernsehen Düsseldorf, WDR Fernsehen Köln, WDR Studio Bielefeld, WDR Studio Bonn, WDR Studio Dortmund, WDR Studio Duisburg, WDR Studio Essen, WDR Studio Münster, WDR Studio Siegen, WDR Studio Wuppertal, ZDF, ZDF info, ZDF Kultur, ZDF neo ... (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). 

Brauchen wir dies alles? Im Zeitalter des Internets? Und warum soll der Rundfunkbeitrag weiter steigen? Die Fragen mag jeder selbst für sich beantworten.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: blubby

Ist doch ganz einfach, nicht zahlen.
Kein Geld und schon ist schluß mit lustig.
Aber die Deppen löhnen bis der Arzt kommt.

Gravatar: Frank

Also dieser Theorie muss ich vehement widersprechen. Ich bin fast 60 - streame ausschliesslich und bin 24/7 online, informiere mich ausschliesslich im Web.
Was ich sehe ist geschnitten und werbemüllbefreit.
ich habe den hochkonfigurierbaren uBlock und einiges mehr an der Front um meinen Geist vor agressiven-dümmlicher bescheuerter Werbung zu schützen. Ich meide den Mainstream Müll weitestgehend.
TV benutze ich seit 2006 nicht mehr, ich könnte deutsches TV rein technisch via VPN sehen...aber deutsche Märchenstunde war einmal und "unser" TV hier ist von US Müll nur so überflutet.
Also "mein" TV ist on demand und ich muss deshalb keine Pay Services benutzen!
Ich muss dazu sagen das ich IT Techniker war und das Web nutze seit es in D verfügbar war...ich war in vielen Foren Tech Admin und habe meine eigenen Seiten und bringe jüngeren Leuten die IT bei.
Ich benutze meinen eigenen Newsaggregator (sowas was früher iGoogle war) damit meine News zu mir kommen, so auch die freie Welt, Webseiten muss ich nicht explizit besuchen.
Andere werden das wohl mit RSS gelöst haben.
Ich kenne genügend Leute ü50 mit selbigen Kenntnisstand und Modus Operandi!
Wir sind jung geblieben und bleiben das auch!

Gravatar: Tomas Poth

Auch wenn es out ist, die Zwangsabgabe bleibt!
Die Entscheidung des BVfG ist eine politische und somit eine Fehlentscheidung, subventionierter Staatsfunk.

Gravatar: Uwe Lay

Das Großartige des Öffentlichen Rundfunkes
Das Besondere: Selbst wenn diese Sender keinen einzigen Zuhörer und Zuschauer mehr hätten, bekämen sie ihr Geld, da es als Zwangssteuer eingetrieben wird. Um diese Finanzierung sich zu erhalten, brauchen die Sender nur regierungsloyal zu berichten, auf die Hörer und Zuschauer brauchen sie dafür keine Rücksicht zu nehmen, da sie allein von der Gunst des Staates leben.
Uwe C. Lay

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Brauchen wir dies alles? Im Zeitalter des Internets? Und warum soll der Rundfunkbeitrag weiter steigen? Die Fragen mag jeder selbst für sich beantworten.“

Ich persönlich beantworte mir das wie folgt:

Bei einem derartigen Angebot im Internet sind die ÖR völlig überflüssig!!!

Zusätzlich frage ich:

Sind die GEZ-Gebühren nicht aber auch deshalb höchstwichtig(?), weil nicht nur eine regelmäßige Erhöhung der Protz-Pensionen für die Mitarbeiter der ÖR gewährleistet werden muss(?)
https://www.chip.de/news/GEZ-Erhoehung-wegen-Protz-Pensionen_89463980.html
sondern auch aller anderen im Ruhestand befindlichen Beamten?
https://www.focus.de/finanzen/altersvorsorge/pensionslasten-schon-jetzt-dramatisch-hoch-billionen-risiko-1-5-millionen-beamte-gehen-bald-in-ruhestand-wer-soll-das-zahlen_id_8219726.html

Sollten die Steuerzahler und jungen Menschen deshalb etwa nicht verstehen, wenn es in Zukunft „möglicherweise eine Beitragserhöhung in einer „ungewohnten Größenordnung“ geben würde???
https://www.heikoschrang.de/de/neuigkeiten/2017/05/05/warum-die-gez-gebuehr-auf-5000e-steigen-wird/

Gravatar: Stephan Achner

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist ein Auslaufmodell. Wer bitteschön will sich heutzutage noch vorschreiben lassen, was er wann zu sehen hat.

Und die Programme sind in den vergangenen Jahrzehnten immer schlechter geworden je mehr Geld diese Sender zur Verfügung hatten. Die Gleichung "mehr Geld = besseres Programm" stimmt einfach nicht.

Betreutes Sehen und betreutes Denken sind out. Das Nachfrageverhalten der "jungen Leute" - und es sind nicht nur "junge Leute" - zeigt dies glasklar.

Dass die Systembeteiligten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ihre überfetten Gehälter und Pensionen verbissen und mit öffentlichen Lügen verteidigen, ist nicht anders zu erwarten. Wenn man einen Sumpf trocken legen will, darf man nicht die Frösche fragen.

Gravatar: SchlafKindleinSchlaf

Rundfunkbeitrag gehört abgeschaft. Veraltetes und ungerechtes System Wer schaun will, kann selbstverständlich zahlen.

Bei mir gibt es keine Glotze.
Warum? Das Programm ist superschlecht und gleichgeschaltet Die Zeit ist mir zu schade. Ich bin lieber in der Natur, als mir mit sowas sinnfreien, meine Lebenszeit zu verschwenden.

Von daher finde ich es nicht gerechtfertigt, noch dazu auf Zwang zu zahlen, was ich nicht nutze.

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