Pandemie ohne Verhältnis

Im Zusammenhang mit Corona gehen uns Maß und Mitte verloren

Pandemien sind nichts Neues in der Menschheitsgeschichte. Trotzdem scheint es für das Corona-Virus ein Vergleichsverbot zu geben. Besonders dann, wenn der Vergleich in eine für Untergangshysteriker nicht genehme Richtung führt.

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Das neuartige Virus Covid-19 führte zu einer pandemisch verlaufenden globalen Krankheitswelle, deren Ende noch nicht absehbar ist. Die Zahl der Infizierten ist aufgrund der völlig ungesicherten Datenlage unklar. Doch so lange diese Zahl nicht feststeht, ist eine realistische Ableitung der Mortalitätsrate nicht möglich. Alles, was wir haben, sind Rohdaten und zumeist wilde Schätzungen, die mal von Hunderttausenden, mal von Millionen Toten im Zusammenhang mit Covid-19 raunen. Doch all das scheint nach derzeitigem Stand nicht einzutreffen.

Es verdichten sich jedoch die Hinweise und damit auch die kritischen Stimmen, die darauf hinweisen, daß Covid-19 – nach dem aktuellen Datenstand zu urteilen – in Deutschland einen Verlauf nimmt, der sich durchaus in Relation mit den saisonal auftretenden Grippewellen in Deutschland setzen läßt. Die letzte verheerende Grippewelle mit konservativ geschätzten 20.000 Toten ist erst wenige Jahre her. Die Todesrate von aktuell rund 2000 Fällen, die mit Covid-19 in Verbindung steht, ist davon noch Lichtjahre entfernt – nach derzeitigem Stand.


Trotzdem scheint es für die vom Corona-Virus ausgelöste Pandemie ein Vergleichsverbot zu geben. Warum eigentlich? Nur durch Vergleiche können wir den Dingen, die uns auf den ersten Blick riesenhaft oder auch winzig klein erscheinen, eine Form geben. Ohne Einordnung, ohne Systematik, ohne Relation verliert das Objekt der Betrachtung an Kontur und verschwindet in einem dichten Nebel der Möglichkeiten. Bei den wilden Untergangsszenarien, die zur Zeit mit Covid-19 Hochkonjunktur feiern, scheuen Medien und Politiker Vergleiche wie der Teufel das Weihwasser. Einzig die verheerende Spanische Grippe mit geschätzt 50 Millionen Toten weltweit, scheint als Blaupause gerade noch durchzugehen, obwohl die letale Wirkung des Corona-Virus nicht ansatzweise diese Dimension erreicht. Andere Vergleiche eignen sich schon besser, aber die werden nicht bemüht. Warum eigentlich? Gerade die berechtigten Hinweise auf saisonal bedingte Atemwegserkrankungen, die mitunter erschreckend epidemische Ausmaße annehmen und die für Ärzte und Krankenhäuser regelmäßig, unabhängig von Covid-19, schon immer eine Herausforderung dargestellt haben, verdienen jetzt eine nähere Betrachtung.


Wieviel aufgeregte, panische Berichte gibt es zu den rund 680.000 Menschen, die jährlich an Lungenentzündung erkranken? Rund ein Drittel erkranken so schwer, daß sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Auf der Webseite Lungenärzte im Netz ist zu lesen, daß die Sterblichkeit bei besonders schweren Formen der Lungenentzündung bei 20 bis sogar 50 Prozent liegt. Insgesamt gehe man davon aus, daß jährlich 40 000 bis 50 000 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Lungenentzündung stehen. Ja, Sie haben richtig gelesen. 40 000 bis 50 000 Menschen erliegen in Deutschland jedes Jahr dieser Krankheit. Und das völlig lautlos.


Jedes Jahr sterben über 100.000 kleine Menschen, bevor sie das Licht der Welt erblicken. Bis zu diesem Moment erreicht die Quote an Patienten, die im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben sind, in etwa die gleiche Quote der ungeborenen Kinder, die innerhalb von einer Woche in Deutschland abgetrieben werden. Das heißt, nach etwas mehr als drei Monaten sind genauso viele Menschen im Zusammenhang mit Corona gestorben wie in Deutschland in sieben Tagen ungeborene Kinder abgetrieben werden. Ja, sie haben richtig gelesen. Rund 2000 ungeborene Kinder sterben innerhalb einer normalen Woche durch Abtreibung. Und das völlig lautlos.



Die Corona-Epidemie trifft auf eine überalterte, konsumgesättigte, erwerbsfixierte westliche Gesellschaft. Vielleicht lassen sich die überschießenden, teilweise hysterischen Reaktionen der Medien in Koalition mit einer von panischen Angst getriebenen Politik, in der Bewältigung der Krise zu versagen, mit der mit unserer Demographie zusammenhängenden inneren Verfaßtheit erklären. Hochbetagte Schauspieler wie Robert Redford, die noch Filme drehen, spiegeln eine Generation fitter 80jähriger, die Motorrad fahren Berge besteigen oder auf Kreuzfahrt gehen. Dank hoch entwickelter medizinischer Standards, dank guter Ernährung und eines von harter körperlicher Arbeit weitgehend befreiten Lebens sind die fitten Alten längst – glücklicherweise – zur Normalität geworden. Doch sollte uns das nicht darüber hinwegtäuschen, daß am Ende des Lebens der Tod steht. Er ist kein außerordentliches Ereignis und gehört genauso zum Dasein wie Krankheit und Heilung. Deshalb zum Schluß noch eine Zahl. Das Median-Alter der mit Covid-19 Verstorbenen beträgt 81 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland beträgt 80,64 Jahre.


Ein Gastbeitrag der Initiative Familien-Schutz


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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Andreas Schulz

Bitte nicht, geht uns verloren......
Richtig ist, wird uns genommen.......

Wenn die "Politik" zurück muss von der Panikposition, dann werden Köpfe rollen, rollen müssen.

Ich setz schon mal welche,Droste,der Veterinär vom RKI, Spahn,Laschet, Söder, Maas, Lauterbach und einige andere Statisten.

Und es kommen wieder die anderen üblichen Verdächtigen aus den Löchern, von denen man gerade wenig bis garnichts hört.

Das könnte daran liegen, dass sich das jetzt zugelegte Profil sehr schnell abfährt und man auf der politischen Piste den Abflug macht.

Ich setz schon mal welche....... der ganze Rest des linksrotgrünen Gesiffs......sind zu viele um die namentlich zu nennen, die sich dann wieder dem "Wohle des deutschen Volkes" andienen.

Und Mutti bleibt uns noch eine fünfte Runde erhalten.

Besondere Situationen erfordern besondere Lösungen.

Bleibt bloß zu hoffen, dass die Mehrheit der Wähler nicht die Reibungswärme, die enstanden ist, als man Sie über den Tisch zog, mit Merkels Mutterliebe verwechselt.

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