"Home is where the Horst is"

Im Netz macht man sich über das Heimatministerium lustig

Horst Seehofer soll ein Superministerium erhalten. Die Zuständigkeit für Inneres wird erweitert. Es soll zukünftig nicht nur ein Bundesinnenministerium sein, sondern obendrein ein Heimatministerium. Im Netz wurde sofort eifrig gespottet. Es wurde gleich der Hashtag #heimatministerium gestartet und der Hashtag #heimathorst.

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Auf rp-online sind einige der spöttischen Bemerkungen gesammelt. Sie sind nicht besonders geistreich. Auch nicht besonders lustig. Über simple Lederhosen-Klischees geht es nicht hinaus.

Auf jetzt-de finden sich weitere Beispiele. Will Seehofer etwa »jedem einen deutschen Schäferhund schenken?«, wird da gefragt und es wird gemutmaßt, dass als erste Amtshandlung der Song »Zieht den Bayern die Lederhosen aus« auf den Index gesetzt wird.

Die Tweets zeigen vor allem, dass sich offenbar keiner so recht vorstellen kann, was so ein Heimatministerium sein soll und dass Deutschland vieles sein mag, nur eines nicht: das Heimatland des Humors.

Andere Stimmen, die sich gottlob gar nicht erst auf spöttische Töne einlassen, versuchen es so zu sagen, wie sie es meinen. Sie sehen das Projekt Heimatministerium als Ausdruck des Rechtsrucks der deutschen Politik. »Wir brauchen kein Heimatministerium, dass noch mehr Patriotismus und Nationalstolz durchsetzt, sondern Einsatz für eine offene und tolerante Gesellschaft aller Menschen, die hier leben!«, heißt es da.

Die Süddeutsche sieht es so. »Heimat kann auch für Menschen, die nicht nationalistisch und noch nicht einmal konservativ denken, ein Begriff sein, der positiv besetzt ein Gefühl von Teilhabe vermittelt. Eben darum wäre es sinnvoll gewesen, nicht gerade der Partei, die sich der AfD immer mehr anzunähern scheint, das zuständige Ministerium zu überlassen.«

Manche Spötter schlagen das Wort »Heimatministerium« als Unwort des Jahres vor. Dabei hat das neue Jahr gerade erst angefangen. Und neu ist die Idee von einem Heimatministerium auch nicht. Ina Scharrenbach ist bereits eine Heimatministerin und zwar in Nordrhein-Westfalen. Sie hat, wie sie in einem Interview klargestellt hat, eine ganz bestimmte Vorstellung von Heimat: »Heimat hat offene Arme, sie grenzt nicht aus«, sagt sie.

Damit hat sie allerdings eine krumme Vorstellung von Heimat und sieht das Heimatministerium als eine Art Integrationsministerium unter einem Tarnnamen. Sie betreibt einen Schwindel mit den Begriffen. Unterscheidet sich denn in ihrer Vorstellung »Heimat« überhaupt noch von »Multikulti«? Das ist die Frage.

Ob Seehofer die Antwort weiß? Es sieht nicht so aus. Was genau seine Mission als Heimatminister sein soll, ist ihm noch nicht klar, meint der Spiegel. Es gehe ihm um »gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Deutschland«.

Das ist auch etwas anders als Heimat. Der Heimat ist eben nicht alles gleich. Ganz im Gegenteil. Heimat bezeichnet etwas Einmaliges, nicht etwas, das überall gleich ist. Die Worte von Scharrenbach und Seehofer klingen wie die Schmeicheleien von Heimatschwindlern.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.Frankenfeld

Seehofer moderiert jetzt die Sendung:
Deutschland sucht den Superflüchtling!

Gravatar: egon samu

Ausgerechnet der heimat- und rückrgatlose Horstl, der geschwätzige Bettvorleger der Blutraute soll für "Heimat" zuständig sein?
Ich habe schon deutlich bessere Scherze gehört...

Gravatar: moritz

Ein Ministerium welches die Regierungsagenda, die Heimat ins Museum zu verschieben, betreibt.
Stringent.

Gravatar: Candide

@ sabine: ist mir auch passiert. Weil wir beide wissen, daß dasselbe gemeint ist: Dokumentation von etwas, das es bald nicht mehr geben wird.

Gravatar: Maximilian

Herr Seehofer,
ich bemühe mich, dass ich in höfflichster Form hier ein paar Zeilen an Sie richten kann.
„Irgendein Lakai aus Ihrem Hause überbringt Ihnen dieses Schreiben bestimmt“
wobei ich Überzeugt bin, dass Sie diese Block-Zeitschrift -Freie Welt- täglich studieren!?
Herr Seehofer, bitte treffen Sie die konsequente Entscheidung und trennen Sie sich mit Ihrer Partei von der CDU bzw. Von dieser Merkelpolitik!
Können Sie das „Weiter so“ unserem Bayernland antun?
Unser damaliger Landesvater Franz Josef Strauß hat mit Herzblut, dass Bayern zu Bayern gemacht!
Und dieses wollen Sie mit dieser „LoKoBrut“ zerstören?
NEIN DAS DÜRFEN SIE NICHT!!!
Drehen Sie sich bitte um! Dass können Sie sehr gut Herr „Drehhofer“!
Geben Sie sich einen bayrischen Ruck und machen Sie sich wieder zum Landesvater Seehofer!!!
Nun ziehe ich mich wieder in meine Hauskapelle zurück und Bete, Bete und Bete solange bis eine Stimme zu mir sagt;
Maximilian, Herr Seehofer heißt nicht mehr Drehhofer.

Gravatar: Sabine

Natürlich heißt es "Heimatministerium".
(ich muß mich verbessern)!!!!!

Gravatar: Sabine

Hätte die AfD den Begriff "Heimatmuseum" verwendet, würden Geschrei und Hetze unermesslich sein.

Gravatar: Lupo

Wir haben doch eh bald keine Heimat mehr, ist doch nur ein Versorgungsposten für abgehalfterte Parteibonzen und Nieten.

Gravatar: Franz Horste

Bereits Seneca sagte: "Wo es mir gut geht, ist mein Heimatland!" So gesehen, müssten doch alle Migranten, die nach Deutschland migrieren, Deutschland als Heimat betrachten, da wir ja ausnahmslos dafür sorgen, dass es ihnen besser geht als in ihrem Herkunftsland. Bloß-- sie tun es nicht! Gerade Türkisch-Stämmige fühlen sich noch in dritter Generation der Heimat ihrer Großeltern mehr verpflichtet als dem Land, in dem sie gut leben, von gerne wollen sie nicht reden. Es mangelt an der Bereitschaft sich auf unsere Werte einzulassen. Respekt wird von ihnen ständig angemahnt, uns jedoch bringen sie diesen nicht entgegen. Sie beanspruchen deutsche Rechte für sich, wenn sie ihnen Vorteile bringen, und halten sich nicht an unsere Gesetze, weil sie den Koran darüber stellen. Araber und andere Islamistan-Bürger bringen ihre Kultur zu unserem Nachteil ein. Ihnen gewährt man Rechte, die Deutschen versagt bleiben: Poligamie, Pädophilie durch Kinderehe, Kindesmisshandlung durch Beschneidung, Tierquälerei durch Schächten und eigene Bestattungsregeln auf eigenen Friedhofarealen. Das Beste dabei-- wir bezahlen die ganze Chose, von der Vertuschung von Straftaten durch Stillschweigen mal ganz abgesehen.
http://wort-woche.blogspot.de/2017/05/deutsche-leitkultur-ist-nicht-burka.html

Gravatar: Himmelsbürger

Ja, der Heissluft-Horst wird unsere Heimat bestimmt bewahren und aufblühen lassen. Da kann man sich darauf verlassen, denn er hat ja stets getan, was er angekündigt hat...

Ironie off.

Mit solchen charakterlosen Wendehälsen werden wir Deutschen und Christen bald keine Heimat mehr haben.

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