Die Bundespolizei soll seit Jahresbeginn mehr als 6.000 unerlaubte Einreisen nach Deutschland auf dem Luftweg registriert haben, wie die »Welt am Sonntag« berichtet. Demnach sind bis Ende Juli 6.175 Asylbewerber mit dem Flugzeug nach Deutschland gelangt. Die Flüge starteten dabei recht häufig von Griechenland aus.

Die Zahlen dürften angesichts einer Dunkelziffer noch wesentlich höher sein, denn das Schengen-Abkommen erlaubt nur stichprobenartige Kontrollen an den Grenzen der Mitgliedsländer. Von daher ist damit zu rechnen, dass darüber hinaus viele illegale Einwanderer umbemerkt auf dem Luftweg eingereist sind.

Die Migranten nehmen oft fremde Identitäten an oder buchen Flüge kurz vor dem Start um, um an Bord zu gelangen. Gelegentlich werden auch authentische Ausweisedokumente bereits anerkannter Schutzsuchender benutzt, die durch Schleusernetzwerke an andere Migranten weitergegeben werden.

Schleuserbanden bieten mittlerweile »All-Inclusive«-Pakete mit garantierter Ankunft in Deutschland an, in denen neben Ausweisdokumenten der Preis für das Flugticket inbegriffen ist. Man nutzt flexible Tickets, die schnell und unbürokratisch umgebucht werden können. Informanten beobachten vor Ort, an welchem Flughafengate gerade Kontrollen stattfinden.

Während CDU-Innenpolitiker Armin Schuster nun eine intensivierte Schleierfahndung an Flughäfen fordert, sieht SPD-Innenexperte Uli Grötsch zu den Vorgängen keinen Handlungsbedarf. Bezüglich des Zuwachses der Zahl an illegalen Einreisen auf dem Luftweg spricht er von »Peanuts«, da die Passagierzahlen im Flugverkehr auch insgesamt stiegen.