Nigel Farage im EU-Parlament

»Ihr werdet die Demokratie in Großbritannien nicht zerstören!«

In einer hitzigen Debatte im EU-Parlament bezüglich des Brexit bezog Nigel Farage (UKIP) klar Stellung. Die EU möge die Demokratie in Griechenland zerstört haben. Aber in Großbritannien werde ihr das nicht gelingen.

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Am gestrigen Mittwoch ging es in einer Debatte im EU-Parlament einmal mehr um den Brexit. Seit der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, versuche das Parlament kontinuierlich Druck auf das Land, die Politiker und die Bevölkerung auszuüben, kritisierte Nigel Farage (UKIP), Initiator des Brexit, die führenden EU-Parlamentarier. In seiner Rede zog er Parallelen zu den Ereignissen und Entwicklungen in Griechenland vor zwei Jahren. Der griechische Finanzminister Varoufakis, so Farage, wird wohl recht gehabt haben, als er sagte, dass die EU eine Technokratie ist, die sich verzweifelt an ihre eigene exorbitante und illegitime Macht klammert. Der EU mag es wohl gelungen sein, die Demokratie in Griechenland mit ihrer Macht zu vernichten. »Aber ihr werdet die Demokratie in unserem Land nicht zerstören können!«

Ziel seiner Kritik war einmal mehr der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Der hatte deutschen Medien Details über sein persönliches Treffen mit Theresa May zugespielt und sich abfällig über die britische Regierungschefin, das Treffen an sich und die englische Sprache geäußert. Ein solches Verhalten sei, so Farage, extrem unhöflich. 

»Jetzt weiß ich nicht, Herr Juncker, ob das so ist, wie Sie es in Luxemburg machen. Ich bezweifle es, denn in jedem anderen Teil der zivilisierten Welt, wird, ehrlich gesagt, ein solches Verhalten als blutig unhöflich und der Akt eines Tyrannes betrachtet.«

Doch die Briten, so Farage weiter, stehen nach wie vor hinter der Entscheidung des Brexit. 68 Prozent der Bevölkerung wollen, dass der Ausstieg umgesetzt wird. Und entweder diese Farce wird bald beendet oder aber Großbritannien wird den Verhandlungstisch noch vor Ende des Jahres, auch ohne ein Resultat, verlassen, so Farage zum Ende seiner Rede.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ Ekkehardt Fritz Beyer

Zitat:"Dies war er wohl auch deshalb, weil die klugen Briten auch 1973 längst schon erkannt hatten, dass es Berlin und Brüssel beim Beitritt des UK wohl nicht um die EU als solche, sondern vor allem – wie heute auch - um wirtschaftliche Interessen ging. "

Ähm erst mal: 1973 war die Bundeshaupstadt Bonn und nicht Berlin, von Berlin war nur der Ostteil Hauptstadt der DDR und die war nicht Teil der "Europäischen Gemeinschaft" (EG, die EU gab es da noch nicht) und Brüssel war noch recht unbedeutend.
Und es haben vor allem die Franzosen den Beitritt UKs behindert, die Briten haben sich in einer Volksabstimmung dafür ausgesprochen, der EG als "Common Market" beizutreten. Den Briten ging es nur um die Wirtschaft und den Freihandel, es waren vor allem die Deutschen, die die "europäische Einigung" wollten und da standen sie unter den Großen EG-Staaten auch recht alleine da. Wie es aber als Gemeinschaft weitergehen sollte, davon hatten 1973 alle unterschiedliche Vorstellungen, die bis heute nicht hinreichend ausdiskutiert worden sind.

Es ging damals letztendlich allen nur um wirtschaftliche Vorteile, um nichts anderes. Wobei die Deutschen wohl die einzigen waren, die nicht nur ein rein wirtschaftliches Interesse an der EG hatten. Oder wie es "Yes Minister" in Bezug auf die EG so schön hieß: "Weil die Deutschen sich vom Völkermord reinwaschen und wieder zur menschlichen Rasse zugelassen werden wollen". Auch noch ein Punkt, der Einfluss hatte.

Gemeinfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: ropow

Wie immer lohnt es sich, Nigel Farage dazu im Original zu hören:

https://www.youtube.com/watch?v=BUi4Xrb_St0

Während die übrigen EU-Bürger den überbezahlten EU-Bonzen weiterhin ausgeliefert bleiben, die den illegitimen EU-Superbundesstaat mit jährlich bis zu 3.000 EU-Regulierungen, EU-Richtlinien und EU-Gesetzen terrorisieren und „das europäische Volk“ dann auch noch auffordern, immer länger für die Finanzierung ihrer Wahnsinnsprojekte, wie die „Bestandserhaltungsmigration“ von über 70 Millionen Einwanderern in 20 Jahren oder die Errichtung eines Hightech-Gulags zur Überwachung der Bürger - und natürlich auch für ihre fürstlichen Gehälter - zu arbeiten, selber aber durchschnittlich mit 60 Jahren in Rente gehen und dann die Steuerzahler mit über eine Milliarde Euro jährlich belasten, haben Farage und die Briten diesen ganzen Alptraum bald hinter sich.

Wie sind sie zu beneiden.

Gravatar: P.Feldmann

Es ist eine Schande wie die EU (!) mit den Briten umspringen will- nur weil diese ihre Rechte wahrnehmen wollen! Und jeden kritischen demokratischen Europäer wird dies der EU weiter entfremden!

Die Briten stehen nicht allein, aber um die EU wird die Luft dünn.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Nun; „schon der britische EU-Beitritt war eine schwere Geburt“.

Dies war er wohl auch deshalb, weil die klugen Briten auch 1973 längst schon erkannt hatten, dass es Berlin und Brüssel beim Beitritt des UK wohl nicht um die EU als solche, sondern vor allem – wie heute auch - um wirtschaftliche Interessen ging. http://www.handelsblatt.com/politik/international/brexit-referendum/brexit-news/haengen-und-wuergen-schon-der-britische-eu-beitritt-war-eine-schwere-geburt/13736064.html

Allerdings musste es 1989 die politische Wende in Deutschland geben, bis die m. E. von Berlin in Brüssel gesteuerte EU anno 2005 ihr wahres Gesicht zeigte: Zu Referenden - zur damals eingeführten EU-Verfassung - allerdings durfte es weder in GB noch in D kommen! Weil sie zu diesem Zeitpunkt vom französischen Volk ebenso schon abgelehnt worden war wie von den Holländern???

Mit welcher Legitimation aber verlangen Junker & Co. nun eine EU-Austrittsgebühr von zunächst erst einmal 100 Milliarden Euro von GB? „Auch“ aus rein wirtschaftlichen Gründen, weil nicht die Briten Europa in den Sand fuhren sondern Merkel und Junker samt all ihrer Kabinettsmitglieder???

Selbstverständlich kann mir vorstellen, dass es durch einen von Merkel & Co. für die Rest-EU-Staaten verhängten Bürgerkrieg u. U. gelingen könnte, die dort verbliebenen, kümmerlichen Reste von Demokratieanwandlungen „zunächst“ auch noch außer Kraft zu setzen.

Allerdings bin ich mir sicher, dass die Merkel zumindest bei den Briten dabei auf Granit beißen wird!!!

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