Das ifo Beschäftigungsbarometer basiert auf den monatlichen Meldungen von ca. 9.500 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels und des Dienstleistungssektors. Diese Unternehmen werden gebeten ihre Beschäftigtenplanungen für die nächsten drei Monate mitzuteilen. Als Referenzgröße von 100 gilt der in Dezember 2015 gemessene Wert. Bis auf eine kleine Delle Anfang 2016 bewegte sich der Index in der Regel deutlich über 100 oder nur knapp darunter. Seit dem durch die Merkel-Regierung verhängten Stillstand der deutschen Wirtschaft aber stürzt das Beschäftigungsbarometer ab. Im Vormonat März wurde ein Wert von nur noch 93,4 Punkten erreicht, im April ist das Rekordtief von 86,3 Punkten erreicht.

In seinem veröffentlichten Begleitschreiben zu den Zahlen schreibt das Ifo-Institut, dass sich »die Personalabteilungen der deutschen Unternehmen (....) auf Entlassungen« vorbereiten. Die Verluste vor allem im verarbeitenden Gewerbe (minus 28,6 Punkte) und dem Handel (minus 25,6 Punkte) werden der deutschen Wirtschaft schwer zusetzen, sind sich die Ifo-Experten sicher. Der Rückgang in allen vier Sektoren (zu den beiden genannten kommen noch das Bauhauptgewerbe und der Dienstleistungsektor hinzu) des Barometers sei ohne Beispiel. Bei den Dienstleistern wird er erstmals seit der Finanzkrise wieder zu Entlassungen in diesem Sektor führen. 

In der Industrie setzt sich der Trend rückläufiger Mitarbeiterzahlen, der bereits vor der Krise begann, nun verstärkt fort. Im Handel wird, mit Ausnahme der Supermärkte, die Mitarbeiterzahl sinken. Selbst der in der jüngeren Vergangenheit boomende Bausektor wird sich »der negativen Beschäftigungsdynamik nicht mehr entziehen« können, heißt es vom Ifo-Institut.