Benjamin Harnwell:

»Hundert Jahre Schaden« – Scharfe Abrechnung mit Franziskus

Der konservative Vatikan-Analyst Ben Harnwell rechnet mit dem Pontifikat von Franziskus ab – und hofft auf eine geistige und theologische Erneuerung unter Papst Leo XIV.

Bild: Screenshot The War Room
Veröffentlicht:
von

Der britische Publizist und langjährige Rom-Korrespondent Ben Harnwell, bekannt aus Steve Bannons Podcast War Room und Gründer der Dignitatis Humanae Institute in Trisulti (Italien), hat in einer jüngsten Stellungnahme das Pontifikat von Franziskus mit selten gehörter Schärfe kritisiert. Wörtlich sagte Harnwell: »Ich war froh, dass er tot war – und das wenige Stunden nach seinem Tod.«

Harnwell, der sich seit Jahren gegen die moral- und lehramtliche Verwässerung der katholischen Kirche unter Franziskus ausspricht, begründet seine drastischen Worte mit der Überzeugung, dass das zwölfjährige Pontifikat des Argentiniers »massiven Schaden« angerichtet habe. »Ich denke, es wird hundert Jahre dauern, bis sich die Kirche davon erholt«, so Harnwell. Besonders die Aushöhlung traditioneller Lehren, die ideologische Politisierung durch Themen wie Migration, Klima und interreligiösen Synkretismus hätten die Kirche »von innen ausgehöhlt.«

Die Hoffnungen richten sich nun auf Papst Leo XIV., der als Franziskus-Nachfolger mit einem bezeichnenden Namen antritt – in bewusster Abgrenzung zu seinem Vorgänger. Der neue Papst, Kardinal Robert Francis Prevost aus den USA, gilt als gemäßigter Kompromisskandidat, der dennoch konservative Wurzeln hat und in der US-amerikanischen Kirche tief verankert ist. Dass er unter anderem Kardinal Burke gegenüber positiv auftritt, der die überlieferte Messe verteidigt, lässt manche Traditionalisten hoffen, dass nun zumindest der schlimmste Reformsturm gestoppt werden könnte.

Doch wie realistisch ist diese Hoffnung? Laut Harnwell bleibt die Gefahr bestehen, dass sich die geistige Linie Franziskus’ – »sein DNA«, wie Harnwell es nennt – unter neuem Namen fortsetzt. Tatsächlich hatte Harnwell bereits vor dem Konklave davor gewarnt, dass viele Kardinäle »tief indoktriniert« seien vom sozialpolitischen Kurs der vergangenen Jahre, den Franziskus mit Unterstützung von Netzwerken wie der Community Sant’Egidio forciert habe.

Steve Bannon, früherer Chefstratege von Donald Trump, schloss sich der Kritik an. »Papst Leo ist kein Freund des Trump-Lagers«, ließ er in einem Interview wissen und warnte vor einer kommenden »Konfliktlinie zwischen dem Vatikan und einem künftigen konservativen Amerika«.

Papst Franziskus hatte wiederholt konservative US-Katholiken kritisiert und warf ihnen vor, eine »ideologische Kirche« aufzubauen – während er selbst Klimaaktivisten, Migrationstreiber und UN-nahe Netzwerke hofierte. Unter seiner Ägide wurde die überlieferte Liturgie systematisch zurückgedrängt, Kritik an Genderideologie kaum zugelassen, und autoritärer Zentralismus mit dem Schlagwort der »Synodalität« kaschiert.

Ob Papst Leo XIV. den tiefen Graben heilen kann, bleibt offen. Doch wie Harnwell betont: »Es muss irgendwo ein Anfang gemacht werden.« Der Anfang wäre – so die Hoffnung vieler Gläubiger – ein Ende der Selbstzerstörung im Namen des Fortschritts.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Peer Müller

Kein Mensch braucht so einen !
Im 1. Gebot steht:
"Du sollst keine Götter neben mir haben (neben Gott haben).
Für mich ist ein solcher i.d. kath. Kirche, das größte Wirtschaftsunternehmen mit unsäglichen Reichtümern, einer der zu den Göttern zu zählen ist.
Hinzu kommen eigenes Recht, wie das Verwaltungsrecht, Arbeitsrecht, Personalhoheiten auch in von unseren Steuergeldern bezahlten Einrichtungen.
Wir Steuerzahler finanzieren sogar die Bischöfe und deren Pensionsansprüche.

Kirchenasyl ist Rechtsbruch und sollte mit harten Mitteln durch die Justiz verfolgt und bestraft werden.
Denn auch für die Kirche gibt es keine Sonderrechte vor dem Gesetz !

Die kath. Kirche ist bekannt durch Pädophile Unholde !
Sie sollte sich aus der Politik raushalten, denn ihre Aufgabe ist und bleibt weiter ihre dummen Schäflein
zu unterjochen !

Wer heute noch einer derartigen verlogenen Kirche angehört und Kirchensteuern bezahlt, der kann nicht mehr alle Bretter im Regal haben !

In der grünlinkswoken gesteuerten politisch verkommenen evang.Funktionärskirche sieht es nicht viel besser aus !

Zu Hunderttausenden sollten zahlende Kirchensteuermitglieder austreten.
Vielleicht ticken dann wieder Kirchen anders und besinnen sich auf das Christentum nach der Bibel?

Gravatar: Gast

Niemand braucht einen "Papst". KEINEN davon.

Gravatar: Graf Zahl

Noch vor 50 Jahren hätte es Niemand gewagt einen Papst zu kritisieren . Allerdings trugen einige Päpste steife Stützkragen . Sollten die vor Muslimischen Messerkünstlern schützen ? Der 1970 Lebensrettend war .

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Ob Papst Leo XIV. den tiefen Graben heilen kann, bleibt offen. Doch wie Harnwell betont: »Es muss irgendwo ein Anfang gemacht werden.« Der Anfang wäre – so die Hoffnung vieler Gläubiger – ein Ende der Selbstzerstörung im Namen des Fortschritts.“ ...

So frage ´auch ich` in meiner von mir gesehenen ´absoluten Unschuld`:

... „Warum“ war/“ist beim Konklave keine einzige Frau dabei“?
https://www.srf.ch/news/international/papstwahl-warum-ist-beim-konklave-keine-einzige-frau-dabei

Wobei die „Geschichte des Papsttums“ ´auch mir` hochinteressant erscheint!!!
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Papsttums

Gravatar: Raro

Zumindest hat der neue Papst ein sehr gesundes Selbstwertgefühl. In dem Restaurant, in dem er ständig vor seiner Wahl gegessen hatte, gab der niemals ein Trinkgeld, aber dafür immer seinen Segen. So etwas kann man vielleicht ein- oder zweimal machen, aber immer wieder und immer wieder ist schon ein wenig dreist. Wofür hält der sich? Im Restaurant haben die sicher schon über den gespottet, jedenfalls haben sie es nicht vergessen und in einem kürzlichen Interview an erster Stelle erwähnt.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang