Boykott der USA gegen Huawei zeigt Wirkung

Huawei-Smartphones bald ohne Whatsapp?

Der chinesische Ausrüster für Telekommunikationsgeräte Huawei gerät durch den Boykott durch die USA immer heftiger unter Druck. Nach Google lösen immer mehr Unternehmen ihre Verbindungen zu dem Hersteller günstiger SmartPhones. Was sind die Folgen für die Chinesen?

Foto: Wikimedia Commons / CC0
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Huawei erfährt gerade die Grenzen der eigenen Macht. Nachdem die USA vor einer Woche einen Boykott gegen das chinesische Unternehmen in Kraft gesetzt haben, kündigte Google die Zusammenarbeit teilweise auf und nun wird es eng.

Schon ziehen sich die Hersteller von Prozessoren aus dem Geschäft mit dem chinesischen Riesen zurück (siehe Bericht »Bloomberg«). Seit Dienstag stehen einige SmartPhones von Huawei nicht mehr auf der Android-Liste unterstützter Geräte (siehe Bericht »Chip«). Zwar kann Huawei seine SmartPhones weiter mit einer Art Grundversion des Betriebssystems Android verkaufen. Doch auf alles, was darüber hinausgeht und unter den Bann fällt, wird der Zugriff verweigert.

Huawei hat angekündigt, das Betriebssystem selbst zu entwickeln; allerdings ist jeder Computer, also auch jedes SmartPhone, nur so gut wie die Software, die auf ihm läuft. Mit Google geht Huawei der Zugang zu wichtiger Software verloren. Und wer kauft schon ein SmartPhone, auf dem sich WhatsApp, Facebook und andere Apps nicht starten lassen, einfach weil sie auf dem SmartPhone nicht mehr installiert werden dürfen? - Niemand.

Letztlich bleibt den Chinesen nur ein einziger Weg: Huawei müsste Google ersetzen. Ob sie dazu in der Lage sind, muss man sehen. Innerhalb Chinas könnte das klappen. In anderen Ländern wird es schwierig. Dort steht und fällt der Erfolg mit der Bekanntheit der Marken.

Eines wird dieser Tage wohl deutlich: Die Tage, in denen China ein leichtes Spiel auf dem Weltmarkt hatte, gehen zu Ende. Und China wird die Herausforderung durch die erstarkten US-Amerikaner annehmen müssen. Andernfalls erweist sich der digitale Drache als das, was Mao einst einen Papiertiger nannte.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ohne WhatsApp

Huawe ohne WhatsApp?

Ob sich die USA da mal nicht ins eigene Knie schießen.

Ich selbst nutze auf meinem Huawei Telefon schon lange Delta Chat.

https://delta.chat/de/

Nun soll Herr Trump doch mal E-Mail verbieten.

Ob Huawei, Samsung oder Apple.
Sicher kann man bei keinem sein.

Aber mit dezentralisierten Diensten ist man noch immer sicherer als mit Firmen (z.B.Facebook und Google) die sich faktsich der US Regierung beugen müssen.

Gravatar: Hartwig

@ Armin Helm 29.05.2019 - 07:38

Noch ein Zusatz mit Verlaub.

1. Im Netz, Internet, gibt es keinen Datenschutz, das ist eine Chimäre, ein Hirngespinst. Die Technologie erlaubt keinen Datenschutz. Unmöglich!

Datenschutz im Internet ist IMMER NUR eine umgekehrt-proportionale Funktion des Könnens des Gegenübers. Das ist alles. Kann Ihr Gegenüber nix, sind Ihre Daten sicher. Je mehr aber Ihr Gegner kann, desto weniger Chancen haben Sie und jeder im Netz.

2. Der beste Schutz gegen Datenklau wäre die Lüge, der Weg der Desinformation, mit Daten zu spielen. Eine höhere Ebene.

Ein wenig wie die STASI arbeiten wollen. Dem Gegner bewußt falsche Infos zukommen zu lassen. Den Gegner zu täuschen. Etc.

Gravatar: Hartwig

@ Armin Helm 29.05.2019 - 07:38

Diese Datenübermittlung ins (!) Ausland (!!), soll auch bei der zentralisierten Diskussionsplattform, Disqus, einem Online-Dienst, erfolgen, und von dort spätestens an die US-amerikanischen Geheimdienste "weitergeleitet", falls erwünscht.

Bis vor nicht allzu langer Zeit hatte auch die Webseite tichyseinblick.de diesen Dienst in Anspruch genommen. Wenig intelligent.

Alles im Netz ist kopierbar. Prozesse lassen sich im Nu woanders hin weiterleiten. Und selbst wenn es im Kleingedruckten nicht stünde, ist alles möglich, in der digitalen Welt. Selbst wenn das Unternehmen behauptet, alle Daten verblieben im Land, bedeutet das überhaupt nichts. Keine Sicherheit!!

Computer wurden auch für die Spionage erfunden. Deren Komplexität und Unüberschaubarkeit ist für Geheimdienste ein gefundenes Fressen, das sehr reich machen kann. Und der Mensch liebt Reichtum.

Gravatar: Armin Helm

Bitte festhalten, jetzt kommt starker Tobak: Ich lebe obwohl ich kein "Smartphone" besitze. Ja, das ist unglaublich, aber wahr, es gibt ein Leben ohne Smartphone!

Auf WhatsApp verzichten und auf Facespuck obendrein? Kann das ein Mensch überleben? Und wenn ja, wie lange? Ich selbst nutze (was immer das auch bedeuten mag) weder das eine noch das andere und - ich lebe! Muss ich nun mit Verfolgung rechnen?

Im Übrigen ist WhatsApp in Deutschland illegal. Und diesemal sage ich: Gut dem Dinge! Diese App(lication) (oder sollte man besser Trojaner sagen?), übermittelt zunächst alle (sic!) gespeicherten Kontakte ungefragt an den Server in Kalifornien. Datenschutz Null!
Wer Genaueres wissen möchte, der suche auf YouTube nach dem Video von WBS-Solmecke zu diesem Thema.

Gravatar: Catilina

"China first!"
Ja, was denn sonst? Das ehemalige "Reich der Mitte" wird für die meisten Chinesen noch immer als das Epizentrum dieser Welt verstanden. Die Demütigungen durch die "Langnasen" der Kolonialmächte führten erst zur Revolution und dann in den Maoismus. Aus diesem tiefen Tal steigen die Kinder des Drachen gerade wieder auf und wer ist denn so naiv zu glauben, daß Kooperation angestrebt wird, wenn eine Übernahme möglich ist? Und daß diese Übernahme gelingt, haben wir der Arroganz und den Fehleinschätzungen von Politikern und Managern zu verdanken. Bisher habe ich nur positive Erfahrungen mit chinesischen Geschäftspartnern gemacht: sie erfüllen meist alle Vertragspunkte, halten Fristen ein und zahlen pünktlich. Daß sie auf der Suche nach Rohstoffen ganze Kontinente ausplündern und dort Mondlandschaften hinterlassen, ist vor allem den naiven und korrupten Regierungen in den betreffenden Ländern anzulasten.
Das Strategiespiel der Chinesen heißt nicht Schach, sondern Go. Dabei wird der Gegner behutsam eingekreist, bis er nicht weiter wachsen kann und aufgeben muß. Der Westen täte gut daran, diese Mentalität nicht zu unterschätzen.

Gravatar: Hartwig

@ Otto

Wissen Sie eigentlich welche Verbrechen in kommunistischen China begangen werden?


@ Querdenker

Was soll an Ihrem falschen Denken quer sein?

Einer von drei Weltbürgern kommt entweder aus Indien oder China. Na und? So what?


Merkel lebt uns doch hierzulande genau vor, was es bedeutet von China regiert zu werden. Die Chinesen machen es noch skrupelloser. Warum dann die Unzufriedenheit mit Merkel?

Wer China toll findet, der muss auch Merkel toll finden. Merkel regiert für China. Oder sind einige hier nur Balalalaaala??

Wie dumm muß man eigentlich sein? Merkel macht hier alles dicht, und China baut alles massiv wieder auf: Kohlekraftwerke weltweit an die 300 angeblich. Atomkraft auch. Merkel hilft China aktiv mächtiger zu werden.

Merkel macht Euch zu Sklaven Chinas.

Wehe einer sagt hier noch einmal etwas gegen Merkel, von denen hier, die den hochkrimiellen, verdammt dummen kommunistischen Chinesen den Popo küssen.

Das ist alles nur noch krank und inkompetent. Egal wie alt man sein will.

Gravatar: Otto Handler

Es ist genauso, wenn jemand das größte Land der Erde unterschätzt und sogar mit Sanktionen belegt.
Bei China kann ich auf ein 5 Jahre Geschichte, Fleiß und Familie in erster Linie hinweisen und wer das vergisst, kann schnell enttäuscht werden.
Trump kann nur diesen Trend herauszögern, aber nie aufhalten bei bald 2 Mrd. Menschen.
Aus diesem Grund müssen wir auch vorsorglich in Afrika den Ein-Kind-Politik dringend einführen bzw. raten, sonst ist Europa weg, einfach weg........

Gravatar: Querdenker

Es wird so kommen, dass China einfach Google und Co aus ihrem Land verbannen - diesen Markt mit rund einem Viertel der Weltbevölkerung wird diesen Konzernen sicherlich fehlen - Der Ami ist lange nicht mehr so mächtig wie er es von sich selbst glaubt...

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Huawei erfährt gerade die Grenzen der eigenen Macht. Nachdem die USA vor einer Woche einen Boykott gegen das chinesische Unternehmen in Kraft gesetzt haben, kündigte Google die Zusammenarbeit teilweise auf und nun wird es eng.“ ...

Da ich die Chinesen auch dies bzgl. relativ gut kenne, ist mir längst klar:

Sie werden in nun in möglichst kurzer Zeit ein entsprechend eigenes System entwickeln, was dann
sicherlich wieder die Folge haben wird, dass ihnen die Amis Spionage vorwerfen!!!

Wer sich aber davor abschottet, mit klugen und fleißigen Menschen Geschäfte tätigen, der muss es eben
lassen!!!

Von Trump hört man bisher laufend: „Amerika First“!
Ich denke, dass vom Drachen gegenüber den USA in Zukunft öfter verlauten wird: „China First“!!!

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