Rettung für Annalena Baerbock?

Hochwasser: Grüne nutzen Leid der Menschen politisch aus

Die Grünen haben nach der Hochwasserkatastrophe das Mittel entdeckt, mit dem sie die Wahlen gewinnen wollen: Das Leid der Opfer. Das nutzen sie gnadenlos aus.

Stefan Kaminski, CC 4.0
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Seit Wochen verlieren die Grünen in den Umfragen Prozentpunkt auf Prozentpunkt; doch nun scheint Rettung in Sicht, haben sich die Wahlkämpfer der Ökopartei wohl gedacht. Nach der Hochwasserkatastrophe in Teilen Westdeutschlands und Sachsens mit mindestens 157 Toten - Stand Sonntagmittag - legten die Strategen los und ließen ihren Parteiniederungen freien Lauf. Tenor: Der Klimawandel ist die Ursache für Schäden und Opfer. Also sind alle, die den totalen grünen Klimawandel nicht voll unterstützen, Schuld am Unglück, das so viele in den Ruin oder sogar in den Tod gerissen hat. Unschuldig sind nur die Grünen.

Nach dieser Devise verfahren zur Zeit ohnehin fast alle Parteien. Statt auf die eigentlichen Ursachen für überschwemmte Straßen und Wege, einstürzende Brücken und Autobahnen, unterspülte Kiesgruben und Staumauern zu verweisen, schieben sie alles auf sich verändernde Klima. Karl Lauterbach, eigentlich Gesundheitsexperte seiner Partei, der SPD, warnte vor »deutlich mehr Hochwasser und Fluten dieser Art. Er sieht auch keine Hoffnung, denn »egal was wir jetzt machen, die Situation wird sich bis zum Ende des Jahrhunderts nicht mehr verbessern, sondern tendenziell nur verschlechtern.«

Doch nur die Grünen besitzen jetzt die unmoralische Frechheit, mit diesem Dreh auf die politische Konkurrenz loszugehen. Dabei hatte ausgerechnet der verschmähte Robert Habeck gewarnt: »Jetzt ist die Stunde der Retter und nicht die Stunde von Politikern, die dort nur im Weg rumstehen.«

Der Klimahüpfer Luisa Neubauer bezeichnete den Kanzlerkandidaten der CDU, Armin Laschet, als »fossiles Patriarchat«, während sie ihre Jungkommunisten von ›Fridays for Future‹ zur Reise in die Hochwassergebiete aufforderte, um dort zu streiken.

Der Grüne Konstantin von Notz verband das Bild eines überschwemmten Ortes mit der Politik der CDU beim Tempolimit auf Autobahnen, als hätte die Partei mit Tempo über 130 für die Fluten gesorgt. Zumindest ihn überkam später die Scham und er löschte den Tweed.

Hamburgs Grünen-Chefin Maryam Blumenthal schoss den Vogel ab. Sie schrieb laut Welt auf facebook über den Konkurrenten von Baerbock, Armin Laschet: »Super. Dann  kann  er  den  Menschen, deren  Angehörige bereits  gestorben  sind oder die ihre  Angehörigen noch suchen, gleich  mal  erklären,  warum die Klimaziele im Wahlprogramm  der Union weder  Paris-konform  sind noch  den Auftrag des Bundesverfassungsgerichts erfüllen.« Wütend setzte sie mit Blick auf die schlechten Umfragewerte der Grünen fort: »Vielleicht erklärt er Ihnen dann auch, warum er sich  eigentlich lieber von Mindermeinungen von Klimawandel-Skeptikern leiten lässt, anstatt echten Klimaschutz in seine Politik zu übersetzen.«

Schäbiger hat selten eine Partei die existentielle Not der Menschen, die von einem Unglück betroffen sind, für ihre schnöden politischen Zwecke zu eigen gemacht. Denn selbst wenn Deutschlands auf dem blanken Rücken der Steuerzahler alle Klimavorgaben umsetzen würde - mehr als 2 Prozent CO2 kommen nun mal nicht aus Deutschland und mehr könnte der Steuerzahler auch nicht verändern.

Was die deutsche Politik abändern könnte, das sich die Rahmenbedingungen vor jedem Ort, der jetzt in den Wassermassen und im Schlamm versank. Und an denen haben die Grünen einen Anteil, der höher ist als 2 Prozent. In Nordrhein-Westfalen saßen sie lange mit an der Regierung. Und in Rheinland-Pfalz tragen sie die Regierung von Malu Dreyer, SPD, noch immer mit. Wenn die Aufräumarbeit abgeschlossen sind, wäre es an der Zeit, darüber zu reden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner Hill

Als "mindermeinender Klima-Skeptiker" komme ich den "mehrmeinenden Klima-Rettern" entgegen und schlage zur Vermeidung weiterer Unwetter vor, sofort die CO2-Steuer zu verdoppeln.
Wenn das nicht reicht, hat man ja noch die Tempo-Limite.

Das schreckliche Geschehen wird im übrigen nicht nur von den Grünen Klimaheuchlern genutzt, um gewissen Leuten im Hintergrund zu gefallen.

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