Der Absturz von Air Berlin ging in diesem Kalenderjahr sehr rasant vor sich und führte letztlich dazu, dass am 15. August der Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung gestellt wurde. Zuvor war der Niedergang der rot-weißen Flieger zwar beständig und dauerhaft, schien aber durch die umfangreiche Hilfe des größten Einzelaktionärs, der arabischen Fluggesellschaft Etihad, immer noch in den Griff zu kriegen sein. Erst mit der Inthronisierung des ehemaligen führenden Lufthansa-Mitarbeiters Thomas Winkelmann als Vorstandsvorsitzender bei der Air Berlin nahm der Zusammenbruch dramatisch an Fahrt auf und gipfelt jetzt in dem letzten Flug.
Die dicksten und saftigsten Happen aus der Insolvenzmasse hat sich bereits jetzt der ehemalige Arbeitgeber Winkelmanns, die Lufthansa, bereits gesichert. Die beiden bisherigen Air-Berlin-Töchter »Niki« und »LGW« (Luftfahrtgesellschaft Walter) gehen mitsamt derer rund 1.700 Mitarbeiter an die Linie mit dem Kranich. Rund 80 Flugzeuge werden auf diesem Weg eine neue Lackierung erhalten. Auch 300 Mitarbeiter der Techniksparte werden ihre Jobs behalten können; für weitere 550 wird eine Transfergesellschaft zur »Abfederung sozialer Härten« bereit stehen.
Während Winkelmann seine Schäfchen ins Trockene gebracht hat und für seine (Nicht-)Leistung sein üppig bemessenes und garantiertes Salär von 4,5 Millionen Euro einstreicht, stehen die meisten der insgesamt fast 8.000 Mitarbeiter vor einer ungewissen beruflichen Zukunft. Ihnen droht nun die unmittelbare Arbeitslosigkeit.
Kommentare zum Artikel
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Was heißt hier (Nicht-)Leistung? Winkelmann hat doch genau die Leistung erbracht, die sein ehemaliger Arbeitgeber Lufthansa von ihm erwartet hat, und weshalb die Lufthansa ihn bei Air Berlin installiert hat.