Steinmeiers üble Sommerbotschaft in falschem Deutsch

»Heimat gibt es auch im Plural«

»Herzlich willkommen im Schloss Bellevue! Ich freue mich, dass Sie meiner Einladung zu einer "türkisch-deutschen Kaffeetafel" gefolgt sind ... Schön, dass Sie hier sind!« So begrüßte Frank-Walter Steinmeier seine Gäste an einem Tisch im Schloss Bellevue. Bei der Gelegenheit richtete er einige freundliche Worte an seine Gäste, die gleichzeitig in die Welt hineingetragen wurden. Verräterische Worte. Steinmeier hat sich von der Heimat und von der deutschen Sprache verabschiedet.

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Es sollte eine frohe Sommerbotschaft von höchster Stelle sein. Es wurde eine ärgerliche Botschaft. Hier kann man nachlesen, was der Präsident zu sagen hatte. Wenn man kurz darüber nachdenkt, kommt man schnell zu dem Schluss, dass hier etwas grundsätzlich falsch läuft. Gut, dass sein Text schriftlich vorliegt. So kann man die Fehler im Detail nachweisen.

Steinmeier sagte: »Denn Heimat, gefühlte und gelebte, die gibt es auch im Plural. Heimat ist kein Mittel zum Zweck der Ausgrenzung. Heimat lädt ein – so wie heute unsere gemeinsame Tafel.«

Nein. Heimat gibt es nicht im Plural. Bis vor drei Tagen war »Heimat« noch ein Singularetantum, ein Begriff, den es nur im Singular gibt und der stets an einen – und zwar an einen bestimmten – Ort gebunden ist. Es gibt in der deutschen Sprache keine Vokabel für Heimat im Plural. Wie sollte man das sagen? Etwa so: »Ich habe zwei Heimate«, »Oh, ich habe sogar drei Heimate«. Wer bietet mehr? Gibt es Heimat demnächst im Duzend billiger?

Wenn Steinmeier sagt: »Heimat ist kein Mittel zum Zweck der Ausgrenzung«, kann man dem gerne zustimmen, wenn man sich nicht an sinnlosen Sätzen stört und sich gerne damit die Zeit vertreibt. Es ist eine Selbstverständlichkeit: Heimat ist kein Mittel. Heimat ist auch kein Zweck. Man kann viele Sätze bilden, in denen gesagt wird, was Heimat alles nicht ist. Heimat ist vieles nicht. Heimat ist auch kein Gastgeber.

»Heimat lädt ein«, sagte Steinmeier. Nein. Das kann sie nicht. Der Bundespräsident hatte eingeladen – und zwar an einen spezifischen Ort: in das Schloss Bellevue. Heimat ist kein Agens – also: kein etwas, das handeln kann. Heimat kann nicht einladen. Und wohin sollte eine Heimat im Plural einladen? An wie viele Orte gleichzeitig?

Auch die folgende Bemerkung ist verräterisch. Steinmeier sagte:

»Viel zu lange haben wir darüber gestritten, ob unser Land nun ein Einwanderungsland ist. Tatsache ist: Zuwanderung findet statt, auch weil wir immer wieder Menschen gebeten haben, zu kommen. Das wird auch in Zukunft so sein. Und es ist gut, dass dafür jetzt klare Regeln geschaffen werden.«

Zuwanderung gibt es also nicht, weil Flüchtlinge zu uns kommen, die vor Not, Unterdrückung, Verfolgung und Klimawandel flüchten und ein besseres Leben wollen; Zuwanderung gibt es, weil »wir immer wieder Menschen gebeten haben, zu kommen«. Daran sollte man sich halten. Dann sollte man die Leute, die Menschen gebeten haben, zu kommen, auch dafür verantwortlich machen und sie die Rechnung zahlen lassen. Rechnungen gibt es auch im Plural.

Noch etwas ist bei der Gelegenheit – wahrscheinlich versehentlich – ans Licht gekommen. Man achte auf die zeitliche Reihenfolge: Erst wurden Menschen eingeladen, dann wurden dafür klare Regelungen geschaffen – genau gesagt: die werden erst noch geschaffen. Das kann noch dauern.

Was wurde gesagt? Der Präsident hat als pluralis majestatis – als »wir« –gesprochen, hat als »wir« Menschen eingeladen, ohne dass es dafür klare Regelungen gab.

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Dieser Mann grenzt doch selbst aus, indem er eine bestimmte Gruppe einlädt und diese damit bestärkt und die anderen dabei links liegen läßt, mit der Begründung eines guten Zusammenlebens und übersieht dabei, daß er sich absolut neutral zu verhalten hat und das Land repräsentiert und was die Politik anbelangt, so ist diese Sache der amtierenden Regierung, aber da die Verflechtungen einfach zu groß sind, hilft man sich halt gegenseitig, egal wie es beim Bürger ankommt und auch egal ob es gegen Gepflogenheiten verstößt, hauptsache das linke Weltbild wird verteidigt und deshalb kann man auch hier wieder exemplarisch erkennen, daß die Wulf`sche Aussage, der Islam gehört zu Deutschland, nachwievor gepflegt wird und niemand daran denkt, das alles zurück zu fahren, im Sinne Deutschlands und seiner Bürger und das könnte man nicht als Einladung sehen, sondern als eine Art von Zerstörung betrachten, die Denkweise in dieser Angelegenheit ist vielfältig und nicht allein von diesen Typen gepachtet.

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