Weg mit dem Wähler! Weg mit dem Lehrer!

Hannover führt die Gendersprache ein

Sie nennen es Gendergerechtigkeit. Dahinter steckt eine schlecht getarnte Feindlichkeit gegen alles Männliche. Mit der neuen Vorschrift soll ein schwerwiegender Eingriff in die Unbefangenheit im Umgang mit der Sprache vorgenommen werden. Wir werden angehalten, gegen unser Sprachgefühl zu handeln. Mehr noch: Wir sollen gegen unsere gewohnte Begriffswelt verstoßen, die wir zukünftig als »nicht gerecht« ansehen und ablegen sollen.

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Die Welt berichtet, dass sich Hannover an die Spitze der Gender-Bewegung stellt: »Hannover schafft den Lehrer und den Wähler ab«, heißt es. Die Welt verrät allerdings nicht den wahren Grund für die Abschaffung der bewährten Begriffe. Warum sollen sie abgeschafft werden? Weil sie männlich sind – was nicht stimmt: In Wahrheit sind sie übergeschlechtlich. Aber sie wirken irgendwie männlich. Alles Männliche muss überwunden werden. Das ist die Absicht der Gender-Bewegung.

Es wird natürlich anders ausgedrückt. Oberbürgermeister Stefan Schostok sagte dem Spiegel: »Vielfalt ist unsere Stärke - diesen Grundgedanken des städtischen Leitbilds auch in unsere Verwaltungssprache zu implementieren, ist ein wichtiges Signal und ein weiterer Schritt, alle Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht anzusprechen.«

So wird die Einführung der »gendergerechten« Sprache offiziell begründet – und verklärt. Die wahre Absicht wird verschleiert. Die wichtigste Grundregel sei, überall da, wo es möglich ist, »geschlechtsumfassende Formulierungen« zu verwenden, sagte Schostok. Falls dies nicht möglich sei, »dürfe« auch das Gender-Sternchen zum Einsatz kommen - etwa bei Dezernent*innenkonferenz. »Sprache ist in Bewegung«, erklärte dazu die Sprecherin der Landeshauptstadt. Dies gelte auch für die aktuelle Neuregelung.

Nein. Das ist so nicht richtig. Sprache ist nicht in Bewegung. Die Menschen sind es. Es stimmt natürlich, dass es stets eine Art von Sprachentwicklung gibt; eine Entwicklung, die von unten kommt. Es entstehen neue Ausdrücke, andere veralten und geraten in Vergessenheit. Doch so eine Entwicklung betrifft lediglich den Wortschatz einer Sprache. Der ändert sich. Die grammatische Struktur ändert sich grundsätzlich nicht.

Sehen wir uns das näher an: So soll nun die neue, »gerechte« Sprache aussehen: »Lehrer werden zu Lehrenden, Wähler zu Wählenden, Teilnehmer zu Personen - und aus dem Rednerpult wird das Redepult«. Warum?

Die namenlose Sprecherin gibt ein weiteres Beispiel: »Ein Einwohner hatte angeregt, das geplante "Wählendenverzeichnis" in "Verzeichnis der Wahlberechtigten" umzubenennen - ein Vorschlag, der sofort umgesetzt werden soll.« Wieder stellt sich die Frage: warum? Warum bleibt man in Hannover nicht bei dem Wort „Wählerverzeichnis“? Worin liegt der Gewinn der künstlich kompliziert gemachten Wortungeheuer gegenüber den bewährten Bezeichnungen?

In der kurzen Mitteilung sind bis jetzt drei verschiedene Begriffe aufgetaucht: Wähler, Wählende, Wahlberechtigte. Sie haben unterschiedliche Bedeutungen. (Ein Wähler ist jemand, der wählt oder gewählt hat. Ein Wählender ist jemand, der gerade im Begriff ist zu wählen. Ein Wahlberechtigter ist jemand, der die Berechtigung hat zu wählen, von dem wir aber nicht wissen, ob er es auch tut.)

Was in Hannover geschieht ist folgendes: Sie tauschen die Begriffe willkürlich aus, als wüssten sie nicht, was sie bedeuten und könnten sie nicht voneinander unterscheiden und behaupten wider besseren Wissens, dass der eine Begriff »gendergerecht« sei und der andere nicht. Das ist Unsinn. Alle drei Begriffe sind gleichermaßen »geschlechtsumfassend«. Sie sind jedoch nicht beliebig austauschbar, weil sie unterschiedliche Bedeutungen haben.

Warum muss denn auch »Teilnehmer« ersetzt werden, »Person« hingegen nicht? Was unterscheidet die Begriffe? Warum gilt der eine als gut – in dem Fall als »gerecht« –, der andere dagegen nicht?

Sie sind beide gut. Der »Teilnehmer« ist ein so genanntes generisches Maskulinum (d.h.: auch wenn es »der« Teilnehmer im Singular heißt, kann sowohl ein Mann als auch eine Frau gemeint sein). Die »Person« wiederum ist ein so genanntes generisches Femininum (d.h.: auch wenn es »die« Person im Singular heißt, kann sowohl eine Frau als auch ein Mann gemeint sein. Die Pluralform ist sowieso in beiden Fällen weiblich: »die Teilnehmer« und »die Personen«).

Alles was generisch ist, ist geschlechterübergreifend und gilt für alle Geschlechter. Oder anders gesagt: Es wird gar keine Aussage über die Geschlechtszugehörigkeit gemacht. Das grammatische Geschlecht ist unabhängig vom natürlichen Geschlecht. Deshalb liegt hier gar kein Problem vor. Die Bezeichnung »der Wähler« (Plural: »die Wähler«) ist nicht gerechter oder ungerechter als die Bezeichnung »der Wählende« (Plural: »die Wählende«), beide Formen sind generisch. Warum sollte man die eine Form durch die andere ersetzen?

Warum sollten wir Missbildungen wie »Dezernent*innenkonferenz«, bei denen wir nicht einmal wissen, wie man es aussprechen soll, als »gerechte« und vorschriftsmäßige neue Formulierungen akzeptieren? Ist das etwa der Preis der Vielfalt?

Es ist keine Kleinigkeit. Es geht um einen großen Eingriff: Im Namen der Vielfalt sollen wir unser Sprachempfinden über Bord werfen. Außerdem sollen wir artig zu fadenscheinigen Begründungen nicken und hanebüchene Erklärungen hinnehmen, denen wir nicht mit ganzem Herzen und bei vollem Verstand zustimmen können, wenn wir ehrlich mit uns selbst und redlich bleiben wollen. Oder glaubt jemand wirklich, dass es Verbesserungen sind, die der Vielfalt dienen?

Wir sollen artig so tun, als wären die Begriffe, die wir früher korrekt gebraucht haben, ohne damit jemanden auszuschließen, in Wirklichkeit veränderungsbedürftig. Wir sollen so tun, als würden sie plötzlich nicht mehr den Anforderungen genügen, die durch die verordneten Ideale von Vielfalt und Gerechtigkeit gestellt werden.

Eine neue Form von Sprachbehinderung wird uns damit aufgedrückt. Hannover geht voran.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans

Hannover klingt durch die Endung "er" männlich. Jetzt ist mal die weibliche Endung dran. Nennt dann konsequenter Weise eure Stadt in "Hannovie" um. :-)
Die CEBIT habt ihr ja schon verloren und mit eurem Quatsch werdet ihr noch mehr verlieren.

Gravatar: PRDL

Zu diesem Schwachsinn kann ich nur sagen:
Hoffentlich trifft euch beim nächsten Gewitter der Blitz.

Gravatar: Otto

Am Anfang der Weisheit steht die Gottesfurcht! Eine gottlose und somit törichte Elite führt eine mehrheitlich gottlose Schlafschafbevölkerung in den Abgrund.

Gravatar: Lemmi

Gott sei dank lernen meine Kinder bald English in der Schule.
Wäre sowieso praktischer als neue Landessprache !!! Dann ist auch Schluss mit dem Heckmeck weil die Bevölkerung dann international sehen kann was Sache ist und sich nicht mehr von unseren Kindergartenpolitikern. Und Spinnern verarschen lassen braucht

Gravatar: Lemmi

Also dazu könnte man diverses sagen, von Lachbrüllern Zynismus bis Fassungslosigkeit.
Ich kenne kein Land was sich so einen Idiotismus erlaubt, und das flächendeckend in vielen Bereichen.
Das „Diesel-Desaster“ sagt alles.
Dieses Theater läuft schon mindestens seit den 1960er Jahren.
Warum kann man in DE nicht einfach mal „normal“ leben und nicht immer nur von idiotischen Idiologen abgenervt werden ???

Ich wohne in/bei BREMEN - wenn es ein Bundesland gäbe welches schon komplett von Grün-SPD-Mafia-Clans regiert wird dann schickt doch alle Kindergartenpolitiker und Fanatiker mit ihrem Schrott hierher.
Eine Mauer drum rum, Schlüssel wegwerfen und fertig.
Nach 10 Jahren mal nachsehen was noch da ist.

Da das unrealistisch ist spreche ich ab jetzt in Hannover bei geeigneter Stelle NUR noch ENGLISH. Das wäre dann sowieso die einzige wirkliche Alternative die bleibt, denn kein Ausländer wird die „neue korrekte“ Sprache jemals lernen können. Wenn jemals Aliens

Gravatar: Rüdiger Grunow

Mein Großvater war Oberkorrektor der Reichsdrucherei und hat Bücher zur deutschen Sprache herausgegben. Mein Vater war Schriftsteller und ich bin es. Ich werde solange ich leben den "Genderwahnsinn" vor allem der Grünen nicht mitmachen. Das hat mit Gleichberechtigung nichts zu tun und 90% der Frauen lachen über diese Versuche der "sprachlichen Gleichberechtigung". In Jena hat die Umbenennung des Studentenwerkes in Studierendenwerk 130 000 € gekostet. Wobei das Ganze inhaltlich nicht stimmt, denn nicht alle Studenten studieren auch. Können wir das Geld nicht nützlicher ausgeben? Ich kann die Mitbürger nur davor warnen die Grünen zu wählen!

Gravatar: Raroke

Es müsste wohl nun den Letzten einsichtig sein, dass wir von Psychopathen gewürgt werden.
Ich meine IRRER geht nicht, es ist eine menschenfeindliche und vernichtende strategische Indoktrination und abartige Ideologie, kommunistischem Ursprung.

Gravatar: Rant

Wie lange läßt sich der Bürger das noch gefallen?
Habe deutsche Politiker, besonders die in Hannover nichts besseres zu tun?
Aber solange "Klamotten" statt Kleidung und "Schinken" statt Bücher gesagt wird, wundert mich in der "BRD" nichts mehr, ich persönlich bin gegen den Genderwahn und werde die alte Schreibung beibehalten.
Gute Nacht Deutschland

Gravatar: Dr.Charly

Wer es immer noch nicht durchschaut hat:
Es geht darum, "teile und herrsche" und um die schnellstmögliche Reduzierung der Menschen auf diesem Planeten, wie es schon seit vielen Jahren angekündigt ist. Die Diskussionen über einen derartigen Schwachsinn, der aus der Ecke der "Grünen" kommt, dafür werden sich die einfachen Menschen die Köppe einschlagen und das System hat wieder mal gewonnen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es so viele "Hohlköpfe" hier in Deutschland gibt. Die giftigsten Medikamente werden heute an Schwerstkranke (Krebs, Aids und so weiter) gegeben, dennoch würden Sie es sonst nicht schaffen, schneller Gewinne zu maximieren und dabei Menschen zu opfern. Schöne neue Welt. Ich hoffe, dass ich nie mehr hierher zurück kommen muss.

Gravatar: Jürgen K.

Willkommen in „D"ekadenzia!

Rückständig gelebten Zeitgeist in unser Land importieren

und fortschrittlich die gesellschaftliche Umgangssprache verklären.


„Vielfalt ist unsere Stärke!“

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