Der Krankenhausbetreiber Helios-Kliniken-Gruppe hat etwas gemacht, was dem deutschen Gesundheitsminister und seinen Behörden und Instituten niemals einfallen würde: Genau Daten über die Patienten in seinen Kliniken der Öffentlichkeit präsentiert. Das entscheidende Datum lautet wie schon seit zwei Jahren: Werden Patienten wegen Corona eingeliefert oder wurden sie aus anderen Gründen eingeliefert und haben auch Corona. Salopp formuliert: Liegen Patienten wegen Corona oder nur mit Corona im Krankenhaus.

Die Unterscheidung ob »wegen« oder »mit« Corona ist, wie jedem einleuchten dürfte, von entscheidender Bedeutung für die Einschätzung der Pandemie. Denn die Maßnahmen, mit denen die Grundrechte der Bürger immer wieder eingeschränkt werden, werden mit den Fällen begründet, die »wegen« Corona im Krankenhaus sind. Karl Lauterbach Hetze gegen Ungeimpfte hebt immer wieder darauf ab, dass die Krankenhäuser überlastet sind oder sein könnten, weil zu viele Personen wegen Corona eingeliefert werden müssen.

Nun belegen die Daten des Klinikbetreibers: Zur Zeit sind von 1.500 sogenannten »Covid-Fällen« nur 500 wirkliche Fälle von Corona. 1.000 Patienten wurden bei der Aufnahme lediglich positiv auf Corona getestet, kamen aber aus ganz anderen Gründen ins Krankenhaus. Aus der Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover wird sogar berichtet, dass 90 Prozent aller Corona-Patienten eigentlich gar nicht »Covid-19-krank« sind.

Zu Jahresbeginn war das noch anders: Damals kamen von 1.500 Patienten 1.000 wegen Corona ins Krankenhaus. Falls Karl Lauterbach dieses Ergebnis zu einer Bestätigung seiner Politik verdrehen möchte, sollte er vorher nachdenken. Denn auch mit dieser Zahl werden aus 100 Corona-Patienten plötzlich 66. Die Hospitalisierungsrate geht also drastisch nach unten bzw. war nie so hoch, wie Lauterbach verbreiten ließ.

Wie es um die Wissenschaftlichkeit des Umgangs mit den Daten seitens der Behörden steht, zeigen die veröffentlichten Daten ganz nebenbei: Schlecht! Sehr schlecht!! Zwischen dem Robert-Koch-Institut, RKI, und den Krankenhäusern, die Fälle melden, besteht auch nach zwei Jahren Pandemie keine Einigkeit, welche Daten geliefert werden.

Das RKI sagt, die Krankenhäuser seien angewiesen, nur die Patienten zu melden, »die aufgrund ihrer Covid-19-Erkrankung hospitalisiert wurden«. Die Krankenhäuser melden laut Betreiber allerdings durchgehend alle Patienten mit einem positiven Corona-Test.

Das fatale an der völlig unklaren, aber eigentlich klaren Datenlage ist für den Bürger: Seine Grundrechte werden auf Basis eben genau dieser Daten nach Lust und Laune von den Behörden beschränkt. Und es steht kaum zu erwarten, dass ausgerechnet ›Angstminister‹ Karl Lauterbach hier für klare Verhältnisse sorgt. Für den Gesundheitsminister ergibt sich nämlich eine Win-Win-Situation: Er kann die hohen Zahlen verwenden, um weiter Panik zu betreiben, indem er auf die »Überlastung der Krankenhauskapazitäten« verweist und zugleich kann Lauterbach die Mitteilung der falschen Zahlen den Betreibern der Häuser anlasten.

Oder Lauterbach macht es wie die Sprecherin des Divi-Intensivregisters, das die Fallzahlen auf den Intensivstationen sammelt. Von dort hieß es, die positiv auf Corona getesteten Patienten schafften eine Mehrbelastung für die Krankenhäuser, weil sie zusätzlich Corona haben. Also kann man alle positiv Getesteten als Corona-Patienten zählen.

Das sollen sie machen. Allerdings ist dann auch jeder, der im Krankenhaus stirbt und geimpft ist, »an« der Impfung gestorben.