Dänemark forciert, Deutschland zaudert

Großprojekt Fehmarn-Belt-Tunnel kommt nicht in Schwung

Ein weiteres Großprojekt, an dem Deutschland maßgeblich beteiligt ist, kommt nicht voran: der Fehmarn-Belt-Tunnel, der ab 2028 die deutsche Insel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden soll. Während die Dänen ihre Planungen längst abgeschlossen haben, zaudert man in Deutschland.

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Die deutsche Ingenieurskunst hat in der jüngeren Vergangenheit viel von ihrem einstmals gutem Ruf eingebüßt. Große Projekte wie die Elbphilharmonie in Hamburg, Stuttgart21 oder der Flughafen BER laufen sowohl hinsichtlich der Bauzeit wie auch bezüglich der Kosten komplett aus dem Ruder. Ein gerüttelt Maß an Verantwortung für diese Serie von Pannen, Bauverzögerungen und explodierenden Ausgaben trägt allerdings auch die Politik. Bei einigen dieser Projekte wurden offensichtlich die denkbar ungeeignetsten Kandidaten mit der politischen Verantwortung beauftragt. Da ist es kein Wunder, dass es samt und sonders missglückt.

Auch ein weiteres bauliches Großprojekt, an dem Deutschland maßgeblich beteiligt ist, leidet unter diesem Versagen. Deutschland und Dänemark haben sich 2008 darauf geeinigt, einen Tunnel unter der Ostsee zu bauen, der die Inseln Fehmarn und Lolland miteinander verbinden soll. Der angedachte Baubeginn war für 2015 avisiert. Doch während die Dänen vor zwei Jahren bereits voll im Planungssoll waren und mit den Arbeiten beginnen wollten, zögerten die deutschen Behörden den Baubeginn ein ums andere Mal wieder hinaus.

Nun soll 2020 der erste Spatenstich erfolgen, damit 2028 das aktuell rund 7,4 Milliarden Euro teure Projekt eröffnet werden kann. Während auf dänischer Seite Fachleute, die auch maßgeblich an der kombinierten Tunnel-Brücken-Verbindung am Öresund beteiligt waren, in die Planung einbezogen wurden, betraten die Ingenieure auf der deutschen Seite absolutes Neuland. Darüber hinaus hatte die dänische Regierung den Fehmarn-Belt-Tunnel ziemlich weit oben auf ihrer Agenda angesiedelt, während die Merkelregierung wenig bis kein Interesse an dieser neuen Verbindung zu haben scheint.

Dabei reduziert der kombinierte Bahn-Straßentunnel die Reisezeit von Deutschland nach Lolland erheblich. Statt bisher 45 Minuten mit der Pendelfähre (oder dem ewig langen Weg über Flensburg quer durch Dänemark und über die Inseln Fyn und Sjaelland) benötigt man zukünftig nur noch zehn Minuten, um von Puttgarden nach Rödby zu kommen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Doch während die Dänen vor zwei Jahren bereits voll im Planungssoll waren und mit den Arbeiten beginnen wollten, zögerten die deutschen Behörden den Baubeginn ein ums andere Mal wieder hinaus.“ …

Weil es da etwa eine höhere Macht bzw. christliche(?)
Göttin(?) gibt, welche nicht nur die Intelligenz der Gelehrtenwelt schon seit ca. 4000 Jahren degenerieren lässt https://www.youtube.com/watch?v=5NsK68VLFrA und dies in Deutschland nun auf die Spitze treibt???

Gravatar: D.Eppendorfer

Nachdem wir schwarmintelligenten Deutschen mit dem BER ja bewiesen haben, was Maden in Dschömoney heute bedeutet, kann man den Dänen nur raten, dieses Gemeinschaftsprojekt zu stoppen.

Die Kostenexplosion könnt sonst leicht ihren Staatshaushalt sprengen.

Und auch die brauchen jeden Cent doch ganz dringend zur Voll-ali-mentation ihrer muselmanischen Bereicherer, weil die sonst blutrünstig Amok laufen müssen.

Gravatar: Karl

eine neue " never ending Story" ala Berliner Flughafen mit zigfacher verteuerungsrate ?? na dann gute Nacht, unsere Deppen betreten "Neuland" ergo wirds mindestens 10x so teuer wie geplant.....

Gravatar: Dafranzl

Und, bitte ,wer braucht diesen Tunnel? Repariert lieber unsere Binnenstrassen,oberirdisch! Ach so, vielleicht für die NATO? Um Truppen und Gerät in die Ostsee zu bringen? Auch blöd, weil die Russen den Tunnel leicht sprengen könne...Also wozu?

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