Immer höhere Forderungen aus Athen für Zweiten Weltkrieg

Griechenland will von Deutschen 376 Milliarden Euro Reparationen

Am Donnerstag reist Bundespräsident Steinmeier auf Staatsbesuch nach Athen. Dort wollen die Griechen ihm eine erneute Forderung nach Reparationszahlungen für den Zweiten Weltkrieg stellen. Diese fällt dann mit 376 Milliarden Euro nochmals höher aus.

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Griechenland will bei dem anstehenden Staatsbesuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Donnerstag in Athen Kriegsreparationen von bis zu 376 Milliarden Euro fordern und damit noch mehr als bislang genannt, wie die »Bild«-Zeitung öffentlich macht.

Dieses geht aus einem bisher unveröffentlichten Bericht der griechischen Parlamentskommission zum Thema Reparationen hervor. Es werden neben den Forderungen des griechischen Staates erstmals auch individuelle Forderungen aufgestellt.

Dabei nennt die Kommission zwei mögliche Varianten, nämlich eine Entschädigung der Angehörigen von 120.000 Menschen, die vor mehr als sieben Jahrzehnten durch direkte Kriegshandlungen zu Tode oder in Lagern ums Leben kamen.

Das wäre eine Entschädigung in Höhe von 700 Euro für 15 Jahre, also insgesamt 15.1 Milliarden Euro. Die andere Variante für eine individuelle Entschädigung für auch alle Zivilisten, die während der Besatzung gestorben sind.

Laut der Zahlen der Pariser Konferenz von 1946 gab es in Griechenland 558.000 Tote und 880.000 Arbeitsunfähige durch Verletzungen. So kämen durch Entschädigung für 15 Jahre jeweils 700 Euro pro Monat für die Toten und fünf Jahre jeweils 700 Euro pro Monat für Arbeitsunfähige durch Verletzungen insgesamt 107,2 Milliarden Euro zusammen.

Weiterhin will der griechische Staat verschiedene weitere Ansprüche stellen, unter anderem für die Zerstörung der griechischen Infrastruktur und der Zwangsanleihe, die insgesamt eine Entschädigungsforderung von bis zu 376 Milliarden Euro ergäbe.

Triantafyllos Mitafides, Präsident der Reparationskommission im griechischen Parlament, sagte der »Bild«-Zeitung: »Ich denke, der Besuch des Bundespräsidenten ist eine gute Gelegenheit, diese Frage nicht nur durch öffentliche Erklärungen, sondern auch zwischen den beiden Präsidenten persönlich zu klären.«

Der Bericht und der Gesamtbetrag der Reparationen würde nicht auf Spekulationen oder Schätzungen, sondern auf offiziellen Dokumenten beruhen, so weiter Mitafides. »Und für uns gibt es keine Verjährungsfrist, um die deutschen Reparationen in Anspruch zu nehmen.«

Die deutsche Politik  sieht bisher keinen Grund zu zahlen, da die Reparationsfrage durch ein Abkommen von 1960 abschließend geregelt wurde. CDU-Außenpolitiker Elmar Brok sagte: »Mit dem Schuldenabkommen wurde alles geregelt, es gibt rechtlich gesehen keine finanziellen Ansprüche gegen Deutschland. Die Diskussion schadet den deutsch-griechischen Beziehungen und darf nicht wieder beginnen.«

Anders sieht es Gregor Gysi von der Linkspartei, der Steinmeier nach Athen begleitet. Dieser sagte: »Mir liegt ein bisschen auf der Seele, dass das damals besetzte Griechenland vom Nazi-Regime zur Zahlung eines Zwangskredits verpflichtet wurde.« Gysi fügt an: »Meines Erachtens ist die Bundesrepublik für dieses Darlehen immer noch haftbar.«

»Die Bundesregierung sollte aus rechtlichen, politischen und moralischen Gründen sagen, wir zahlen das Darlehen zurück und bieten Verhandlungen über die Zinsen an.« Nach griechischen Angaben würde sich der zu zahlende Betrag auf etwa zehn Milliarden Euro belaufen. »Ich wäre dem Bundespräsidenten sehr dankbar, wenn er ein Zeichen setzt, dass wir die Spannungen aus der Euro-Krise zwischen beiden Ländern überwinden wollen.«

Im Rahmen der Euro-Krise flossen jedoch rund 263 Milliarden Euro in drei Rettungspaketen an das chronisch vor dem Staatsbankrott stehende Griechenland. Ein Großteil des Geldes kam aus Deutschland. Durch Ausbleiben der vereinbarten Rückzahlung bleibt die Bundesrepublik vermutlich auf dem Verlust sitzen.

Verschwiegen bleibt bei dem Ganzen, dass Griechenland schon vor dem Zweiten Weltkrieg unter General Ioannis Metaxas eine faschistische Diktatur hatte. Der italienische Faschist Benito Mussolini wollte in Griechenland Militärstützpunkte einrichten, was dann am Ende Metaxas aus Sorge vor zur großer Abhängigkeit ablehnte. Daraufhin kam es 1940 zum griechisch-italienischen Krieg.

Die Italiener riefen 1941 Deutschland und Bulgarien als Verbündete schließlich zur Hilfe, nachdem die Griechen sich als zu stark erwiesen. Danach errichteten die drei Länder ein gemeinsames Besatzungsregime und waren an allem, was man vorwirft, gleichermaßen beteiligt. Reparationsforderungen werden von Athen aber nur an Deutschland gestellt und nicht ansatzweise an Italien oder Bulgarien.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hasi73

Kam ja alles nicht per Einschreiben mit Rückschein. Deshalb würde ich sagen. Die Forderung habe ich nicht erhalten.;-)

Gravatar: Theodor

Der letzte Absatz ist die große Bombe.
Abgesehen von der Hinfälligkeit.
Wer stellt dort wie hier solche Forderungen?
Die Linken.....nix Schaffen, nur die große Fresse.
Also immer dort drauf, bis Friede herrscht. Gleich, ob Gysi oder Andere.
Manchmal habe ich den Eindruck, die Linken hoffen auf einen Krieg, in deren Schatten sie jede Gegenstimme auslöschen könnten. Schuld sind ja immer die Anderen.

Gravatar: Hellenen & Heloten

Herr SteinMeir wird das galant zu aller Zufriedenheit regeln. Auch das wird man den DEUTSCH auspressen können. Am deutschen Wesen ist die Welt der Handaufhälter genesen. Ist auch in Ordnung; wenn Ignoranz und Dummheit stärker sind, muß der Schmerz eben erhöht werden. Bomben auf dieses DEUTSCHLAND!

Gravatar: Dirk S

Die regelmäßigen griechischen "Reparationsforderungen" sind letztendlich nichts anderes als griechische Innenpolitik, um die Bevölkerung über die Fehler der eigenen Regierung hinweg zu täuschen bzw. davon abzulenken. Die gibt das mit schöner Regelmäßigkeit, also nichts neues.
Hätten die Griechen (bzw. die griechische Regierung) etwas juristisch Handfestes, sie hätten schon längst Klage einreichen können. Warum machen Sie das nicht? Weil sie wissen, dass sie nichts haben. Und warum graben sie die selbe Story alle Nase lang wieder raus? Weil es innenpolitisch nützt. Aber auch nur solange, bis deutsche Touristen ausbleiben (da kann der Mitafides ja mal den Erdogan fragen, wie gut diese Idee ist).
Ich würde mich auf diese Spielereien nicht einlassen. Einfach erklären. "Es steht Euch frei, zu klagen" und Feierabend. Langsam hat diese Griechische Platte echt einen Sprung.

Klagefreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

@Annette,doch es wird von den Regierenden nur brutal verdrengt , das die fortwährenden Besatzungsrechte( Foschepoth). eingebunden in die G-10 Gesetze und die Artikel 107 und 53 der Un -Feindstaatenklausel geltendes Völkerrecht sind !! Es ist die brutale Vortführung des vom ,, Rat der Götter " 1904 (Carl Duitsmann ) und spärer des Obermufti von Jerusalem beschlossene Unterwerfung der Welt durch die Pharmaindustrie ( Mufti-Papiere des Aminal Husainis) Die Nachkriegsordnung ist das WERK des Nazijuristen Walter Hallstein und der nicht bestraften Verbrecher des Flickkonzerns und dessen Seilschaften ( siehe Auschwitz)V4XZR

Gravatar: Cato

Ich schlage vor auch von der Türkei Miliiarden zu fordern
für die Kriegsfolgen der Okkupationen von 1529 und 1683.

Gravatar: ruhland

Die Griechen sind Faulenzer. Das Geld fließt von der EU trotzdem. Also wollen sie mehr. Ist menschlich verständlich. Der dumme deutsche Michel will übers Ohr gehauen werden sonst würden sie Merkel als Deutschlandhasserin ja nicht weiter regieren lassen.

Deutschland braucht endlich wieder einen Krieg, auch wenn es nur ein Bürgerkrieg wird, um aufzuwachen. Dieser wird kommen, sobald es Massenarbeitslosigkeit, Streiks bei der Polizei und Feuerwehr, Hausbesetzungen durch Afrikaner und stark reduzierte Sozialleistungen für die Bürger gibt.

Gravatar: Annette

Moment Herr nichtstaatlicher BP Steinmeier,

Sie haben nicht das Deutsche Reich zu vertreten, dazu sind Sie nicht befugt, was auch für den Rest der Verwaltung gilt.
Die BRD ist kein Staat, sie lastet auf dem Boden des Deutschen Reichs und verschiebt im Interesse der Alliierten das Volksvermögen.
Niemals können 2 Staaten auf ein und dem selben Boden sein. Aber das kapiert ja nicht einmal ein Hinterbänkler.

Gravatar: Max Moritz

Wie sieht es mit der 400-jährigen osmanischen Besetzung Griechenlands durch die Türken aus aus?
Gibt es schon Zahlen Herr Mitafides?

Alexander der Große soll auch einiges zerdeppert haben, außerhalb von Hellas.
Gibt es schon Zahlen Herr Mitafides?

MM

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Ja verdammt noch mal , da geht der Steinmeier mit dem SED Strolch Gisy auf Dienstreise ! Ist denn dieses Land total verrückt geworden , oder wie Fritz Bauer sagte :, (nur ) feindliches Ausland !!! Pfui Deibel !!!

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