Bis zu 3.000 Euro pro Hektar werden gezahlt

Gigantomanie bei Solarparkbetreibern frisst Agrarland

Die Gigantomanie bei Solarparkbetreibern in Deutschland ist grenzenlos. Überall werden auf Teufel komm raus neue, riesige Solarparks aus dem Boden gestampft. Aus Boden, der zuvor als Agrarland genutzt wurde. Kein Wunder, zahlen doch die Solarparkbetreiber bis zu 3.000 Euro pro Hektar, also zehn Mal so viel wie für landwirtschaftlich genutzte Flächen.

Screenshot rbb
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Agrarland wird in Deutschland immer knapper. Städte wachsen nach und nach in die Breite und fressen sich in die umliegende Landschaft. Doch auch in ländlichen Gebieten nehmen die landwirtschaftlich genutzten Flächen massiv ab. Das liegt daran, dass die Solarparkbetreiber hierzulande an Gigantomanie leiden und sich überall schier grenzenlos ausbreiten. Dabei fressen sie Agrarland rücksichtslos weg und verdrängen die bisherigen Pächter mit unverschämten Preisen. Bringt ein Hektar landwirtschaftlich genutzter Boden dem Eigentümer beispielsweise gerade einmal durchschnittlich 190 Euro (Brandenburg) oder 290 Euro (Sachsen-Anhalt), so schmeißen die Solarparkbetreiber mit Summen von bis zu 3.000 Euro pro Hektar geradezu um sich.

Vor allem in Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt findet derzeit eine Verdrängung landwirtschaftlicher Betriebe zugunsten der Solarparkbetreiber statt. Die Investitionssummen eines einzelnen Projektes überschreiten dabei sehr schnell die 100-Millionen-Marke. Vor allem aber besteht die Problematik darin, dass der Flächenbedarf bei Solaranlagen extrem ist, selbst im Vergleich zur Windkraft: um die gleiche Menge Energie zu generieren, brauchen Solaranlagen die 83-fache Menge an Fläche wie Windkraftanlagen.

Unter anderem deswegen hat das brandenburgische Landwirtschaftsministerium weitere Ausschreibungen bezüglich der Umwidmung von Agrarland in Solarparks einen Riegel vorgeschoben. Sogar der
Brandenburger Landwirtschafts- und Umweltminister Axel Vogel (von den Grünen!) bezeichnet die jetzige Entwicklung als problematisch: immer mehr Investoren seien auf Landsuche unterwegs, weil es so viel einfacher sei, mit Solarparks an Geld zu kommen als mit landwirtschaftlicher Arbeit.

Die größten derzeit geplanten Projekte sind (Anm: 1 Hektar sind 100 x 100 Meter):

  • Solarpark Weesow-Willmersdorf (bei Berlin) auf 164 ha mit 187 Megawatt (MW)
  • Solarpark Satzkorn bei Potsdam auf 76 ha und mit 65 MW
  • Solarpark Haßleben, Boitzenburger Land auf 190 ha (ursprünglich 280 ha) mit jetzt 175 MW
  • Solarpark Sydower Fließ (bei Bernau) auf etwa 200 ha
  • Senftenberg (166 MW), Neuhardenberg ( 145 MW) und Groß Dölln (128 MW

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Achmed Al-Hamrawi

„Bringt ein Hektar landwirtschaftlich genutzter Boden dem Eigentümer beispielsweise gerade einmal durchschnittlich 190 Euro (Brandenburg) oder 290 Euro (Sachsen-Anhalt), so schmeißen die Solarparkbetreiber mit Summen von bis zu 3.000 Euro pro Hektar geradezu um sich.“

3.000 Euro pro Hektar das ist doch Super wenn man das bekommt.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Werner Hill 26.05.2021 - 16:02

Wo sind Ihre Belege ?

Hier die Zahlen, Daten, Fakten zu Strom Import/Export:

* DE hat noch jedes (!) Jahr am Stromexport viel Geld verdient.

* Im Saldo (Export - Import) waren dies:
2019 : 1,56 Milliarden Euro
2018 : 1,86 Milliarden Euro
2017 : 1,80 Milliarden Euro
2016 : 1,75 Milliarden Euro

MfG, HPK
Quelle: energy-charts

Gravatar: Graf von Henneberg

Momentan wird viel Acker-und Grünland von ehemaligen Bauern verkauft - leider. Die 6 ha Bodenreformland im Osten sind zu wenig.
Dann gibt man das Land meistbietend weg, allzuoft nicht an ortsansässige Bauern oder LPGen, sondern an Leute aus der Stadt oder Investoren ohne jeden Bezug zum Landleben. Dann ist der Weg frei für die Idiotieen der Windkraft und Solarstrom. Und der Landeigentümer verdient kräftig mit - der Michel muß es bezahlen.
Hier sollte man gedanklich innehalten und darüber nachdenken, was da abläuft.

Gravatar: maasmaennchen

In der Zukunft brauchen wir keine Essen oder Trinken hauptsache wir haben genug Akkustrom für die grünen Spinnereien.Wenn diese Irren nicht bald aufgehalten werden sehe ich schwarz für dieses Land.Deren Dummheit ist grenzenlos

Gravatar: Werner Hill

Und was geschieht an einem windigen und sonnigen Sommersonntag mit dem nicht wirtschaftlich speicherbaren EE-Strom??

Wir betteln halt im Ausland, daß man uns gegen eine saftige Zuzahlung den überschüssigen Strom abnimmt, damit unser Netz nicht überlastet wird.

Die Kosten kann man ja auf die Verbraucher umlegen und die Solarparkinvestoren haben ihr Geld sicher.
Außerdem wird die Weltklimaerwärmung auf 1,5 Grad begrenzt.

Gravatar: Egon Dirks

Das zeigt vor Allem, wie Elektrohilfelos wir sind! Wir können nur noch jammern, statt in die Wurzeln des Problem reinzuschauen. Hauptsache, die man sofort sieht, das hat mit dem Strombedarf und Stromproduktion nichts zu tun, das ist geplanter Raub und nichts mehr, das ist, wie beim Windstrom Flächennutzungsplan, wo man in einem Dorf fünf Windmühlen je 3 MW reinsteckt, ohne ein Wort zu Nutzen des Stromes fallen zu lässt! Und sagen sie jetzt, dass wir Institute für Solarsysteme und EE Doktoren-Professoren haben...

„Solarpark Haßleben, Boitzenburger Land auf 190 ha (ursprünglich 280 ha) mit jetzt 175 MW“.

300 ha ist praktisch ein winzig kleines Flächenstück, 175 MW aber ein Riesengroße Stromleistung, sagen wir so – um ein Landkreis, wie Weiden oder Landsberg in Bayern komplett mit Strom zu versorgen, reichen zum Kotzen 60-80 MW aus und wenn man jetzt noch zählt, dass mit 175 MW man NUR bei Sonne rechnen kann und wenn die Sonne nicht da ist und diese Leistung teilweise noch ersetzt werden muss, da muss man kein Elektriker sein, um zu sehen, wie Gehirnlos es ist... Im Vergleich mit Dachsolarstrom ist das ABER ein Riesen Plus, den Strom kann man transformieren und auch also beliebig weit zur Industrie transportieren, aber wer braucht so einen Strom – bei Sonne 175 MW, ohne Sonne Null?! Mich in diesem Fall interessiert nur eins: - Was verdienen die EE Artisten vom Institut für Solarsysteme für den Raub, den sie nicht sehen wollen? Also, nicht jammern, sondern ruhig nachfragen...

Beste Grüße.

Gravatar: Graf von Henneberg

Sehr verehrter Herr Klein,

bitte nicht (hyper)ventilieren.

Die Rede ist vom Pachtpreis! Das was im Artikel steht stimmt! Die darin ausgewiesenen Pacht-Preise sind ortsüblich.

Gravatar: Hans-Peter Klein

3.000 Euro pro Hektar ? Das wären ja nur 30 cent / m².
Und das soll dann 10 mal soviel sein, also 3 cent / m2, als Normalpreis für landwirtschaftlich genutzte Flächen ?

Kann das überhaupt sein?

Hier in RLP zahlt man für Weinberg in guter Lage 2-3 Euro / m², und das ist ein Spottpreis im Vergleich zu früher, noch in den '70er zahlte man hier >> 10 Euro / m².

Ich habe Zweifel an dem angegebenen Preis von 30 cent/m² für Solaranlagen und 3 cent/m² für Ackerland.

Ein weltweiter Forschungsbereich ist die Kombination von Photovoltaik mit fruchtbaren landwirtschaftlichen Flächen.
Die Fachwelt, hier das Fraunhofer-ISE, diskutiert das unter "integrierte Agri-Photovoltaik", sie findet weltweit in Japan, China, USA, Korea, Frankreich statt.
Aussagekräftige Informationen und Bilder finden sich hier, Link:
https://www.ise.fraunhofer.de/de/leitthemen/integrierte-photovoltaik/agri-photovoltaik-agri-pv.html

Es ist wohl so wie beim Sichtbeton:
Es kommt drauf an, was man draus macht. Der Königsweg ist, wie immer, das Gute mit dem Nützlichen zu kombinieren.

Bei PV geht das, wie man sieht, die Anlagen sind jederzeit rückbaubar, der Urzustand ist jederzeit wieder herstellbar.

Im Gegensatz zu Öl, Gas, Kohle, Uran, da ist die Landschaft nach der Ausbeutung irreversibel nicht mehr dieselbe wie vorher.

MfG, HPK

(Anm. d. Red.: bei der Aufstellung von Behauptungen ist dieser Forist gerne vorne dabei, allerdings fehlt es - wie so häufig bei besagten Foristen - an Beweisen. Ein Blick in entsprechende Veröffentlichungen hätte ausgereicht, um die im Erstbeitrag genannten Daten zu prüfen. Das hätte allerdings Eigeninitiative und vor allem Mitdenken gefordert. Nachfolgend die Belege zum Nachlesen, Stand Ende Januar 2021: https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/pms/2021/21-01-21.pdf

Gravatar: Alfred

Dafür wurden auch die landwirtschaftlichen Flächen in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung doch enteignet.
Alles für den sozialistischen Wiederaufbau.
Als die Atomanlagen aufgebaut wurden, hatte sich auch keiner die Mühe gemacht, wie das radioaktive Material entsorgt werden kann.
Heute macht sich auch keiner Gedanken darüber, wie der Akkuschrott und all die anfallenden Komponenten entsorgt werden sollen. In Paris wurden zig E-Autos auf einer Wiese entsorgt. Angeblich wurden die Akkus ausgebaut. Nur wurde nicht nachgefragt, wo sie entsorgt oder zwischengelagert wurden.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Bis zu 3.000 Euro pro Hektar werden gezahlt
Gigantomie bei Solarparkbetreibern frisst Agrarland“ ...

Wieviel dieses Geldes wurde dafür dem Steurzahler abgeköpt?

Ja Himmel, Sakra, unrasierter Prophet etc:

Sollte(?) man das etwa darum verstehen, weil die Grünen die Umwelt im Kopf haben https://cms.gruene.de/uploads/documents/BUENDNIS_90_DIE_GRUENEN_Bundestagswahlprogramm_2017.pdf
und auch die von ihnen geforderten umweltfreundlichen(?) E-Autos
https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Pools/Broschueren/elektroautos_bf.pdf
sonst nicht ´entsprechend` betanken können???

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