Tricksereien bis zum bitteren Ende

Giffey versucht, Teile der Beute zu retten

Mit Doktortitel ging es für Frau Giffey nach oben. Ohne Doktortitel soll es für sie nun noch höher gehen. – Eine Glosse

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Ein Doktortitel macht sich in der Politik immer recht gut. Er verheißt Wissen und universitäre, höhere Weihen; er klingt gut: Doktor Kohl, Doktor Merkel, selbst Doktor a. D. Giffey hat noch was. Es ist wie mit einer Brille; die verleiht bekanntlich auch dem dümmsten Gesicht einen Anflug von Intelligenz.

Franziska Giffey will dieses etwas abgegriffene Spiel nun seit Freitag um eine Posse erweitern: Wie man auch ohne Doktortitel noch weiter nach oben gelangt.

Und das ist ihr Plan:

Sie gibt den Doktortitel freiwillig her und unterläuft damit ihre vollmundig erteilte Ankündigung, den Posten der Familienministerin abgeben zu wollen, falls ihr der Doktortitel von der Hochschule aberkannt würde – Der Dieb, der seine Beute zurückgibt, weil die Polizei ihm ohnehin auf der Spur ist, spottet die Welt!

Aber das macht ihn, den Dieb, zumindest für einige, ehrenwert. Und ganz nebenbei könnte die Hochschule hoffen, die ganze Geschichte würde vom Wellenbrecher-Lockdown ins offene Meer des Vergessens getrieben.

Und dann, in zwei Monaten, erscheint Franziska Giffey – noch immer grinsend, noch immer Ministerin – vor den Delegierten der Berliner Sozialdemokraten und lässt sich zur Kandidatin auf den Posten des Regierenden Bürgermeisters der Hauptstadt küren.

So der Plan.

Hat diese Frau denn gar nichts gelernt ? – Schon das mit dem Plagiat hat nicht geklappt. Dabei hatte sie den Doktortitel schon deshalb nicht mehr verdient, weil sie in Zeiten von Google geglaubt hat, niemand käme ihr auf die Schliche.

Und für den Posten der Familienministerin ist sie ebensowenig geeignet, wenn sie glaubt, das Versprechen, den Posten zu räumen, falls ihr der Doktortitel aberkannt würde, könne sie glaubwürdig machen – wo der Rücktritt tatsächlich ein selbstverständliches Muss ist und keine moralische Qualifizierung.

Und auch für den Posten der Regierenden Bügermeisterin ist Franziska Giffey ungeeignet, falls sie wirklich glaubt, ihr Plan würde nicht augenblicklich durchschaut und wäre daher zum Scheitern verurteilt.

Wer mit so durchsichtigen Tricksereien nach ganz oben will, ist bestenfalls für einen Posten geeignet: Vorsitzende der Berliner Sozialdemokraten zu werden. Die feiern ihre Tricksereien bei Twitter denn auch als eine Sache der Ehre.

Und allmählich dämmert es einem, warum sich Franziska Giffey als Bürgermeisterin von Berlin-Neukölln so lange hielt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: wietel

Wer hat denn solche Personen in diese Positionen gehievt? Schon da beginnt die Unmoral der ganzen Führungsstrukturen. Guttenberg und Schavan hatten wenigstns noch den Arsch in der Hose, den Posten moralisch durch ihren Rücktritt zu schützen. Selbst das verweigert Giffey und schlimmer noch: Merkel äußert "Respekt und wünscht weiter gute Zusammenarbeit"!, na Hallo, in welchem Sumpf leben wir eigentlich??? Meine Entscheidung für die nächste BT-Wahl steht fest.

Gravatar: Rita Kubier

Sumpf, überall, wohin man in Deutschland schaut, ein POLITISCHER SUMPF, der kaum stinkender, ekliger, widerlicher und abscheulicher unter Politikern und Regierenden eines Landes sein kann! Da ist einer korrupter und skrupelloser als der andere!! Man glaubt, in einem völlig unterentwickelten, absolut korrupten und totalitären Staat zu leben, aber nicht in Deutschland, eines der einst hoch entwickeltsten und überall anerkannten Länder dieser Welt. Unfassbar, was hier in unserem Land Tag für Tag abgeht und von Tag zu Tag schlimmer und abartiger - genau durch die oben Genannten - wird!!

Gravatar: Wilfried Düring

Frau Giffeys Verzicht auf den Doktor-Titel kommt mglw. zu spät. Erschwerend kommt hinzu: Die SPD Berlin hat erklärt: 'Liebe Franziska; ... wir stehen SOLIDARISCH an Deiner Seite!' Das ist wahrscheinlich das Ende. Vor der Solidarität der Kühnerts&Co. kann man sich nur fürchten! Wer das vergessen hat, darf z.B. bei Gabriel und Nahles und in Kürze bei Scholz nachfragen ...
Giffeys Sturz und Scheitern macht den Weg frei - für Schlimmeres: eine grüne Machtergreifung in der Bundeshauptstadt. Im Schatten der Frau Jarrasch lauern Ramona Pop, Monika Herrmann und Florian Schmidt und ggf. Frau Künast. Es drohen Kreuzberger Zustände von Tegel und Wilmersdorf bis Pankow und Marzahn. Das kann man nicht wollen! Dies gilt es zu verhindern! Wer sich über Sturz/Scheitern von Frau Giffey freut, wie die Mehrheit der Mitforisten hier, muß die Frage beantworten, wie die Machtergreifung der (angeblich ‘gruenen’) Zerstörer noch verhindert werden soll.
Ohne bzw. gegen den gemäßigten Flügel der Sozialdemokraten, welcher durch die Doppelsitze Giffey/Saleh personifiziert und programmatisch vertreten wird, gibt es keine Änderung und keine Besserung in Berlin! CDU, FDP und AfD sind viel zu schwach und (leider) erst recht nicht einig. (FDP-Austritt; MdA Luthe). Es gibt im Leben Situationen, in welchem man sich im wohlverstandenen Eigen-Interesse mit dem (deutlich) kleineren Übel arrangieren sollte! Fragen Sie mal die Dunkel-Deutschen.

Gravatar: Frank

Franziska Giffey! Ein Segen für das Jahr 2020. Sie spiegelt den Zustand dieser Etabliertenpolitik. Filz, Vetternwirtschaft, Vitamin B und gegenseitig vertuschen. Ein Bild das sich jeder vor Augen führen sollte. Ein Armut in Europa. Aber auch sie wird, wie Nahles, von ihren Feunden mit einem Gut bezhalten Job über Wasser gehalten.

Gravatar: Wolfram

Abscheulich - widerlich - keine Vorbild-Funktion !!!

SOFORT ZURÜCKTRETEN !!!

Gravatar: werner

Solche Leute sind schon ohne Ehrgefühl geboren worden. Da ist sie aber nicht die einzige, die Mehrheit der Politiker ist so.

Gravatar: famd

Giffey - diese kindlich kommunistisch-versiffte Frau sollte vor Gericht.
Wer im obersten Staatsgremien angestellt ist und offenkundig verbissend betrogen, getäuscht, manipuliert und sich gesetzwidrig verhält, sollte sofort des Amtes entbunden werden!
Wann klicken endlich die Handschellen?

Gravatar: Hajo

Die Betroffene scheint bis ins tiefste Innerste verkommen zu sein oder sie hängt sich noch in ihrer Verzweiflung ohne Schamgrenze an etwas, was schon längst verloren ist, nämlich Achtung, Respekt und Anspruch, der mit dem verlorenen Titel einher geht.

Diese Stimmchen und das nette Auftreten hat zunächst die finstere Seite übertüncht, was nun zutage getreten ist und man kann nur noch eines zugute halten, daß mit hoher Wahrscheinlichkeit tausende Fälle noch vakant sind, die insbesondere in der Vordigitalen Zeit noch als besondere Leistung erstellt wurden und heute bei Überprüfung nichts anderes wären als dumpfes Abschreiben, was im übrigen bei manchen schon durch persönlichen Augenschein der Fall sein könnte, wenn man sie noch von früher kennt und weiß, wie dämlich sie waren und plötzlich mit einem akademischen Grad versehen in den geistigen Olymp entschwebt sind, von dem man sie heute nach Prüfung wieder herunter holen kann.

Es gibt Leute, die schon allein mit dem Titel ihrer monströsen Dissertation geistig überfordert wären, vom Inhalt ganz zu schweigen, wenn man mit ihnen gemeinsam ein Stück des Lebensweges gegangen ist und ihre Stärken und Schwächen kennt, die ja bekanntlich schon ab einem bestimmten Alter ganz ordentlich ausgeprägt sind und später nicht mehr so viel dazu kommt, daß man einen Quantensprung erkennen kann im Gegensatz zu jenen, die schon damals positiv aufgefallen sind.

Gravatar: ropow

„Was mich als Menschen ausmacht, liegt nicht in diesem akademischen Grad begründet.“ - Franziska Giffey (SPD) am 13.11.2020

Da hat sie recht.

Was Franziska Giffey als Menschen ausmacht, ist nicht der Titel, sondern die Geisteshaltung, mit der sie sich diesen Titel angeeignet hatte.

Gravatar: Heinz Becker

"Die feiern ihre Tricksereien bei Twitter denn auch als eine Sache der Ehre."

"Ehre" und "Altparteien-Politiker"? Das wäre ja mal ganz was Neues!

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