Papst Ringkuss

Geschmacklosigkeit, das Markenzeichen von Papst Franziskus

Nicht das Amt steht bei Franziskus im Vordergrund, sondern seine Person. Diese Episode belegt diese Tatsache jüngst wieder.

Screenshot YouTube
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[Siehe hierzu Video auf YouTube]

Es wirkt wie Satire: Papst Franziskus zieht vehement und wiederholt seine Hand weg, als Gläubige bei einer Audienz als Zeichen des Respekts seinen Ring küssen wollen. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern über zehnmal macht er es den Audienzgästen unmöglich, ihre Ehrerbietung dem hl. Petrus auszudrücken.

Damit setzt Franziskus ein klares Zeichen: Er will nicht, dass der »Fischerring« geküsst wird, auch nicht als Zeichen demütiger Hingabe.

Nicht nur wirkt der wiederholte Rückzieher komisch und albern, viel schlimmer ist, dass Franziskus damit den Respekt vor seinem Amt auf seine eigene Person bezieht.

Tradition ist nicht etwa die »Hand« des Papstes zu küssen – wie man oft von Leuten zu hören bekommt oder wie das Italienische baciamano [wörtlich: Handkuss] zu signalisieren scheint – sondern als Zeichen der Ehrung des Amtes den »Fischerring« zu küssen.

Der »Fischerring« ist seit dem 14. Jahrhundert der Amtsring des Papstes. Auf der Ringplatte ist der Heilige Petrus abgebildet, der auf einem Schiff sitzend, ein Fischernetz einzieht. Bekanntlich wurde Petrus der Fischer durch Christus zum »Menschenfischer« gemacht. Noch heute wird jeder Papstring persönlich nach Papstwahl überreicht und nach dem Tod eines Papstes wird der Ring zerschlagen.

Jeder Bischof der katholischen Kirche trägt einen Ring als Zeichen der Ehe mit seiner Diözese. Der Ringkuss dient auch als Erinnerung an den Würdenträger selbst – Bischof oder Papst – sich an sein Treueversprechen an seine Herde und seine Diözese zu halten.

Während des Empfangs von Pilgern, die ihn während seines eintägigen Besuchs im Haus von Loreto begrüßen wollten, zog der Papst vehement und manchmal mit Nachdruck seine Hand unter den Lippen der einzelnen Personen weg, offensichtlich um zu suggerieren, dass er diese Hingabe an das Petrusamt nicht billige. Das Ganze kann in einem erschreckend komischen Video deutlich gesehen werden.

Papst Franziskus scheint nicht zu verstehen, dass das Papstamt ein Amt des Dienstes an der Kirche und dem Glaubensgut ist und es sich nicht um ihn als Person dreht. Dass er hingegen persönliche Wertschätzung durchaus billige, zeigte er bereits des Öfteren in der Vergangenheit und durch seine Schwäche für Höflinge und Buhler.

P. Dwight Longenecker fasst auf seinem Blog trefflich zusammen:

»Es scheint, dass er bisher noch nicht begriffen hat, das Papstsein nichts mit ihm zu tun hat. Die Tendenz seine Persönlichkeit und seine Meinungen ins Papsttum einfließen zu lassen begannen schon früh mit seiner Ablehnung beim ersten öffentlichen Auftreten auf dem Balkon keine Mozzetta und keine päpstliche Stola zu tragen. Diese Zurschaustellung seiner »Demut« sind peinlich und zeigen auf (wie der Widerstand gegen Personen, die seinen Ring küssen wollen), dass er sich selbst in den Vordergrund seines Amtes spielt.«

Nicht nur ist es ein Affront gegen die beherzten und gutmeinenden Gläubigen, es wird pharisäerhaft wenn man bedenkt, dass der Papst kein Problem damit hat, Hände von jüdischen Holocaust-Überlebenden oder von muslimischen Würdenträgern zu küssen (wie die Hand Eliezer Grynfield am 26. Mai 2014 während seines Besuchs in Israel zum Gedenken an die Holocaust Opfer).

[Siehe hierzu Video auf YouTube]

(jb)



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