Jugendliche rufen: »Scheißjuden! Scheißjuden! Scheißjuden!«

Gelsenkirchen: Türken und Araber schüren Pogromstimmung

In Nordrhein-Westfalen ist es in mehreren Orten zu antisemitischen Demonstrationen gekommen.

Screenshot Twitter
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In Gelsenkirchen ist es vor einer Synagoge zu antisemitischen Demonstrationen gekommen. Zunächst hatte sich eine Gruppe vor einem Seiteneingang versammelt. Wie die Welt berichtet, habe »ein Mann ›Scheißjuden!‹ gegrölt«, danach »steigen immer mehr Menschen in den Sprechchor ein«. Immer grölen sie: »Scheißjuden! Scheißjuden! Scheißjuden!«

Auf den Bildern, die der Zentralrat der Juden über Twitter von einer Veranstaltung am Mittwoch veröffentlichte, sind die bei der Welt neutral als »Mann« und »Menschen« bezeichneten Täter deutlich als Araber und Türken zu erkennen. Einige tragen sogar türkische Fahnen. Zwar handelt es sich um zwei unterschiedliche Vorfälle – aber es davon auszugehen, dass es sich um Antisemiten mit dem gleichen politisch-religiösen Hintergrund handelt.

Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, Judith Neuwald-Tasbach, erklärte: »Die Situation im Nahen Osten ist nur ein Vorwand für die Menschen, hier ihren Hass auf Juden auszuleben.« – Ein Hinweis auf Politiker, Medien und Aktivisten, die die antisemitischen Demonstrationen mit dem aktuellen Konflikt im Nahen Osten in Verbindung gebracht haben.

Die Gemeinde erhält regelmäßig Hassmails. Juden, die sich in der Öffentlichkeit als Juden zu erkennen geben, werden auf der Straße bedroht.

Auch in München kam es zu antisemitischen Vorfällen mit moslemischem Hintergrund. Bei einer Demonstration am Dienstag mit 600 Teilnehmern rief der ein Münchner Imam zu Parolen wie »Kindermörder Netanjahu« auf. Damit bezieht sich der Imam auf Ritualmordlegenden, wie sie auch von den Nationalsozialisten verbreitet wurden, nach denen Juden Kinder ermorden und ihr Blut für rituelle Zwecke verwenden. Auf ähnliche Bilder greifen Grüne und Linke ebenfalls oftmals zurück.

Bei praktisch allen anti-israelischen Demonstrationen wurden israelische Flaggen verbrannt. In Bonn wurde eine Synagoge mit Steinen beworfen. Drei junge Syrer, die schon länger in Deutschland lebten, wurden kurzzeitig wegen Sachbeschädigung festgenommen und kurz danach wieder freigelassen.

Juden wird von ihren Gemeinden mittlerweile empfohlen, in der Öffentlichkeit keine Kippa zu tragen.

In Münster wurde die dortige Synagoge von 15 Männern attackiert. Laut Sharon Fehr, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Münster, handelte es sich um Araber und Türken. »Ich mag mir nicht vorstellen«, sagte Fehr, »was passiert wäre, wenn für die aggressive Meute ein Jude erkennbar gewesen wäre.«

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Gravatar: Lutz

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