Krisentreffen des US-UK-Ukraine-Stabes

Gegenoffensive wird abgeschrieben, neue Rekruten müssen für 2024 her

Während die ukrainische Gegenoffensive nur mühsam vorankommt und die Regenzeit droht, reisten der amerikanische NATO-Militärchef General Christopher Cavoli und der britische Admiral Sir Tony Radakin vor zehn Tagen für ein Krisentreffen mit dem ukrainischen Generalstabschef General Walerij Saluschnyj (Foto) zur polnisch-ukrainischen Grenze, das privat als »Kriegsrat« bezeichnet wurde, so der Guardian.

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Das Treffen war »keine gewöhnliche Diskussion«, schreibt The Guardian. »Saluschnyj brachte seinen gesamten Stab auf der rund 480 Kilometer langen Reise aus Kiew mit. Ziel des fünfstündigen Treffens war es, die militärische Strategie der Ukraine neu auszurichten. Ganz oben auf der Agenda stand, was mit dem stockenden Fortschritt der ukrainischen Gegenoffensive zu tun ist, zusammen mit Schlachtplänen für den harten Winter und längerfristige Strategien, da der Krieg unausweichlich ins Jahr 2024 hinein andauert.«

Britische Quellen waren danach »zurückhaltend, viel über das Ergebnis des Treffens an der Grenze zu sagen«, schreibt der Militärredakteur von The Guardian in Kiew, Dan Sabbagh. »Aber die Anzeichen aus dem Westen deuten darauf hin, dass die Strategie aufgrund der Diskussionen geändert wurde. 'Ich denke, man kann sehen, dass sie sich auf die Saporischschja-Front konzentrieren', sagte ein Insider angesichts von Berichten über neue ukrainische Angriffe auf die Stadt Tokmak, einen ersten Schritt zur Erreichung des Asowschen Meeres, wodurch die Landverbindung zur Krim unterbrochen würde.«

Seit dem 4. Juni unternehmen ukrainische Streitkräfte in eine blutige und größtenteils ergebnislose Gegenoffensive. Russland schätzte die ukrainischen Verluste Anfang August auf 43.000 Mann und behauptete seitdem in täglichen Briefings, die Ukraine hätte über 14.000 weitere Mann verloren. Damit lägen die Gesamtverluste der Ukraine in der Gegenoffensive bei über 57.000 und im gesamten Krieg bei über 400.000. Die Verluste Russlands werden seit Kriegsbeginn auf rund 50.000 Mann geschätzt.

Die US- und NATO-Befehlshaber befürchten nun, dass die ukrainischen Streitkräfte »nicht in der Lage sind, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, um Melitopol und das Asowsche Meer zu erreichen«, schreibt die russische Nesawissimaja Gaseta.

Mit dem Ende der Kampfsaison in der Ukraine regen die westlichen Befehlshaber die ukrainischen Streitkräfte »dazu an, Vorbereitungen für 2024 zu treffen«, schreibt Nesawissimaja Gaseta.

»Die neue Strategie der ukrainischen Streitkräfte wird die Bildung und Bereitstellung neuer personeller Reserven priorisieren. Der neue Militärplan Kiews für 2024 sieht auch die Entwicklung voll einsatzfähiger Luftkampfverbände in Zusammenarbeit mit dem Pentagon und der NATO vor.« Die Ukraine hat in jüngster Zeit junge Männer von der Straße zwangsrekrutiert und sie ohne ausreichende Ausbildung Training oder Führung in den 'Fleischwolf' der dreifachen russischen Verteidigungslinien geschickt.

Norwegen, Dänemark und die Niederlande haben zugesagt, der Ukraine F-16-Kampfflugzeuge zu liefern, aber bisher sind nur 5 Flugzeuge bis Ende des Jahres geplant.

»Unter Berücksichtigung neuer Verpflichtungen wird die Ukraine mindestens 61 F-16-Flugzeuge erhalten, so der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj. Diese Anzahl reicht aus, um vier Staffeln zu bilden«, sagte der russische Militärexperte Oberst Wladimir Popov der Nesawissimaja Gaseta.

Wenn Kiew behauptet, dass ukrainische Piloten bis zum Frühjahr oder Frühsommer 2024 auf den F-16 ausgebildet werden, können von den ukrainischen Streitkräften neue Offensive zu dieser Zeit erwartet werden, so Popov.

Je länger die ukrainische Gegenoffensive dauert, desto schwieriger wird es für die USA, ihre politische Unterstützung aufrechtzuerhalten, berichtete Bloomberg. Wenn der Kampf über den Winter in eine Sackgasse gerät, »dann haben wir wirklich ein großes Problem. Es wird Kriegsmüdigkeit eintreten«, sagte Samantha de Bendern vom Royal Institute of International Affairs zu Bloomberg. »Die USA werden das Interesse an der Ukraine verlieren, und es wird für die Europäer immer schwieriger sein, die Amerikaner davon zu überzeugen, dass die Ukraine auch ein amerikanisches Problem ist.«

Bloomberg stellte fest, dass Russland genug Munition für ein weiteres Jahr Kampf hat und dass der Kreml neue Truppen an die Front geschickt hat. »Mehr als zwei Monate nach Beginn ihrer Gegenoffensive hat Kiew trotz vieler von den USA und Europa für die Operation ausgebildeter und ausgerüsteter Einheiten gegen die stark eingegrabenen russischen Kräfte nur taktische Fortschritte erzielt. Das Zeitfenster für weitere bedeutende Aktionen verengt sich, da im Herbst nasses und kaltes Wetter naht«, schrieb Bloomberg.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rudi Konti

Im Westen ist das noch nicht angekommen, daß wenn der Krim angegriffen wird, wird noch schneller der rote Knopf gedrückt.
Das werden die Seismografen bis Am. merken.
Weit ist das nicht mehr.
Wer mit Feuer spielt, wird im Feuer sterben.
In einem Jahr werden bald die amys wählen und bis dahin kann die EU den Krieg nicht mehr finanzieren.
Die Straße wird brennen.
Nach haben in Brüssel das zu verhindern.
Wir jubeln heute schon, nur 6,1 %Inflation.

Gravatar: Wolfgang Lammert

Die ukrainischen Verbände werden wohl im Raum Charkiw gebraucht !

Gravatar: Desperado

Einfach Gender Truppen aus der BRD Firma aufstellen , die sind schon tödlich mir ihren langen Fingernägeln.Und wenn sie sich entblössen flüchtet der Feind im Eiltempo.

Gravatar: Fritz der Witz

Die neue Strategie lautet: Bis zum letzten Rekruten (Volkssturm)

Gravatar: Hajo

Zitieren wir dazu einen Satz aus der Bibel, wo darin unter anderem steht, eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als daß Rußland den Krieg verliert, wenn man nicht alle Sinne bereits verloren hat.

Die Auguren verweisen doch schon seit geraumer Zeit auf einen Stimmungsumschwung hin und verlorene Soldaten können nicht ersetzt werden, Material sicherlich, aber das muß man bedienen und wer dazu nichts mehr vernünftiges hat wird zwangsläufig unterliegen oder es kommt zur Hilfestellung von außen, was dann eine direkte Einmischung bedeuten würde.

Damit wäre der Dritten Weltkrieg eröffnet, der allerdings nur kurz dauern würde, wenn man an die Raketen im Hintergurnd denkt, die den Erdball in wenigen Minuten unbewohnbar machen würden und vorher die Menschen in den ewigen Schlaf versetzen, aus dem sie nie mehr erwachen werden,

Das alles wäre ganz einfach zu begreifen, wenn das Hirn normal funktonieren würde und so sehen wir erneut dem Abgrund entgegen, nur mit dem Unterschied zu früher, daß es dann keine Siegssfeier mehr gibt.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Je länger die ukrainische Gegenoffensive dauert, desto schwieriger wird es für die USA, ihre politische Unterstützung aufrechtzuerhalten, berichtete Bloomberg. Wenn der Kampf über den Winter in eine Sackgasse gerät, »dann haben wir wirklich ein großes Problem.
Es wird Kriegsmüdigkeit eintreten«, sagte Samantha
de Bendern vom Royal Institute of International Affairs
zu Bloomberg. »Die USA werden das Interesse an der Ukraine verlieren, und es wird für die Europäer immer schwieriger sein, die Amerikaner davon zu überzeugen, dass die Ukraine auch ein amerikanisches Problem ist.« …

Versuchen die Amis & Co. nun nicht auch ´deshalb` die Schuld für die Nord-Stream Sprengung
https://www.youtube.com/watch?v=Xbpy7sWci3A&t=5s
der Ukraine in die Schuhe zu schieben um zu ´versuchen`,´relativ` sauber aus diesem von diesem Dilemma herauszukommen???

Gravatar: Magnus

Ukraine-Krieg



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8:36 Uhr

Medwedew: Zustimmung des Westens zu Kiews Angriffen auf die Krim wäre ein Casus Belli


Archivbild: Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, auf einem Truppenübungsplatz
Jekaterina Schtukina / Sputnik
Moskau wird eine Zustimmung des Westens zu Kiews Angriffen auf die Krim als Casus Belli betrachten. Diese Ansicht vertritt Dmitri Medwedew, der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates.

Auf Telegram erinnert der Beamte, dass die Ukraine Angriffe auf Russlands Territorium, darunter auf die Krim, koordiniert haben will. Falls diese Erklärung den Tatsachen entspreche, biete sie einen direkten und rechtlich signifikanten Beweis für die Beteiligung des Westens am Ukraine-Konflikt. Moskau werde dies als Casus Belli betrachten. Medwedew wörtlich:

"Ein purer Casus Belli und die Möglichkeit für Russland, im Rahmen des Jus ad Bellum gegen alle und jeden in den NATO-Ländern vorzugehen."

Leider, so Medwedew abschließend, rückten hierdurch die Vorhersagen der Apokalypse immer näher.

Zuvor hatte Michail Podoljak, ein Berater im ukrainischen Präsidialamt, erklärt, dass die westlichen Länder Kiew erlaubten, Angriffe auf Russland durchzuführen.

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