500.000 demonstrieren in São Paulo für Meinungsfreiheit

Freie Welt präsentiert: Der US-EU-Zensurapparat in Brasilien

Am Samstag, 7.9. demonstrierten in São Paulo eine halbe Million Brasilianer gegen die massive Zensurkampagne gegen »X« und die Verfolgung von Opposition, Journalisten und Politikern. Freie Welt enthüllt das Netzwerk hinter der Zensurkampagne.

Foto: Rebel News / X
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Twitter Files-Journalist Michael Shellenberger riskierte eine mögliche Strafverfolgung in Brasilien, um am Samstag zusammen mit Präsident Jair Bolsonaro, seinem Sohn Eduardo Bolsonaro und vielen anderen an der Meinungsfreiheitsdemo teilzunehmen.

»Der brasilianische Präsident Lula und der Oberste Richter Alexandre de Moraes sagen, dass sie X blockieren müssen, um die Unabhängigkeit Brasiliens zu schützen. X sei eine Plattform für gefährliche, falsche und hasserfüllte Inhalte, und viele dieser Inhalte verstößen gegen die Gesetze und die Verfassung Brasiliens. Aber ihre Zensur geht weit über das hinaus, was die brasilianische Verfassung zulässt. Die Regierung forderte, dass X und andere soziale Mediennetzwerke Einzelpersonen, einschließlich Journalisten und Politiker, zensieren und verbieten. Solche Verbote sind unmoralisch, illegal und verfassungswidrig. Sie stellen eine Einmischung in die Wahlen dar und untergraben die Demokratie, indem sie die Kandidaten daran hindern, die Nachricht zu verbreiten«, schrieb Shellenberger

Zensurexperte Mike Benz von der »Foundation for Freedom Online« hat wiederholt über das steuerfinanzierte NGO-Netzwerk hinter dem Angrigg auf die Meinungsfreiheit in Brasilien und im Westen im Allgemeinen gepostet. Laut Benz stecken das US-Pentagon, das US-Außenministerium, die National Endowment for Democracy, die USAID, der Atlantic Council und andere Zensurtreiber seit 2019 hinter der Zensur von Bolsonaro-Anhängern in Brasilien

 

Die 2 wichtigsten brasilianischen Zensur-NGOs: 

Die beiden wichtigsten Zensur-NGOs sind »Correctiv«-Klon Agência Lupa und der Thinktank Fundação Getúlio Vargas

Agência Lupa
Agência Lupa ist das brasilianische „Correctiv“, das regelmäßig Elon Musk und Jair Bolsonaro angreift. „Bietet Schulungen für Studenten und Fachleute, um zur Verbreitung von Faktenprüfungstechniken und -werkzeugen beizutragen.2 Mitglied von Trust Project und Credibility Coalition, zu der u.a. auch Correctiv, dpa,  AP, AFP, IFCN, NewsGuard, GDI, Atlantic Council DFRL, EU DisinfoLab, EUvsDisinfo, Arena und Bellingcat gehören. Partner mit Meedan Check. Mitgliedschaft im News Fund 2021 (Luminate & Google News Initiative). US-Außenministerium 2019: 150.000 $

Fundação Getúlio Vargas
Department of Public Policy Analysis  (FGV DAPP)
Center for Technology & Society

FGV ist Brasiliens älteste Business-School und Think Tank, gegründet 1944. Während der brasilianischen Präsidentschaftswahlen 2018 koordinierte FGV DAPP den Digital Democracy Room, um »die öffentliche Debatte und potenzielle Bedrohungen ihrer Integrität zu überwachen«. Durch diese Initiative lieferte FGV DAPP »Forschung und Analyse zu Fragen im Zusammenhang mit Fehlinformationen im Internet, Bot-Netzwerken und ausländischem Einfluss im öffentlichen Diskurs« und arbeitete mit dem brasilianischen Obersten Wahlgericht zusammen. FGV hat sich auch dem #ElectionWatch-Projekt des Atlantic Council angeschlossen, das »ausländischen Einfluss« bei den Wahlen in Brasilien, Kolumbien und Mexiko im Jahr 2018 überwachte. Partnerschaft mit dpa, finanziert von Craig Newmark, Pierre Omidyar, Open Society, EU. Mitglied von Newmarks Trust Project.

Open Society-Finanzierung für FGV: 2018: 55.000 $ 2020: 110.000 $ (Digital Democracy Room, ein Projekt zur Information und Wahlintegrität für lateinamerikanische Länder) 200.000 $ (CyberBRICS-Projekt, Kartierung bestehender Vorschriften, Identifizierung bewährter Verfahren und Entwicklung politischer Empfehlungen für BRICS-Länder zu internetpolitischen Themen), 2021: 180.000 $ & 2023 180.000 $ für das Center for Racial Justice and Law Open Society-Finanzierung für das Center for Technology & Society: 2022 250.000 $, 2023 450.000 $

Luminate: 2018: 88.000 $ »Rapid Response Grant« zur »Unterstützung des Projekts der FGV Department of Public Policy Analysis (FGV DAPP), das sich auf die beinahe Echtzeitüberwachung von Desinformation und Fake News bei den brasilianischen Wahlen 2018 konzentriert, mit dem Ziel, öffentliche Debatten zu beeinflussen und Wahlbehörden und politische Entscheidungsträger zu informieren«.

US-Außenministerium: 2021: 20.000 $, 2022: 24.435 $

 

Weitere brasilianische Zensur-NGOs (alphabetisch)

Abraji – Associação Brasileira de Jornalismo Investigativo (Brasilianische Vereinigung für investigativen Journalismus)
»Eine gemeinnützige Institution, die sich aus Journalisten zusammensetzt und von ihnen geführt wird und sich der Verbesserung des brasilianischen Journalismus und der Verteidigung der Meinungsfreiheit verschrieben hat.« Mitglied des Global Investigative Journalism Network (GIJN). Leitet das Projeto Comprova.
US-Außenministerium: 2020-2024: 233.762 $
Luminate: 2020: 230.000 $

Agência Pública (O Truco Project)
»Agência Pública wurde 2011 von Reporterinnen gegründet und ist die größte gemeinnützige Nachrichtenredaktion in Brasilien.« Führt Faktenchecks durch das Truco-Projekt durch. Mitglied der Credibility Coalition. Finanziert u.a. von Ford Foundation, OAK Foundation.
Open Society: 2020: 27.000 $ für das Centro de Jornalismo Investigativo »zur Unterstützung des investigativen Journalismus der Agencia Publica über Desinformation rund um die Covid-19-Krise«
Luminate: 2023: 120.000 $, 2024: 750.550 $

Aos Fatos
»Faktenprüfer«; bietet »Technologie- und Beratungsdienstleistungen für Organisationen, die an automatisierten Faktenprüfungsprodukten und Datenverifizierung interessiert sind.« Aos Fatos ist Faktenprüfer für Facebook. Unterhält den Fakten-Check-Bot Fátima für Facebook Messenger. Mitglied der Credibility Coalition.

Estadão Verifica
Fact-Checking-Initiative des Think Tanks Estadão, einem Mitglied des International Fact-Checking Networks und der Credibility Coalition. Partner mit Meedan.

Fato ou Fake
Von Globo Group. Bringt Journalisten von G1, O Globo, Extra, Época, Valor, CBN, GloboNews und TV Globo zusammen.

Institut Igarapé
»Forschung und Analyse zu brasilianischer und internationaler Sicherheit und Entwicklung mit einem thematischen Fokus auf Cybersicherheit. Die Experten der Organisation haben über die Rolle von Bots im brasilianischen politischen Diskurs und Desinformation in Lateinamerika im Allgemeinen geschrieben.« Igarapé Forscher »erstellen Tools zur Datenvisualisierung, um Probleme in den Bereichen Sicherheit und Entwicklung anzugehen«.
Open Society: 2016: 121.664 $, 321.283 $, 500.000 $, 2017: 62.900 $, 2018: 530.000 $, 2020: 470.000 $, 2021: 283.000 $, 2022: 400.000 $, 300.000 $, 400.000 $
Luminate: 2017: 810.000 $, 2020: 400.000 $, 2021: 120.000 $ (Gesamt: 1.330.000 $)

Instituto Vero
Ziel von Instituto Vero ist es, »die Demokratie zu schützen, den Online-Diskurs zu fördern und Lösungen zur Bekämpfung von Desinformationen zu entwickeln». Gegründet von YouTube-Influencer Felipe Neto (46 Millionen Follower)
Im Jahr 2023 führte Neto eine Hetzkampagne gegen den Journalisten Andreza Matais, den damaligen Herausgeber der Zeitung O Estado de São Paulo. In den Twitter Files - Brazil enthüllten David Agape und Eli Vieira, dass »Neto privilegierten Zugang zu Twitter hatte, und forderte Zensur während der Corona-Pandemie«. Am 26. April 2024 verkündete Neto eine Partnerschaft mit der US-Botschaft Brasilien und dem Obersten Wahlgericht (TSE). 2020 schulte das Instituto Vero TSE-Mitarbeiter in der »Identifizierung und Bekämpfung von Desinformation«. Führte TSE-Veranstaltungen mit Graham Brookie, leitender Direktor des Atlantic Council DFRLab durch.
Open Society: 2021 250.000 $

InternetLab (Associacao InternetLab de Pequisa em Direito e Tecnologica)
Mit seinem »Projekt zu Wahlrechten im digitalen Zeitalter« hat InternetLab »Experten für Wahlrecht und Experten für das digitale Umfeld versammelt, um digitale Propaganda und den Einsatz von Bots bei Wahlen zu thematisieren«. InternetLab hat einen Leitfaden für Bürger erstellt, die auf Technologieplattformen navigieren, mit dem Titel »Überleben im Netz«, und führt ein Projekt Você na mira durch, das die Bürger »angesichts des digitalen Microtargetings während Wahlen stärken soll“.

Open Society:  2016: 100.000 $, 2018, 220,000 $, 2019: 100.000 $, 2020, 70.000 $, 2021: 350.000 $.
Luminate: 2019: 360.000 $, 2023: 655.000 $ (insgesamt 1.015.000 US-Dollar)

NetLab
Sitz an der Universität Rio de Janeiro. In einem Bericht vom 24. April 2024 wurde behauptet, dass X-Besitzer Elon Musk »Bots« oder Fake-User verwendet habe, um Richter De Moraes auf X zu kritisieren. »Ausschließlich auf der Grundlage eines NetLab-Berichts aus dem Jahr 2023 lud Richter Alexandre de Moraes Google-Führungskräfte vor, über Google auszusagen, nachdem ein Lula-Beamter eine Untersuchung eingeleitet hatte und der Präsident der brasilianischen Abgeordnetenkammer eine Strafanzeige eingereicht hatte.« (David Agape).

Projekt Comprova
Unter der Leitung von Abraji ist Projeto Comprova eine Koalition von 40 brasilianischen Medien, die »zusammenarbeiten, um irreführende, erfundene oder absichtlich falsche Informationen aufzudecken und zu untersuchen, die in sozialen Netzwerken oder Messaging-Apps geteilt werden«.
Im September 2021 begann Comprova mit der Auswahl von Medien für das +Redações-Projekt. Mit Unterstützung der US-Botschaft Brasilien wurden sechs Medienorganisationen, eine aus jeder Region des Landes und eine aus dem Bundesdistrikt, ausgewählt, um ein Stipendium zu erhalten, um einem Journalisten abzustellen, um sich bis Ende 2022 Comprova zu widmen: Plural, O Dia, Portal Imirante, Rádio CBN Cuiabá, Portal Norte de Notícias und Metrópoles.
Comprova wird von First Draft unterstütztvon dem es seine Methodik übernommen hat, dem Meta Journalism Project und der Google News Initiative.

Sleeping Giants Brasilien
Gegründet im Mai 2020. Brasilianischer Ableger der linken Boykottkampagne »Sleeping Giants« , die Werbetreibende von konservativen Websites abschrecken soll.
Sleeping Giants Brazil hat »eine Demonetisierungskampagne von X gestartet, nachdem Musk Richter De Moraes kritisierte. Während des Wahlkampfs 2022 unterstützte die TSE unter dem Vorsitz von Moraes die Empfehlungen von Sleeping Giants, und im August 2023 nahm Sleeping Giants Mitbegründerin Mayara Stelle, zusammen mit Alexandre de Moraes am Seminar »Bekämpfung von Desinformation und Verteidigung der Demokratie« teil, das vom brasilianischen Obersten Gerichtshof (STF) veranstaltet wurde. NetLab lobte Sleeping Giants Brazil als »erfolgreiches Beispiel im Kampf gegen Fake News«. (David Agape in der Öffentlichkeit).
Open Society: 2022: 400.000 $, 2023: 722.000 $; auch finanziert von der Ford Foundation

 

INTERNATIONAL

Meedan
Bei den Wahlen in Brasilien 2022 bildete Meedan aus den USA unter dem Label Confirma 2022 eine Koalition von Nachrichtenredaktionen mit Agência Lupa, Aos Fatos, Projeto Comprova, Estadão Verifica und Universo Online (UOL) sowie dem Obersten Wahlgericht (TSE)
Check  Faktenprüfungs-Software für WhatsApp in Zusammenarbeit mit Estadão Verifica, Agência Lupa, Fato ou Fake und AFP.
National Science Foundation Auftrag and Meedan 2021-24: 5.749,974 $
National Science Foundation Förderung für Meedan Labs: 2021: 255.997 $
Open Society: 2017: 150.000 $

Trust Project
Projeto Credibilidade ist der brasilianische Ableger von Craig Newmarks Trust Project. Eine Partnerschaft zwischen Projor – Institut für die Entwicklung des Journalismus und Unesp – Universidade Estadual Paulista. Die Projor-Finanzierung wurde von der Google News Initiative und dem Facebook Journalism Project bereitgestellt. Im Jahr 2019 traten sechs brasilianische Nachrichtenorganisationen dem Trust-Projekt bei: Agência Lupa, Agência Mural, Folha de S. Paulo, Nexo Jornal, O Povo und Poder360. Gazeta, Amazônia Real, AzMina, GZH, Jornal do Commercio und Ponte Jornalismo sind seitdem beigetreten.
Das Trust Project wurde von Craig Newmark Philanthropies' Trustworthy Journalism Initiative gegründet. Auch finanziert von der Google News Initiative, Facebook, Pierre Omidyars Democracy Fund und der Knight Foundation. Arbeitet mit Aos Fatos und Lupa zusammen.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sissy

Zum Kommentar von Karl Biehler, 09.09.24, 18:09 Uhr, das ist auch meine Meinung und nicht nur meine. Sie haben vollkommen recht.
Wünsche Ihnen alles Gute!

Gravatar: Schabulke

Musk war vermutlich zu demaskierend mit seinem X,während man im Täuschland noch nach "XY" sucht und in Frankreich andere freie Meinungsportalbesitzer einsperrt .Erst Assange ,nun andere und bald das halbe Volk ?
Der Weltenbaum der LÜGEN schneidet sich ins eigene Fleisch ,diese sollten vegan im Untergrund verschwinden,bevor das Pendel zurückschlägt ,die Kehrtwende ist erreicht !

Gravatar: I. Maya

Falsch wählen erzeugt Demos! Ob es was bringt ist die Frage?

Gravatar: Karl Biehler

Wo man hinschaut: Alle, sind nur durch eklatanten Wahlbetrug an´s "Ruder" gekommen.

Gravatar: Fritz der Witz

Richtig wählen wäre vermutlich effektiver als solche Demos

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Indes zeigen die üblichen Verdächtigen, dass die EU dem Zensur-Vorbild aus Südamerika zeitnah folgen könnte...

Ja mei: „Der Kurznachrichtendienst X ist eine der beliebtesten Quellen für Brasilianer, sich zu informieren. Seitdem Elon Musk die Plattform übernahm, geschieht dies weitgehend ohne Zensur. Dem umstrittenen Höchstrichter Alexandre de Moraes passt das nicht in den Kram. Er ließ die X-Totalsperre im 215-Mio.-Einwohner-Land verfügen. Selbst Bürger, die dem Bann durch Nutzung eines VPN entkommen wollen, drohen horrende Strafen. Musk kritisiert indes den Richter und kündigte ein Dossier über diesen für Sonntag an. Indes zeigen die üblichen Verdächtigen, dass die EU dem Zensur-Vorbild aus Südamerika zeitnah folgen könnte...“
https://derstatus.at/welt/angriff-auf-freies-wort-brasilien-sperrt-x-grune-drohen-mit-eu-zensur-2908.html

Woraus deutlich wird, warum die Bundesregierung Deutschland mit dem CDU-göttlichen Segen der Altparteien ganz einfach auch ein neues Geschichtsbuch verpasste???
https://rtde.me/meinung/218313-das-neue-geschichtsbuch-deutschland/

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