FDP-Abgeordnete monieren die Sitzordnung im Bundestag

Freidemokraten wollen neben den Grünen sitzen

Die Fraktion der Freidemokraten im Bundestag plant, die Sitzordnung ändern zu lassen. Sie will weiter links sitzen.

Cordcs, CC BY-SA 4.0
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Parallel zur den Verhandlungen über eine sogenannte Ampel-Koalition möchten die Abgeordneten der Freidemokraten ihre Plätze im Bundestag wechseln. Statt zwischen Alternative für Deutschland und Christdemokraten, soll ihr Platz in Zukunft weiter links sein.

Zur Begründung sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann: »Direkt neben der AfD-Fraktion zu sitzen, ist eine Zumutung.« Die studierte Publizistin, Politikwissenschaftlerin und Germanistin ergänzte, dass viele Abgeordnete aus dem AfD-Block zu erkennen geben, dass sie ungeimpft sind. Zudem würden viele »keine Maske tragen«. Weiter führte die Politikerin aus, sie habe es »als unerträglich empfunden, wie in der AfD-Fraktion anfangs lauthals und später etwas leiser, aber sehr gut hörbar, ein ganzes Repertoire von Ungezogenheiten vorgetragen worden« sei.

Aber es waren wohl nicht nur wirklich oder eingebildete Ängste um ihre Gesundheit. Auch die politische Meinung der AfD-Abgeordneten passte der Freidemokratin nicht. Sie habe sich »von massiv abfälligen Äußerungen über die parlamentarische Arbeit bis hin zu ausgesprochen unappetitlichen Bemerkungen, wenn Frauen aus anderen Fraktionen am Rednerpult standen«, alles mögliche anhören müssen. »Wild und widerlich wurde es vor allem dann, wenn es im Bundestag um gesellschaftspolitische Themen wie etwa die Transsexualität ging.«

Als »übergriffig empfand ich es zudem«, sagte die FDP-Politikerin gegenüber der Welt, »wie aus der AfD-Fraktion immer wieder versucht wurde, in Kontakt mit uns zu kommen.« »Ich rede sehr gern mit Kolleginnen und Kollegen anderer Fraktionen«, ergänzte die 63-Jährige, »aber ich will mir keine Gespräche aufzwingen lassen.«

Ob die Freidemokratin mit ihrem Ansinnen Erfolg hat, ist fraglich. Die Entscheidung fällt der Ältestenrat. Bisher hat nur die Linke signalisiert, den Vorschlag der FDP zu unterstützen. Von der CDU heißt es: »Auf die Idee, sich als Koalition selbst geschlossen prominent in die Mitte des Plenums zu setzen und die Opposition auf die Plätze am Rand zu verweisen, ist in der Geschichte noch keine Koalition gekommen«.

Wahrscheinlich wird mit einer Entscheidung bis zum Abschluss der Koalitionsverhandlungen gewartet. Bis dahin sollte sich die Abgeordnete der FDP noch einmal die Fernsehbilder anschauen: Dort werden meist die beiden Außenseiten des Plenarsaals gezeigt. Eitelkeiten werden in der Mitte also deutlich weniger bedient. Das sollte Frau Marie-Agnes Strack-Zimmermann bedenken – und sich gleich zu den Linken der Ex-SED gesellen. Allerdings sitzt dort mit Sara Wagenknecht eine Frau, die man wirklich immer wieder gerne anschaut.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Kevin Kröpke

Jo, niemand will neben der AFD sitzen. Das die von Millionen von Wählern gewählt wurden interessiert die versammelten Berufsdemokraten einen feuchten Dreck.
Die haben ihr ganz "eigenes" Demokratieverständnis... .

Gravatar: werner

Diese Rot, Grüne, Freie Regierung wird von vielen Bürgern absolut nicht akzeptiert werden. Es wir ständig, heftige Randale geben.

Gravatar: Karl Biehler

Ja, das U-Boot Lindner, ist nach der Wahl aufgetaucht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Zur Begründung sagte die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann: »Direkt neben der AfD-Fraktion zu sitzen, ist eine Zumutung.« ...

Wird daraus nicht auch deutlich, dass die FDP nicht nur göttlichen(?) Krieg
https://www.faz.net/aktuell/politik/cdu-csu-merkel-verteidigt-irak-krieg-189806.html
unterstützt
https://www.tagesspiegel.de/politik/anti-terror-mandat-regierung-wirbt-fuer-laengeren-afghanistan-einsatz/1091244.html,
sondern nun auch Krieg gegen die Demokratie, Recht und Freiheit führen will???

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