In Paris sind am Sonntag Zehntausende Franzosen gegen ein neues Gesetz auf die Straße gegangen, das künftig Lesben und alleinstehenden Frauen den Weg zu einer künstlichen Befruchtung freimachen soll. Mindestens 75.000 Demonstranten zogen mit Fahnen unter der Aufschrift »Freiheit, Gleichheit, Vaterschaft« durch die Innenstadt.
Ein Bündnis »La Manif pour tous« aus rund 20 zumeist christlichen und konservativen Verbänden hatte zum Protestmarsch aufgerufen, nachdem die Nationalversammlung Ende September das Gesetz zur künstlichen Befruchtung für alle in erster Lesung mit großer Mehrheit verabschiedete. Es muss nun noch der Senat zustimmen.
Die Neuregelung ist Kernbestandteil eines Bioethik-Gesetzes und gehörte zu den Wahlkampfversprechen von Präsident Emmanuel Macron. Die Gegner des neuen Gesetzes beklagen, es beraube Kinder einer Vaterfigur und bedrohe traditionelle Familienstrukturen. Bisher ist die künstliche Befruchtung nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können.
Kommentare zum Artikel
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Es liegt im Wort - "künstlich" - es kann nur gewährleistet werden, indem sich für andere etwas "ändert", unter fremder Beihilfe, und in diesem Fall unter Eingriff in die fundamentalsten Aspekte menschlichen Lebens und Zusammenlebens. Wenn es nicht so wäre, dann wäre es nicht seit Jahrtausenden kulturübergreifend das Standardmodell, mit kleineren Variationen. Natürlich kann man es ganz anders machen und das toll finden (sogar „Drei-Eltern-Kinder“ - wir es zurzeit in der Ukraine der Fall ist – produzieren), aber die Mehrheit findet das eher schlecht. Und die betroffenen Kinder sehr häufig auch. Das hat die Entwicklungspsychologie, im weiteren Sinne eine Subdisziplin der Biologie, recht eindeutig belegt.
Das ist erschreckend: Was soll dieser Protest?
Warum sich so massiv in das Leben anderer einmischen?
Unter dem Motto "Freiheit, Gleichheit, Vaterschaft" anderen die Freiheit nicht zugestehen wollen, Eltern zu werden, die Gleichheit zu verwehren (NEIN, Ihr nicht!) ist in meinen Augen schamlos.
Und das mit der Vaterschaft ist ja oft genug auch bei Konservativen schnell vergessen, wenn die Beziehung der Eltern auseinander gebrochen ist.
Es ändert sich doch nichts für Konservative, wenn ein lesbisches Paar oder eine Alleinstehende durch künstliche Befruchtung ein Kind haben kann? Warum schicken wir unsere ungewollt Kinderlose zu den günstigen ukrainischen Kiwu-Zentren?
Da ein stetig wachsender Teil von Kindern, die aus Beziehungen stammen, doch ohne Vater (und seltener ohne Mutter) aufwachsen, da der/die sich nicht mehr kümmert, ist das ein ziemlich hohles Argument, die von den Protestierenden benutzt wird. Und es gibt gar nicht so viele Kinder zur Adoption, wie manche meinen, die so eifrig gegen den zuwachsenden Babytourismus zu den ukrainischen Kiwu-Kliniken kämpfen. Warum gehen denn heute so viele Beziehungen in Brüche?
Ein wesentlicher Faktor sind die Beziehungen im Elternhaus. Wenn das Kind schon keine stabile Bindung aufbauen kann. Das nimmt man mit ins Leben und je nachdem wie graviert das war, können auch manche Sachen therapiert werden, aber jeden Murks kann Therapie nicht gerade biegen.
„Die Biologie“ wie sie es so hübsch nennen sieht gar nicht vor, ganz sicher nicht wer wen mit wem großzieht!!! Ich finde sogar „Drei-Eltern-Kinder“-Methode ok, aber es sollten dennoch die biologischen Elternteile vorhanden sein, die dann das Kind großziehen. Ich halte nichts von künstlicher Befruchtung, wenn die Mutter oder der Vater fehlt. Ein Kind sollte immer aus Liebe entstehen und nicht, weil man eines haben möchte.
Ich sehe da jetzt nichts Falsches daran. Jemand der Alleinerziehend ist oder Homosexuell/Lesbisch kann ja ein Kind adoptieren. Heimkinder haben es oft sehr schlecht und freuen sich bestimmt wenn sie da wegkommen.
Die Natur sah vor, dass Frau und Mann sich zusammentun und Kinder zeugen, die sie dann gemeinsam großziehen. Nur weil es häufig so nicht läuft und es Alternativen dazu gibt, heißt das nicht, dass diese Alternativen gleichwertig oder besser sind. Und da auch die Rechte und Interessen des Kindes eine Rolle spielen, können Mann und Frau nicht einfach machen, was sie wollen. „Drei-Eltern-Kinder“, die jetzt in der Ukraine angeboten werden, finde ich absolut naturwidrig.
Bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass der klassische biologische Weg auch der beste für alle Beteiligten ist. Mit Blick auf die Interessen des Kindes sollte dieser beste Weg auch die Norm sein. Wenn es im Einzelfall anders läuft, dann ist das halt so und häufig nicht zu ändern, aber das muss nicht vom Staat mit Gesetzen oder sogar mit Geld auch noch gefördert werden.
Es ist sowieso nur eine Frage der Zeit bis JEDER ein Kind machen kann. Ob durch Leihmutterschaft in Amerika oder mitochondriale Spende in der Ukraine.
Man arbeitet heute schon daran die künstliche Gebärmutter zu perfektionieren. Und zwar nicht mit dem Ziel nur Frühgeburten weiter möglichst natürlich bis zum normalen Geburtstermin heranwachsen zu lassen.
Das erzählen die in Interviews, weil der technophobe metatesiophobe schlichte Deutsche nicht hören will, dass man in evtl. 10-20 Jahren auch als Privatperson nach Plänen aus dem Internet inkl. Einkaufsliste für Amazon, Ebay... sich so eine Maschine bauen kann, die nach dem einsetzen einer befruchteten Eizelle ein Kind bis zur Geburtsreife heranwachsen lässt.
Die katholische Kirche ist gegen JEDE künstliche Befruchtung also auch hier. Der Grund liegt in einem unangemessenen Eingriff in Gottes Schöpfung: wie kann man zulassen z.B. „Drei-Eltern-Kinder“ zu zeugen? Es ist analog zur Abtreibung.
D.i. also keine Diskriminierung von Lesben. Und es geht ja nicht darum, dass man denen die Stimme verbieten will, denn das fordert ja keiner. Die können durchaus ihre Positionspapiere einreichen und zur Diskussion stellen, selbst in den Medien offen dagegen anreden. Es geht darum, dass man speziell Menschen als Kirchenvertreter auswählt, die dann eben auch unwissenschaftlich nach Ihrem Glaubensbild argumentieren sollen. Dass homosexuelle Menschen Sünder sind; dass ehelose Menschen die Sex haben, evtl. auch zu Fortpflanzungszwecken, ebenfalls Sünder sind ... ist doch alles bekannt, auch die Stellung der Kirchen dazu.
Was man leider nicht ignorieren kann, sind die "Kurzmeldungen" in den Medien.
Das Ganze heisst "loi sur la bioéthique", welches auch die PMA beinhaltet. Das auf "Protest von der katholischen Kirche und Rechtspopulisten' zu reduzieren, zeigt genau die Unwissenheit der Gegner/Befürworter und leider auch, wie Medien heutzutage funktionieren.
Man sucht sich ein "Thema" aus einem Zusammenhang aus, das Reaktionen verspricht....genauso wie Skandale mit ukrainischen Kiwu-Zentren, die bei unseren ungewollt Kinderlosen schon längst populär geworden sind. Bei Bioethik hat die Kirche aber nun mal nicht mitzureden, da sie sich durch nicht-wissenschaftliches Verhalten disqualifizieren.
Ethiker sind Wissenschaftler. Kirchen sind gläubig und damit per se nicht wissenschaftlich.
Jeder (neue) Mensch braucht Ressourcen wie Pampers, Plastik, Energie, dann Handy, Nutella (ja, Palmöl!), Auto, Wohnung (Beton!), Konsum, Wasser, Fleisch usw. Kurzum, er oder sie trägt zur Vernichtung von der Natur bei. Mein Mantra lautet: Mehr Menschen machen nur noch mehr Probleme, es werden tatsächlich keine drängenden Probleme gelöst, außer die Repromedizin befördert, besonders die ukrainische, die von unseren ungewollt Kinderlosen profitiert.
Und: Es gibt kein Recht auf Kinder. Schluss. Punkt. Aus. Wenn man Kinder haben will, kann man diese doch aus einem Waisenhaus adoptieren, damit wäre vielen geholfen.
Für diejenigen, die noch hinter dem Mond leben: Eine künstliche Befruchtung nur für bürgerliche Familien ist nicht mehr zeitgemäß. Besonders in den Zeiten, wo in solchen Ländern wie die Ukraine schon sowas wie „Drei-Eltern-Kinder“ gezeugt werden. Die gesellschaftliche Stellung von LGBTIQ und Singles lässt sich nur stärken, wenn auch diesen das Recht auf Kindererziehung zugestanden wird. Genau das ist aber der Knackpunkt. Wir müssen de facto zu einem Bevölkerungsschwund gelangen, auch hier in Deutschland, eigentlich am meisten sogar in den reichen, westlichen Ländern.