Die Schlacht um den Nachfolger

Franziskus und sein Pontifikat: Eine Ära der Intrigen und Machtspiele

Das kommende Konklave: Ein Neuanfang für die katholische Kirche nach Jahren der Skandale?

Foto: Edward Pentin
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Das Pontifikat von Papst Franziskus, das einst mit großen Hoffnungen und Erwartungen begann, ist zunehmend von Skandalen und Intrigen überschattet. Der britische Journalist Damian Thompson wirft in seiner jüngsten Analyse ein Licht auf die dunklen Seiten der gegenwärtigen Kirchenführung. In seinem Artikel im "Spectator" kritisiert er scharf die Handhabung von Missbrauchsfällen und die politisch motivierten Entscheidungen des Papstes. Auch katholisches.info griff den Artikel auf.

Der Fall Rupnik: Ein grausamer Skandal

Ein besonders erschütternder Fall ist der des slowenischen Jesuiten Marko Rupnik. Rupnik, ein bedeutender Künstler und Theologe, wurde beschuldigt, Nonnen sexuell missbraucht zu haben. Trotz schwerer Vorwürfe hielt Papst Franziskus seine schützende Hand über Rupnik und sorgte dafür, dass keine ernsthaften Konsequenzen folgten. Dies sei, so Thompson, ein Zeichen dafür, dass der Papst systematisch homosexuelle Missbrauchstäter schützt. Während Rupnik seine Position behielt, wurde der Fall vertuscht und die Opfer erhielten keine Gerechtigkeit.

George Pell: Opfer einer Intrige

Ein weiteres Kapitel in dieser Serie von Skandalen ist der Fall des australischen Kardinals George Pell. Pell, bekannt für seine Integrität und seinen Kampf gegen die Korruption im Vatikan, wurde durch eine inszenierte Anklage wegen Kindesmissbrauchs zu Fall gebracht. Obwohl der Oberste Gerichtshof Australiens seine Unschuld schließlich bestätigte, musste Pell mehr als ein Jahr im Gefängnis verbringen. Papst Franziskus versagte Pell jegliche Unterstützung und verweigerte ihm nach seiner Freisprechung jede Form der Rehabilitierung. Dieser Fall zeigt, wie selektiv der Papst seine Gunst verteilt und welche Opfer er für seine politischen Ziele in Kauf nimmt.

Der Fall Becciu: Schutz trotz Korruption

Kardinal Giovanni Angelo Becciu, einst eine einflussreiche Figur im Vatikan, wurde trotz zahlreicher Korruptionsvorwürfe und Fehlinvestitionen in Millionenhöhe nicht fallengelassen. Stattdessen wurde er von Franziskus zum Leiter einer wichtigen Dikasterie und zum Kardinal befördert. Becciu wurde später zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, wird jedoch keinen einzigen Tag davon hinter Gittern verbringen müssen. Trotz seiner Verurteilung behält er seine Kardinalswürde. Thompson kommentiert trocken, dass Becciu „zuviel weiß“ und daher geschützt wird.

Fiducia supplicans und das kommende Konklave

Die Veröffentlichung des Dokuments "Fiducia supplicans" hat das Wahlkollegium und die Dynamik des kommenden Konklaves erheblich verändert. Diese römische Erklärung zur Homosexualität, die von vielen als inkompetent und schädlich betrachtet wird, hat nicht nur das Thema Homosexualität in den Vordergrund gerückt, sondern auch die katastrophale Inkompetenz des aktuellen Pontifikats offenbart. Gut drei Viertel der Papstwähler im nächsten Konklave wurden von Franziskus ernannt. Doch seit "Fiducia supplicans" hat sich alles verschoben.

Franziskus hat bei den Ernennungen der Kardinäle oft taktisch agiert. In den USA beispielsweise erhielten „bergoglianische Loyalisten“ wichtige Positionen, während andere, wie der konservative José Horacio Gómez aus Los Angeles, übergangen wurden. Auch in der nicht-westlichen Welt setzte Franziskus auf strategische Ernennungen. So erhielt die Mongolei mit nur 1450 Katholiken einen Kardinal, während Länder mit Millionen von Katholiken unberücksichtigt blieben.

Thompson zitiert eine vatikanische Quelle, die meint, dass Franziskus die Chance vertan habe, das nächste Konklave fest in seiner Hand zu haben. Trotz seiner Ernennungen gibt es eine wachsende Gruppe von Kardinälen, die sich gegen seine Politik stellen. Besonders die afrikanischen Kardinäle haben nach der Veröffentlichung von "Fiducia supplicans" ihre Unterstützung für Franziskus über Nacht aufgegeben. Diese Gruppe könnte eine Sperrminorität bilden, die in der Lage ist, jeden Kandidaten zu verhindern, der Franziskus' Linie weiterführt.

Unter den möglichen Kandidaten für das Papstamt werden sowohl moderate als auch konservative Namen genannt. Der ungarische Kardinal Péter Erdő und der italienische Kardinal Pierbattista Pizzaballa sind Beispiele für gemäßigte Alternativen. Erdő, bekannt für seine konservative Haltung und akademische Zurückhaltung, könnte aufgrund seiner Verteidigung der traditionellen Lehre bei der Familiensynode 2015 eine geeignete Wahl sein. Pizzaballa hingegen hat sich als geschickter Diplomat erwiesen, der sowohl die israelischen Angriffe auf Gaza als auch die Barbarei der Hamas verurteilt hat.

Auf der anderen Seite gibt es auch progressive Kardinäle, die jedoch ebenfalls wenig Chancen haben dürften. Die „McCarrick-Boys“ in den USA sowie europäische Linke wie Hollerich, Marx und Czerny haben ebenfalls keine großen Aussichten auf Erfolg. Ein besonders interessanter Kandidat könnte Kardinal Lazarus You Heung-sik aus Südkorea sein, der für seine fröhliche und tiefgläubige Art bekannt ist und eine attraktive Vision der Priesterausbildung hat.

Parolin: Ein umstrittener Kandidat

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wird ebenfalls als ernsthafter Kandidat gehandelt. Parolin hat alle wesentlichen Handlungen des gegenwärtigen Pontifikats mitzuverantworten, einschließlich des umstrittenen Abkommens mit China. Parolin wird jedoch von vielen als zu kompromittiert angesehen, um mehrere Wahlgänge zu überstehen. Er könnte stattdessen darauf abzielen, unter dem nächsten Papst ein mächtiger Staatssekretär zu bleiben.

Ein Heiliger Mann als nächster Papst?

Thompson betont, dass der nächste Papst ein heiliger Mann sein müsse, der sich auf Mitarbeiter verlassen kann, die keine dunklen Geheimnisse haben. Wichtig sei, dass der neue Papst über jeden Vorwurf erhaben ist. Dies sei entscheidender als die Frage, ob der nächste Papst progressiv oder konservativ sei. Die Kardinäle müssten sicherstellen, dass sie keinen Kandidaten wählen, der dem modus operandi von Franziskus folgt – also kein Chamäleon, das seine Haltung je nach politischem Klima ändert.

Die Wahl des nächsten Papstes wird maßgeblich von den jüngsten Skandalen und der Unzufriedenheit mit der derzeitigen Kirchenführung beeinflusst. Die Kardinäle stehen vor der Herausforderung, jemanden zu finden, der die Kirche wieder auf Kurs bringt und das Vertrauen der Gläubigen zurückgewinnt. Die Hoffnung ist, dass nach all den Intrigen und Skandalen endlich wieder ein heiliger und integrer Mann den Stuhl Petri besteigt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.Gabler

Die Kirche ist keine "demokratische" Quatschanstalt. Unglaublich das sich dümmliche Laien heute darüber Gedanken machen wer der nächste Papst wird als wenn sie da auch nur das Geringste mitzureden hätten. Glücklicherweise nicht.
Die Medien und ihre Vertreter sind die eigentlichen Propagandahetzer und antikirchlichen Verbrecher

Gravatar: Fritz der Witz

Am Ende gilt der Satz: Es kommt selten etwas Besseres nach.

Der Vatikan ist eine kriminelle Organisation.

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