Souveränismus unter Beschuss vom Papst

Franziskus schimpft gegen »Populisten« und lobt von der Leyen

»Eine Frau wie Ursula von der Leyen kann die Kraft der Gründungsväter [Europas] wiederbringen,« kommentierte Franziskus die Ernennung von der Leyens zur Präsidentin der Europäischen Kommission.

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Der Politiker-Papst mischt sich wieder ein: Papst Franziskus hat in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung La Stampa den »Souveränismus« kritisiert und lobt Ursula von der Leyen als Heilsbringerin Europas. »Europa darf sich nicht auflösen, man muss es retten, es hat humanistische und christliche Wurzeln.«

Franziskus sprach sich gegen die national-ökonomischen Bewegungen in den europäischen Ländern aus und hielt an der Einheit Europas fest: »Das ‚jeder von uns‘ muss zweitrangig sein; es ist wichtig, aber Europa zählt mehr. In der Europäischen Union muss geredet, konfrontiert und kennengelernt werden.«

Der Papst war sich nicht zu schade, die modernen Populismus-Strömungen mit Adolf Hitler zu vergleichen. Seiner Formulierung war zu entnehmen, dass der Slogan Trumps »America first« ihn an Hitler erinnere:

»Der Souveränismus ist eine Haltung der Isolation. Ich bin besorgt darüber, wenn man die Reden hört, die an die Reden Hitlers von 1934 erinnern: ‚wir zuerst. Wir….wir….‘: das sind Gedanken, die einem Angst einjagen. Der Souveränismus ist Abschottung. Ein Land muss souverän sein, aber nicht geschossen.«

»[Beim Populismus] ist es genau dasselbe. […]Das Volk ist souverän, es hat eine Art zu denken, sich auszudrücken und zu fühlen, zu bewerten. Die Populismen führen uns hingegen zu den Souveränismen: Das Suffix „ismen“ tut nie gut.«

Wie immer landete der Papst im Interview bei seinem Steckenpferd, der Immigration. Er drückte sich für Einwanderung aus Ländern aus, wo »Krieg« und »Hungersnot« herrscht aus, und zwar auch, wenn die Zahl der Einwanderer über die Zahl der möglichen Aufnahmen eines Landes übersteigt. »Die Situation kann durch den Dialog mit anderen Ländern gelöst werden. Es gibt Staaten, die Menschen brauchen, ich denke an die Landwirtschaft. Ich habe gesehen, daß so etwas kürzlich bei einem Notfall passiert ist: Das gibt mir Hoffnung.«

Der Papst drückte auch seine Meinung aus, dass leerstehende Häuser mit Migranten gefüllt werden sollen, da er sich davon eine »Wiederbelebung der Wirtschaft« in der Zone verspreche, obwohl konkrete Beispiel das exakte Gegenteil beweisen und eher Kriminalität zunimmt.

Die Ökoreligion hat in Franziskus einen weiteren willigen Prediger gefunden. Im Interview lobte er Umweltschutzanstrengungen und drückte seine Sorge bezüglich des »Overshoot Day« aus: der Tag an dem alle erneuerbaren Energien für das Jahr 2019 aufgebraucht wurden. Dieser Tag war der 29. Juli. Ab dem 30. Juli »haben wir begonnen, mehr Resources zu verbrauchen, als der Planet in einem Jahr regenerieren kann. Das ist schlimm. Es ist eine Situation des weltweiten Notstandes.«

Dahingehend verknüpfte der Papst die kommende Amazonas-Synode mit dieser Notstandssituation. Die Synode habe »Dringlichkeit«.

Der jüngste Kommentar Kardinal Müllers, dass die Amazonas-Synode der Kirche zum Verhängnis werden würde [Freie Welt berichtete]bestätigte der Papst indirekt, indem er das Amazonasgebiet als »repräsentativ und entscheidend« für die internationale Gemeinschaft erklärte – obwohl die Kirche in diesem Gebiet eine Missionskirche ist und an vielem zu leiden hat.

Auch konkrete Maßnahmen lobte der Papst: nicht etwas Gebet oder Sakramentsempfang, nein, Mülltrennung: »Das hat Einfluss und wie, weil dies konkrete Aktionen sind. Und vor allem schafft und verbreitet es die Kultur, die Schöpfung nicht zu verschmutzen.«

(jb)

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Der Peronist Bergoglio ist irgendetwas nur nicht katholisch und kann demzufolge auch kein Papst sein.

Als ich gehörte habe, daß diese Gestalt Chef der "katholischen Kirche" wurde, habe ich Gott gedankt, daß ich schon vor vielen Jahren aus diesem Verein ausgetreten bin.

Gravatar: karlheinz gampe

Kommunisten, Sozialisten sind kranke Tyrannen, die anderen ihre kranke rote Meinung aufzwingen wollen !

Gravatar: Karl Napp

@ patrick feldmann

Frage: Wie definieren Sie Christ und wie Katholik?

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

War der Nazijurist und 1957 EU Kommissar Walter Hallstein nicht in der CDU? Wer oder was ist diese Patei ??? Der Pabst und die (Ratten)Linie der Nazis !!! -Gaby Weber !!! -Die Kirche und die Visionen des Walter Hallstein in seiner Eroberungsrede 1939 in Rostock und der Islam zur Weltordnung !!! Briefe ,Schriften und Memoranden des Obermuftie des Islam Amin al Husainis aus dieser Zeit !!!

Gravatar: patrick feldmann

Der Papst der Weltdinge ist weder Christ noch Katholik.

Man muß etwas den Hintergrund dieses Bergoglio beleuchten, um zu verstehen, warum jemand, der immerhin in der Katholischen Kirche Südamerikas emporgekommen ist, weder Katholik noch wirklich Christ sein muss.
Südamerika ist ein Kontinent, der nie den Sprung von der Agrar- zur Industriegesellschaft geschafft hat. Paradoxerweise hat sich gerade deshalb das marxistisch sozialistische Denken dort verfestigt, obwohl es sich selbst doch erst als Reaktion auf die industrielle Veränderung der Welt versteht.
Selbat Länder wie Argentinien, die einstmals eine industrielle Basis besaßen, sind heute international sowenig kompetitiv, daß man mit Recht sagen kann, daß sie im Grunde deindustrialisiert sind.
In Argentinien hatte sich mit der Industrialisierung in der ersten Hälfte des 20 Jhdt. eine opportunistische Mischideologie zwischen Sozialismus und Faschismus alimentiert (Peronismus), deren wesentlicher Zug eine sozialistische Umverteilung unter wechselnden ideologischen Emblemen ist.
Die Kirche war in Ländern wie Argentinien an der Seite des Staates.
Erstaunlicherweise registrieren Menschen wie Bergoglio nicht, daß die Verarmung der Bevölkerung mit der Zunahme der sozialistischen Umverteilung zugenommen hat. Stattdessen predigen sie "mehr desselben"!

Bergoglio ist Sozialist im Gewand des Peronisten. Heute ist er Kulturmarxist auf internationaler Bühne. Den Stuhl Petry konnte er sowohl intellektuell wie spirituell nie ausfüllen und mir scheint, er hat auch weder die Rolle der Kirche noch die des Papstes je wirklich verstanden! Nicht umsonst lebt er im Gästehaus wie ein Dauerparasit.

Gravatar: Karl Napp

Bald nachdem dieser argentinische Kommunist zum Papst gewählt wurde, sind wir aus der katholischen Kirche ausgetreten. Wir brauchen uns für ihn und den Münchner Marx nicht mehr fremdzuschämen und finanzieren keine kommunistische Organisation mehr.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Souveränismus unter Beschuss vom Papst
Franziskus schimpft gegen »Populisten« und lobt von
der Leyen“ ...

Weil sie nicht nur den bisherigen Eliten Washingtons aus der Hand frisst, die ihr diktieren können, für die Zukunft geplante US-Kriege durch die EU-Steuerzahler wie Sparer mit finanzieren zu lassen ... und kreuzzugartig im Namen Gottes bzw. seiner Alten zu führen??? https://kenfm.de/der-einfluss-der-usa-auf-europa/

Gravatar: Gipfler

Die Päpste und die ihr unterstehenden Kirchenoberen haben die von den weltlichen „Eliten“ betriebene Entwicklung zu einem europäischen Bundesstaat von Anfang an unterstützt.
Und dieser politische Jesuit leistet dafür in besonders extremer Weise Unterstützung.

Offensichtlich sieht das reaktionäre Papsttum in einem europäischen Gesamtstaat die Möglichkeit, ein „Heiliges Römisches Reich“ in neuer Form wieder aufzurichten, das natürlich unter den modernen Gegebenheiten einer demokratischen Fassade bedarf.
Dahinter handelt es sich aber um ein hierarchisches System von Institutionen, die von einem neuen „politischen Adel“ beherrscht werden, der von Mitgliedern oder Sympathisanten der Kirche durchsetzt sind und die Impulse der Kirchen bewusst oder unbewusst realisieren.
Den Bürgern ist eine gesellschaftlich wirksame Mit- und Selbstbestimmung in der EU genauso verwehrt wie den Gläubigen die religiöse Selbstbestimmung in der römischen Kirche.
Vgl.: https://fassadenkratzer.wordpress.com/2017/10/24/der-heilige-stuhl-und-der-kreisssaal-der-eu/

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