Chinesischer Kardinal und Franziskus-Gegner wird zum Sündenbock gemacht

Franziskus sagt Kardinal Zen den Krieg an

Neuer skandalöser Brief: Vatikan-Kardinal verteidigt Vatikan-China-Abkommen, setzt Falschbehauptungen über Benedikt XVI. in die Welt und verunglimpft Kardinal Joseph Zen von Hong Kong.

Foto: Iris Tong / Public domain
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Dekan des Kardinalskollegium Kardinal Giovanni Battista Re, greift Vatikan-China-Abkommen Kritiker Kardinal Zen in einem Brief aufs schärfste an. Der Brief, der La Nuova Bussola Quotidiana vorliegt, enthält eine Reihe von Verleumdungen und Falschaussagen, die in der Kirche für Furore sorgen. Der Brief wurde am 26. Februar an alle Kardinäle weltweit ausgesandt. Re ist seit Januar 2020 in seinem Amt, das für 5 Jahre ausgelegt ist.

Als erster offizieller Akt in seinem neuen Posten bekennt Kardinal Re politische Farbe: allen Franziskus-Kritikern im Kardinalsstand soll es an den Kragen gehen. Als erstes Opfer hat sich Re Kardinal Joseph Zen aus Hong Kong auserwählt, der sich durch seine öffentliche Kritik zum leichten Opfer gemacht hat.

Zen gilt als schärfster Kritiker des Vatikan-China-Abkommens, das der chinesischen Kirche – die unter der Kontrolle des kommunistischen Regimes steht – bei Bischofsernennungen mehr Raum eingestehen soll. Zen hat in der Vergangenheit mehrmals nachdrücklich erklärt, dass durch das Abkommen die Verfolgung der chinesischen Katholiken zugenommen hat und der Staat immer mehr Macht in der Kirche an sich reißt [Freie Welt berichtete]. Joseph Zen ist emeritierter Erzbischof von Hong Kong.

Der Brief macht die haarsträubende Behauptung, Franziskus China-Strategie stünde in Kontinuität mit Päpsten der Vergangenheit. Der Versuch Johannes Paul II., die Untergrundkirche in China zu schützen und darum die politisch anerkannte Kirche in China in volle Kommunion mit der Katholischen Kirche Roms zu bringen scheint Grundlage für diese Behauptung zu sein. Johannes Paul II. und Benedikt XVI. hatten beide vor, die »Untergrundkirche« mit der staatlich unterwanderten Kirche zu versöhnen. Allerdings können diese Bestrebungen nicht mit dem derzeitigen Abkommen verglichen werden, das dem Staat mehr Freiraum bietet – auf Kosten der Katholiken der Untergrundkirche. Zens Kritik bleibt bestehen, dass die Grundlage eines Abkommens Religionsfreiheit und Freiheit in Ernennung der Bischöfe sein muss.

Noch unglaublicher sind die Aussagen über Benedikt XVI. Angeblich habe Re in den Vatikanarchiven Dokumente gefunden, die bewiesen, dass Papst Benedikt den Entwurf des Abkommens über die Ernennung von Bischöfen in China gebilligt hatte. Wenn dies tatsächlich die Wahrheit ist, müsste Re dieses durch die Veröffentlichung der Dokument belegen. Es wäre eine unglaubliche Sensation, da dies bedeuten würde, Benedikt habe im Hintergrund das Gegenteil zu dem getan, was er öffentlich geschrieben und getan hat, wie beispielsweise in seinem Brief an die chinesischen Katholiken vom Mai 2007 [Link]. Re erklärte in seinem Schreiben nicht, warum Benedikt XVI. das Abkommen damals nicht unterschrieben hat und es erst jetzt, durch Papst Franziskus Realität wird.

Kardinal Re ist sich der Implikationen dieser Aussagen klar, denn er beschreibt einen »epochalen Wandel« unserer Zeit, der »Konsequenzen auf lehramtlicher und praktischer Eben« haben werde.

Der Rest des Briefes dient der Verunglimpfung Kardinal Zens und seiner Einwände gegen die »pastorale Haltung« von Franziskus. Kardinal Zen stellt also den willkommenen Sündenbock für alle Versagen des Vatikan-China-Abkommens dar.

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Doris Schmidt

Kardinal Re, so so. Re, Sonnengott der Ägypter. Verwechselt sich der Kardinal vielleicht mit dem? Immerhin waren die Ägypter hinlänglich für ihre Geschichtsklitterung bekannt. Re scheint diese Gewohnheit wieder aufnehmen zu wollen, wenn er Papst Benedikt XVI unterstellt, er habe selbst an diesem Abkommen gearbeitet, ohne allerdings die nötigen Beweise offen zu legen.

Gravatar: Alfred

Die Katholische Kirche gehört nicht nach China. Offen ist immer noch, wo sich der terroristische Herd auf Hong Kong befindet. Sicher ist, dass er vom Westen gesteuert wird. Wir erinnern uns an die dort gezeigten US-Fahnen !!

Joshua Wong wurde in Berlin gefeiert? Befindet sich dort die westliche Zentrale für Terror-Aktivitäten im Ausland?

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