Es half alles nichts: Familienministerin Giffey, SPD, führt ihren Doktortitel nicht mehr. In einem Schreiben an die FU Berlin erklärt sie, auf den Titel zu verzichten.
Giffey schreibt an den Präsidenten der Freien Universität Berlin: »Um weiteren Schaden von meiner Familie, meiner politischen Arbeit und meiner Partei abzuwenden, erkläre ich, den mir am 16. Februar 2010 von der Freien Universität Berlin mit der Gesamtnote ›magna cum laude‹ verliehenen Titel Dr. rer. pol. ab sofort und auch zukünftig nicht mehr zu führen.«
Gegenüber der Hochschulleitung betont Giffey, das Präsidium der FU hätte als das höchste Gremium der Universität den »vor über einem Jahr einstimmig gefassten Beschluss und Ihre bisherige fachliche und rechtliche Auffassung ohne Vorliegen eines neuen Sachverhalts« revidiert, »ohne zu begründen, auf welcher Rechtsgrundlage Sie handeln«. Das nehme sie »zur Kenntnis«.
Giffey rechtfertigt sich noch einmal, indem sie schreibt, sie habe ihre »Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst.« Zudem habe die Universität ihr »im letzten Jahr mitgeteilt, dass eine Entziehung des Doktorgrades nicht als verhältnismäßig bewertet wird«. Sie, Giffey, habe »auf diesen Entschluss vertraut«.
Giffey unterschreibt den Brief ohne ihren Titel.
In einer ersten Reaktion erklärte der wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und Vorsitzende des Ausschusses für Wissenschaft und Forschung, Martin Trefzer: »Giffeys Verzicht auf den Doktortitel kommt zu spät und entspringt rein taktischen Überlegungen. Damit wird Franziska Giffey die Aberkennung ihres Doktortitels durch die FU nicht abwenden können. Nach den von ihr selbst formulierten Maßstäben muss Frau Giffey jetzt als Bundesfamilienministerin zurücktreten. Genauso wenig kann sie jetzt noch für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin kandidieren. Denn wer als Bundesministerin ungeeignet ist, kommt für die Berliner auch nicht für das Rote Rathaus in Betracht.«
Ein von der AfD-Fraktion in Auftrag gegebenes Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Berliner Landesparlaments hatte wesentlich dazu beigetragen, dass der Fall Giffey neuerlich aufgerollt wurde.
Frau Giffey hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, im Falle der Aberkennung des Doktortitels von ihrem Amt als Familienministerin zurücktreten zu wollen. Möglicherweise versucht sie nun, nach der freiwilligen Rückgabe des Titels, ihr Amt als Familienministerin zu behalten – als wäre ein erzwungener freiwilliger Rückzug etwas anderes als ein erzwungener Rückzug.
Kommentare zum Artikel
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Betrug ist Betrug, Giffey MUSS zurücktreten undin der Versenkung verschwinden - auf nimmer wiedersehen!
Als AfD-Abgeordneter würde ich jedes mal, solange Giffey keinen Abgang macht, Merkel und Konsorten bei jeder Rede im Bundestag daran erinnern, Giffey in die Wüste zu schicken!
Solche Brutstätten des Betruges brauchen wir im Bundestag nicht!
Die erste gute Nachricht heute!
Frau Giffey, treten Sie von allen politischen Ämtern zurück. Sie haben offensichtlich betrogen und werden das dann auch immer wieder tun, davon zumindest muß ich ausgehen.
Ich hab mal schnell gegoogelt: Guttenberg hat
jetzt einen philosophischen(!) Doktortitel, made
in England. Meine Ehrfurcht ist kaum auszuhalten.
[Anm. d. Redaktion: Der PhD / Ph.D. ist ein angesehener Doktortitel, der in der englischsprachigen Welt für fast alle geisteswissenschaftlichen und auch viele naturwissenschaftlichen (!) Fächer vergeben wird. Das hat überhaupt nichts mit dem Fach Philosophie zu tun. Wer in den USA oder Großbritannien einen PhD erworben hat, dem ist dort die Anerkennung gewiss. Ein PhD von einer angesehen angelsächsischen Universität ist mindestens (!) so viel wert wie ein in Deutschland erworbener Doktorgrad.]
Schade eigentlich, diese nette Frau;
aber Beschxxx ist Beschxxx. Sorry.
Sie kann ja schnell wie v. Guttenberg
einen richtigen Doktortitel machen
(hat er doch, wenn ich richtig gelesen
habe).
3 Worte sagen alles:
Lug - Betrug + Taktik
Und wenn man sie hörte, mit ihrem "Lieb-Mausestimmchen", konnte man fast meinen, sie wäre die Unschuld selbst.
Notwendige Integrität um so ein Amt, wie Sie es tut, begleiten zu können, Fehlanzeige !
Wer so etwas tut beleidigt all diejenigen, die unter größten Anstrengungen jahrelang für Ihren Doktortitel geforscht, erprobt und gedacht haben.
Solchen Menschen traue ich jede Schuftigkeit zu....
Ich frage mich langsam, was für Charaktere sich noch in dieser "Regierung" aufhalten ?!
Sie soll nicht nur von ihrem Dr Titel zurücktreten, sondern auch von allen Ämtern. Wir brauchen endlich saubere Politiker und keine, die mauscheln und unehrlich sind.
Es bleibt wie es war
Ich kann mir nicht vorstellen dass diese Person sich an ihr Geschwätz von gerstern erinnert, sie wird argumentieren daß ihr der Doktortitel nicht aberkannt wurde, sondern dass sie ihn großmütig freiwillig zurückgegeben hat, um weiteren Schaden .... abzuwenden.
So eine Heldentat wird in SPD-Kreise mit dem Bürgermeisterposten oder einem Ministerposten belohnt.