Wo führt der Papst die Kirche hin?

Franzikus und Xi Jinping haben dieselbe Vorstellung von Globalisierung

Ein Vergleich der Aussagen des Papstes und des chinesischen kommunistischen Diktators zeigen: im Grunde wollen beide dieselbe Welt.

Xi Jinping und Franziskus/Bild: Fotomontage
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In einer Videoansprache auf dem Weltwirtschaftsforum Ende Januar sprach Chinas Präsident Xi Jinping ausführlich über die aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, denen sich die Welt gegenübersieht, insbesondere im Hinblick auf die Corona-Krise, wie Edward Pentin auf seinem Blog berichtet.

Auffallend an vielen seiner Äußerungen ist jedoch die Ähnlichkeit mit Aussagen, die Papst Franziskus in den letzten Jahren gemacht hat.

Im Folgenden sind einige vergleichbare Auszüge aufgeführt:

XI: Die Länder der Welt sollten einen echten Multilateralismus pflegen. Wir sollten Barrieren abbauen, nicht Mauern errichten. Wir sollten uns öffnen, nicht abschotten. Wir sollten uns um Integration bemühen, nicht um Abkopplung.

Franziskus: »Die wichtigste Lehre, die wir aus diesen Krisen ziehen können, ist, dass wir gemeinsam etwas aufbauen müssen, damit es keine Grenzen, Schranken oder politischen Mauern mehr gibt, hinter denen wir uns verstecken können. Wie wir alle wissen, kommen wir nie allein, ohne andere, aus einer Krise heraus.« - Audiobotschaft von Papst Franziskus, BBC ‚Tagesimpuls‘, anlässlich des COP26-Treffens in Glasgow, 31. Oktober 2021.

XI: Kleine Boote mögen einen Sturm nicht überleben, aber ein riesiges Schiff ist stark genug, um einem Sturm zu trotzen. Dank der konzertierten Bemühungen der internationalen Gemeinschaft konnten im weltweiten Kampf gegen die Pandemie große Fortschritte erzielt werden.

»Kein Volk, keine gesellschaftliche Gruppe kann im Alleingang Frieden, Wohlstand, Sicherheit und Glück erreichen. Keiner. Die Lektion, die wir aus der jüngsten Pandemie gelernt haben, ist das Bewusstsein, dass wir eine globale Gemeinschaft sind, die alle im selben Boot sitzen.« - Papst Franziskus anlässlich des Internationalen Tages des Multilateralismus und der Diplomatie für den Frieden, 24. April 2021.

XI: Handlungen, die zielstrebig »exklusive Höfe mit hohen Mauern« oder »parallele Systeme« errichten, die mit Begeisterung exklusive kleine Kreise oder Blöcke bilden, die die Welt polarisieren, die das Konzept der nationalen Sicherheit überdehnen, um den wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt anderer Länder aufzuhalten, und die ideologische Feindseligkeit schüren und wirtschaftliche, wissenschaftliche und technologische Fragen politisieren oder bewaffnen, werden die internationalen Bemühungen zur Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen ernsthaft untergraben.

»Neue Mauern werden zur Selbsterhaltung errichtet, die Außenwelt hört auf zu existieren und lässt nur noch ‚meine‘ Welt übrig, so dass die anderen, die nicht mehr als Menschen mit einer unveräußerlichen Würde angesehen werden, nur noch ‚sie‘ sind. Einmal mehr begegnen wir ‚der Versuchung, eine Kultur der Mauern zu errichten, Mauern zu errichten, Mauern im Herzen, Mauern auf dem Land, um diese Begegnung mit anderen Kulturen, mit anderen Menschen zu verhindern. Und diejenigen, die Mauern errichten, enden als Sklaven innerhalb der Mauern, die sie errichtet haben. Sie bleiben ohne Horizont, denn ihnen fehlt der Austausch mit anderen‘.« - Enzyklika Fratelli Tutti (Alle Brüder) von Papst Franziskus, 3. Oktober 2020.

XI: Letztes Jahr habe ich in der UN-Generalversammlung eine globale Entwicklungsinitiative vorgeschlagen, um die internationale Aufmerksamkeit auf die dringenden Herausforderungen der Entwicklungsländer zu lenken. Die Initiative ist ein öffentliches Gut, das der ganzen Welt offensteht und das darauf abzielt, Synergien mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu schaffen und die gemeinsame Entwicklung in der ganzen Welt zu fördern.

»Die Agenda 2030 und die Ziele für nachhaltige Entwicklung, die im September 2015 von mehr als 190 Staaten angenommen wurden, waren ein großer Schritt vorwärts für den globalen Dialog und markieren eine neue und universelle Solidarität« (Laudato Si‘, 14). Verschiedene religiöse Traditionen, darunter auch die katholische, haben sich die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu eigen gemacht, weil sie das Ergebnis globaler partizipatorischer Prozesse sind, die einerseits die Werte der Menschen widerspiegeln und andererseits von einer ganzheitlichen Vision der Entwicklung getragen werden.« - Papst Franziskus Ansprache zu Religionen und die Ziele für nachhaltige Entwicklung: Auf den Schrei der Erde und der Armen hören, 8. März 2019.

XI: Wir sollten dem Trend der Geschichte folgen, uns für eine stabile internationale Ordnung einsetzen, für gemeinsame Werte der Menschheit eintreten und eine Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit aufbauen. Wir sollten den Dialog der Konfrontation vorziehen, Inklusivität der Ausgrenzung vorziehen und uns gegen alle Formen von Unilateralismus, Protektionismus, Hegemonie oder Machtpolitik stellen.

»Der gegenwärtige Moment bietet eine wertvolle Gelegenheit, die laufenden Prozesse zu lenken und zu lenken und integrative Gesellschaften aufzubauen, die auf der Achtung der Menschenwürde, auf Toleranz, Mitgefühl und Barmherzigkeit beruhen.« - Botschaft von Papst Franziskus an das Weltwirtschaftsforum, 21. Januar 2016.

XI: Die Länder müssen die internationale Zusammenarbeit gegen Corona verstärken, aktiv an der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten mitarbeiten, gemeinsam mehrere Verteidigungslinien gegen das Coronavirus aufbauen und die Bemühungen um den Aufbau einer globalen Gesundheitsgemeinschaft für alle beschleunigen. Besonders wichtig ist es, die Impfstoffe als wirksame Waffe voll auszuschöpfen, ihre gerechte Verteilung zu gewährleisten, die Impfungen zu beschleunigen und die weltweite Impflücke zu schließen, um das Leben, die Gesundheit und die Lebensgrundlagen der Menschen wirklich zu schützen.

»Ein umfassendes Engagement der internationalen Gemeinschaft ist notwendig, damit die gesamte Weltbevölkerung gleichberechtigten Zugang zu lebenswichtiger medizinischer Versorgung und Impfstoffen erhält. Wir können nur mit Bedauern feststellen, dass in weiten Teilen der Welt der universelle Zugang zur Gesundheitsversorgung eine Illusion bleibt.« - Papst Franziskus, Ansprache an das beim Heiligen Stuhl akkreditierte diplomatische Korps, 10. Januar 2022.

XI: Die Geschichte hat immer wieder bewiesen, dass Konfrontation keine Probleme löst, sondern nur zu katastrophalen Folgen führt. Protektionismus und Unilateralismus können niemanden schützen; sie schaden letztlich den Interessen der anderen wie auch den eigenen.

»Wir stehen also vor der Wahl zwischen zwei möglichen Wegen. Der eine Weg führt zur Konsolidierung des Multilateralismus als Ausdruck eines erneuerten Sinns für globale Mitverantwortung... Der andere Weg betont Autarkie, Nationalismus, Protektionismus, Individualismus und Isolation... Er darf sich nicht durchsetzen.« - Videobotschaft von Papst Franziskus an die 75. Sitzung der UN-Generalversammlung, 25. September 2020.

XI: Egal, welche Schwierigkeiten auf uns zukommen, wir müssen an einer auf den Menschen ausgerichteten Entwicklungsphilosophie festhalten, Entwicklung und Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt der globalen Makropolitik stellen und die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung umsetzen.

»Wir sind alle Mitglieder der einen Menschheitsfamilie. Daraus ergibt sich die moralische Verpflichtung, füreinander zu sorgen, ebenso wie das damit verbundene Prinzip, die menschliche Person und nicht das bloße Streben nach Macht oder Profit in den Mittelpunkt der öffentlichen Politik zu stellen.« - Botschaft von Papst Franziskus an das Weltwirtschaftsforum, 21. Januar 2020.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Fritz der Witz

Der sog. Franziskus ist ein Christenverräter.

Mehr ist zu dieser Personalie nicht zu sagen. Jeder Katholik hat die Möglichkeit, daraus die Konsequenzen zu ziehen.

Gravatar: Arne

Wo führt der Papst die Kirche hin? In den Abgrund!

Zum Glück ist die Gemeinde Jesu nicht von dieser "Kirche" abhängig, sondern von Jesus Christus ihrem guten Hirten und desshalb werden die Christen dieser "Kirche" auch nicht folgen. Joh.3,16-19; 1.Korinther 13,6; Joh.10; Joh.14,6

Gravatar: Ich bins Light

Der Chinese möchte also auch keine Mauern und möchte Migration überallhin. Dann möchte ich bitte auch mal irgendwo nachlesen können, wieviele islamische und jetzt auch ukrainische Migranten China so aufnimmt. Hab ich noch nie etwas von gehört, schon merkwürdig. Aber alle anderen sollen ... selbstverständlich vor allen muslimisch Deutschland

Gravatar: Thomas Waibel

Der kommunistische Diktator Chinas und der kommunistische "Papst" setzen sich für den Weltsieg ihrer Ideologie ein.

Gravatar: Jürg Rückert

Beide sind absolute Herrscher auf Lebenszeit.
Die Nationalisierung der Uiguren zeigt, dass Xi das eine sagt (z.B. Barrieren abbauen, wir lieben uns alle), aber das Gegenteil tut. Das ist beim Papst oft genau so. Allerdings weiß der Papst um eine Verantwortung vor Gott.
Jedes Organ hat seine Grenzen. Wenn es diese verlässt, reden wir von Krebs. Kein Staat hat Bestand ohne Grenzen. Jedes Vakuum wird rasch von einer Macht gefüllt.

Gravatar: Europa der+V+und+V

Ich habe mehrmals versucht....
Echt.....Bin auch kath.
Nix menschliches gefunden.....

Gravatar: Karl Biehler

Was ist von dem falschen Propheten zu erwarten?!

Gravatar: Hajo

Das ist doch nur eine Frage von Zeit bis die Kirche in sich zusammenfallt und hat noch Urban als autoritäre Instanz das christliche Abendland zum heiligen Krieg aufgerufen und alle sind gefolgt, so müssen sie heute dem Zeitgeist hintennach hecheln und das hat nichts mehr mit Macht und Einfluß zu tun, die leben nur noch von der Speichelleckerei und das ist das sichtbare Zeichen des Untergangs.

Religion wird zur Privatsache, so wie es sich ihre Gegner wünschen und das scheint zu funktionieren und ist der Sieg der Gottlosen, die ja daran schon gut 200 Jahre herumwerkeln und es bald geschafft haben und der Stellvertreter Gottes verkommt zur Marijonette, was für ein Abenteuer, worauf sie sich eingelassen haben.

Gott würfelt nicht und das werden sie alle noch zu spüren bekommen oder man wirft gleich alles über den Haufen, dann könnte die alte Geschichte vergessen werden und Christi Geburt ersetzt werden durch das neue Zeitalter der Aufklärung und das haben sie nun geschafft und schon mal hat einer gerufen Gott ist tot, wie recht er doch hatte, wenn auch etwas verfrüht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Wo führt der Papst die Kirche hin?
Franzikus und Xi Jinping haben dieselbe Vorstellung von Globalisierung“ ...

Nachdem sicherlich auch das Franzi erkannte, dass der Koran und seine Bibel aggressiv – ja sogar „gewaltbereit“ - machen
https://www.deutschlandfunk.de/gewaltbereitschaft-durch-religion-wenn-koran-und-bibel-100.html:

Ist es möglich, dass auch ´er` die Zukunft nicht nur in China sieht sondern auch im „Taoteking“
oder Ähnlichem???
https://www.youtube.com/watch?v=4a7uwCWIE48

Gravatar: werner S.

Die Kirche, die Nachfolger Roms, hat sich seit ihrem Bestehen globalistisch, imperialistisch ausgeweitet.
Sie nannten es Bekehrung, die sie mit Gewalt ausübten.

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