Das Gesetz legt zudem das Alter der »digitalen Volljährigkeit« auf 15 Jahre fest.

Frankreich: Internet-Pornographie-Schutz für Kinder gesetzlich verankert

Das Gesetz wurde von allen anwesenden Abgeordneten mit überwältigender Mehrheit unterstützt und gilt als ehrgeiziger Plan zum Schutz von Kindern, der im Ausland seinesgleichen sucht.

Bild: Screenshot Protect Young Eyes
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Der französische Gesetzgeber unternimmt weitere Schritte zum Schutz von Kindern im Internet durch eine Reihe von Bestimmungen, die darauf abzielen, den Kontakt von Minderjährigen mit schädlichen Inhalten zu begrenzen und eine verantwortungsvolle Nutzung des Internets zu fördern, wie European Conservative berichtet.

Im Jahr 2022 wurde ein Gesetz verabschiedet, das standardmäßig eine Kindersicherung für in Frankreich verkaufte digitale Geräte einführt und ein Altersverifikationssystem für den Zugriff auf pornografische Websites fordert. Derzeit wird ein System der »doppelten Anonymität« getestet, um den Schutz von Minderjährigen zu gewährleisten. Im Februar 2023 wurde ein Gesetzesvorschlag geprüft, der es Minderjährigen unter 15 Jahren verweigern würde, sich ohne elterliche Genehmigung in sozialen Netzwerken zu registrieren.

Das Gesetz sieht auch vor, dass die sozialen Netzwerke technische Lösungen einführen müssen, um der neuen Verordnung zu entsprechen, wobei die Aufsichtsbehörde für audiovisuelle und digitale Kommunikation (Arcom) für die Zertifizierung der technischen Lösungen zuständig ist. Darüber hinaus werden ein Gesetzentwurf zur Überwachung der Bildrechte von Kindern im Internet und ein dritter Gesetzesvorschlag zur Verhinderung übermäßiger Bildschirmexposition bei Kindern vom Parlament geprüft.

Die Regierung unternimmt weitere Schritte zur Förderung des Kinderschutzes, da eine Umfrage der französischen Nationalen Kommission für Informationstechnologie und bürgerliche Freiheiten (CNIL) im Jahr 2021 ergab, dass Eltern die Online-Aktivitäten ihrer Kinder kaum überwachen. Es wird erwartet, dass das Gesetz das Alter der »digitalen Volljährigkeit« auf 15 Jahre festlegt und dass soziale Netzwerke bei Nichteinhaltung mit einer Geldstrafe von bis zu 1% ihres weltweiten Gewinns belegt werden können.

Das Gesetz wurde von allen anwesenden Abgeordneten mit überwältigender Mehrheit unterstützt und gilt als ehrgeiziger Plan zum Schutz von Kindern, der im Ausland seinesgleichen sucht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Werner Hill

@ Manuela

Da müßte man auch das Auto verbieten, weil manche Sex darin haben oder das Denken, weil manche Unanständiges denken ...

Letzteres wäre allerdings nicht schlimm, weil viele sowieso schon bei den Medien denken lassen.

Gravatar: Hein

Erinnert ihr euch noch daran, wie Kün Ast im Landtag NRW das Kinderschänden mutmaßlich verteidigte? Parlamente sind voll von Solchen

Gravatar: Manuela

Gut gemeint eine Kindersicherung, aber der Kreativität die Sicherung zu umgehen sind keine Grenzen gesetzt.
Warum verbietet man das Internet nicht völlig, es transportiert jeden Schmuddel. Guckste bei uns in 'Bundestag, da sitzen welche denen stört es seit Anbeginn des Internets, dass sich jeder, der will, Schmuddel vom Netz zieht. Eine einzige Verbrecherbande, die das Internet nur nicht verbietet, weil man da auch Steuererklärungen verschicken kann.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „Das Gesetz wurde von allen anwesenden Abgeordneten mit überwältigender Mehrheit unterstützt und gilt als ehrgeiziger Plan zum Schutz von Kindern, der im Ausland seinesgleichen sucht.“ …

Ja mei; wenn man bedenkt, dass der Besitz von Kinderpornografie in 56 Ländern gesetzlich nicht explizit verboten ist, könnte man denken, dass der dies bzgl. von Frankreich unternommene Vorstoß nun tatsächlich als beachtlich eingestuft werden sollte!!!
https://katapult-magazin.de/de/artikel/in-56-laendern-ist-der-besitz-von-kinderpornografie-gesetzlich-nicht-explizit-verboten

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