Klimaschutz soll für noch prallere Steuereinnahmen sorgen

Frankreich erhebt ab 2020 Ökosteuer auf Flugtickets

Unter dem Zeichen des Klimaschutzes will Frankreich die Bürger stärker zur Kasse bitten und führt ab 2020 eine Ökosteuer auf Flugtickets bis zu 18 Euro pro Flug ein. Damit erwartet man zusätzliche Steuereinnahmen von 180 Millionen Euro im Jahr.

Foto: Pixabay
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Frankreich wird ab dem kommenden Jahr eine Ökosteuer auf Flugtickets einführen. Die Abgabe soll demnach zwischen 1,50 Euro und 18 Euro pro Ticket betragen, wie Verkehrsministerin Elisabeth Borne in Paris mitteilte. Der Höchstbetrag wird demnach für Businesstarife der Langstrecke fällig.

Betroffen sollen nahezu alle Flüge sein, die in Frankreich starten. Ausnahmen soll es für Umsteigeverbindungen geben, die über Frankreich gehen. Auch Flüge auf die Mittelmeerinsel Korsika und in die französischen Überseegebiete bleiben von der Abgabe ausgenommen, da sie sonst kaum erreichbar seien.

Damit will man einen Ausgleich zur Spritsteuer für Autos schaffen, denn das Flugbenzin Kerosin wird bislang nicht besteuert. Die Regierung erwartet einen Erlös von jährlich rund 180 Millionen Euro, der nach Angaben der Ministerin als Klimaschutzabgabe vor allem der Bahn zugute kommen soll.

Die französische Fluggesellschaft übt Kritik an den Steuerplänen, da diese eine erhebliche Schwächung des Unternehmens im Wettbewerb bedeuten. »Diese Steuer würde zusätzliche Kosten von mehr als 60 Millionen Euro pro Jahr bedeuten für die Air France Gruppe«, teilte die Konzernführung mit.

Auch eine Digitalsteuer für große Unternehmen - wie Google oder Facebook - will Frankreich demnächst als Vorreiter in Europa einführen. Internetnutzer dürften das nicht merken, allerdings die Ökoabgabe auf Flugtickets wird sich bei Reisenden bemerkbar machen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans-Peter Klein

Eine durchaus sinnvolle Maßnahme, die hoffentlich europaweit ihre Nachahmer findet, an mangelnder Akzeptanz würde es nicht scheitern, so meine Einschätzung.
Die 180 Mio Einnahmen, die kommen wir wohl erstaunlich gering vor.

Erinnert mich an das allgemeine Rauchverbot damals, erst umstritten, aber dann doch konsequent umgesetzt und heute im Prinzip akzeptiert, auch in klassischen Raucherländern wie Frankreich, Italien.

Dem bewussteren, gelegentlicheren Rauchgenuss hat es bis heute nicht geschadet.
Warum nicht beim bewussteren einsteigen in einen Flieger, sprich:weniger fliegen, solange die Flieger noch Kerosin, aus fossilern Öl gewonnen, tanken und als Verbrennunsabgas in die obere Athmosphärenschicht injizieren.

Weg von der Nadel aller möglichen Abhängigkeiten und Süchte. Seien dies die klassischen Rauschmittel, aber auch unser Alltagskonsum, wie Internet, mobiles telefonieren, Billigfleischkonsum und eben auch: Billigtrips per Flugzeug.

Daher: Pro europaweite Ökosteuer auf allen innereuropäischen Flügen.
MfG, HPK

Gravatar: SchlafKindleinSchlaf

Der Kleine ist wider der Zahlmichel weil die das auf den Verbraucher umlegen . Fliegen nur für Reiche.Bin ja mal gespannt wenn die Gelbwesten wider erstarken.
Die Franzosen sind da anders.

Gravatar: Freigeist

Die Franzosen haben sonnige Strände, dort kann man auch mit dem Schnellzug hinfahren. Wer wir Deutschen nach Spanien wollen, ist der Flieger die bessere Variante. Wehe das traut sich die Merkel oder die Grünen, unsere Tickets teurer zu machen, wenn man die deutsche Maloche für 3 Wochen unterbrechen will/muss und an einen Sonnenstrand will.

Gravatar: Sarah

Viel Spaß dann, Macrönchen!
Das gibt weiteren Aufruhr auf den Straßen.
Franzosen sind nicht so lahm und feige wie die Masse der Deutschen.

Gravatar: Hartwig

Dumm, dümmer, Macron!

Gravatar: Gerd Müller

Vielleicht sollte man vorsichtiger sein und sagen: "will ab 2020 erhöhen".

Die Franzhosen sind nämlich nicht so artig wie die Deutschen.
Sie lassen sich nicht alles gefallen und zahlen brav.
Franzhosen gehen auf die Straße und nehmen einen Knüppel mit !!

Gravatar: Stephan Achner

Richtig so. Fliegen ist sowieso viel zu billig und Inlandsflüge gehören zugunsten der Bahn, wenn sie dann mal einigermaßen pünktlich und zuverlässig fahren würde, abgeschafft.

Die Frage ist nur, wie diese erhobenen Flugsteuern verwendet werden. Wenn diese Steuern in den allgemeinen Steuerhaushalt einfließen, dann ist das nur eine allgemeine Steuererhöhung ohne Anreize zur Verkehrslenkung. Das wäre auch wieder falsch.

Und wenn das stimmt, dass Flugkerosin bisher nicht besteuert wird, dann sollte das dringend geändert werden. Es kann nicht sein, dass Autobenzin und Diesel extrem hoch besteuert werden und Flugbenzin überhaupt nicht. Welche Lobby hält denn hier die Hand drüber?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Klimaschutz soll für noch prallere Steuereinnahmen sorgen
Frankreich erhebt ab 2020 Ökosteuer auf Flugtickets“ ...

Weil man sich darüber einig ist, dass nationale Alleingänge machen wenig Sinn machen
http://www.airliners.de/jetzt-parteien-meinung-kerosinsteuer/50206,
da die Ausarbeitung der von Umweltaktivisten geleakten EU-Studie weder fertig noch fehlerfrei war?
http://www.airliners.de/geleakte-eu-studie-kerosin-steuer-betrachtung-stand/50112

Gerade deshalb bin ich mir sicher, dass Deutschland in Kürze schon darum nachziehen wird, weil auch der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Matthias von Randow, erkannte, dass diese Steuer eben ´nicht` zu einer CO2-Reduktion führen würde, sondern zu einer Verschiebung. „Andere Fluggesellschaften würden dann die Strecken fliegen“!
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11064392-klimaschutz-luftverkehrswirtschaft-lehnt-kerosinsteuer

Ist die Kerosin-Steuer nicht besonders auch für die offensichtlich göttlich(?) geführten deutschen Grünen so wichtig, weil sie die Fluggäste wie Transportunternehmer abzocken – im gleichen Zug aber auch der Umwelt schaden würde???
http://www.airliners.de/warum-kerosin-steuer-deutschland-umwelt/49888

Gravatar: Schnully

Die letzten Zuckungen der Macronpolitik . Die ihre Bürgerfeindlichkeit wieder unter Beweis stellt . Ich denke das die Groko ähnliches plant , nur teuerer und umgangreicher .

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