Ex-Premier setzt sich als französischer Präsidentschaftskandidat durch

François Fillon geht für die Republikaner ins Rennen

Der für einen wirtschaftsliberalen Kurs stehende Ex-Premierminister François Fillon setzte sich in der Stichwahl klar gegen Alain Juppé und zieht damit für die Republikaner in die französische Präsidentschaftswahl im Frühjahr 2017.

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Die bürgerlich-konservativen Republikaner in Frankreich kürten in ihrer Vorwahl Ex-Premierminister François Fillon (62) zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2017. Dabei votierten in der Stichwahl zum Vorentscheid vor einer Woche etwa 67 Prozent der Wähler für Fillon, gut 33 Prozent für seinen Kontrahenten Alain Juppé (71).

Fillon erklärte sich unmittelbar nach Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses zum Sieger , während Juppé seine Niederlage einräumte. Der Bürgermeister von Bordeaux gratulierte dem Wahlsieger in Paris. »Ich wünsche ihm viel Erfolg für seinen bevorstehenden Präsidentschaftswahlkampf«, erklärte Juppé und sicherte Fillon seine Unterstützung zu.

Bei der Stichwahl konnten alle wahlberechtigten Franzosen teilnehmen und zwischen den beiden früheren Premierministern als Berwerber der Republikaner entscheiden. Fillon und Juppé bekamen in der ersten Vorwahlrunde vor die meisten Stimmen - und setzten sich damit unter anderen gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy durch.

Die Präsidentenwahl soll zwischen Ende April und Anfang Mai 2017 stattfinden. Unklar ist, ob der sozialistische Amtsinhaber François Hollande noch einmal ins Rennen geht. Dieser wird wahrscheinlich in den kommenden Wochen verkünden, ob er noch einmal antritt, nachdem er in Umfragen dauerhaft schlecht abschneidet.

Beobachter erwarten daher ein Duell um die Präsidentschaft zwischen Fillon und Marine Le Pen von der Partei Front National. Le Pen ist Umfragen in Frankreich zufolge mit Ergebnissen um die 30 Prozent derzeit die beliebteste Kandidatin.

Der 62-jährige François Fillon war von 2007 bis 2012 Premierminister unter Nicolas Sarkozy. Der bekennende Katholik gilt als wirtschaftsliberal und als Bewunderer Margaret Thatchers. Er möchte bei einem Wahlsieg weitreichende politischen und wirtschaftlichen Reformen durchsetzen.

Dazu zählen die Abschaffung der 35-Stunden-Woche und eine Lockerung des Kündigungsschutzes, die Streichung von 500.000 Stellen im öffentlichen Dienst, die Erhöhung des Renteneintrittsalters von 62 auf 65 Jahre, die Unterstützung der Kernkraft und eine Annäherung an Russland und Aufhebung der Sanktionen. Zudem kündigt er einen stärkeren Kampf gegen den Islamismus an.

Mehr dazu unter faz.net

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: qed

Man muß sehr froh sein über die Kür von Fillon- er wird einen harten Anti-Merkelismuskurs fahren und auf das Salbadern der EU-Apparatschiks ziemlich einen lassen. Ich sage es nochmal: Ein Sieg Le Pens wäre fatal verfrüht und würde die Sache des Systemwechsels beschädigen- die Truppe Le Pens ist ähnlich ahnungslos (man lese ihr Wirtschaftsprogramm, das sich von der reinen Marxschen Lehre kaum unterscheidet) wie große Teile der AfD- eine Alice Weidel hat da noch längst nicht das nötige Format.
Aber einen Fillon als Kandidaten hätte es ohne Le Pen nie gegeben- das ist die Wirkmacht über Frontlinien hinweg, die letztlich zum Sieg führt. Fillon wird ein eifriger Wadenbeißer sein und von Storch/Petry/Weidel hätte Gelegenheit, noch ein paar Jahre auf die Weide zu gehen- wenn sie keine groben Schnitzer machen, werden sie eine große Nummer.

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Theo

Der Figaro schreibt: "Fillon terrasse Juppé" – Fillon macht Juppé platt.

Der DEUTSCHE FOCUS schreibt: "Der Putin-Versteher Fillon gewinnt"

Ja, meine Damen und Herren:

Das ist der kleine aber entscheidende Unterschied zwischen wertkonservativen Medien in Frankreich und den schein-"wertkonservativen" Nachrichten-Magazinen in Deutschland:

1. Eine Merkel mit ihren seit 11 Jahren andauernden Eskapaden und LINKS-Marschrouten ist im europäischen Ausland nicht nur nicht gefragt, weil absurd. Deutschland ist definitiv ab 2017 international ISOLIERT. In der EU, bei seine unmittelbaren Nachbarländern, und last not least den großen Supermächten USA und Russland - na ganz toll, Herr Koll.

2. Die Berliner ideologisch pervertierte Beamten-Republik, die auf dem Vulkan, pardon, auf dem Bundespresseball getanzt hat, erhebt noch einmal ihre arrogante Fratze, indem sie Merkel ins Rennen schickt.

Da Merkel in 2017 abgewählt wird, hat sie ja dann zumindest 12 Jahre Schaden über dieses Land, über diese Gesellschaft, das Bürgertum, vor allem über die Mittelschicht und langfristig über ihre Generationen gebracht.

Zumindest hat sie genauso lang dafür gebraucht, wie ein unrühmlicher Zeitgenosse vor ihr und es wird in Deutschland wieder der Satz von Mund zu Mund gehen: Und dafür hat sie 12 Jahre gebraucht ...

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