Missachtung des Wählervotums durch Altparteienvertreter

Forderung des Tages: Neuwahl in Thüringen

Egal, welche Altparteienvertreter sich heute zu Wort melden, fast alle führen das Wort einer Neuwahl in Thüringen. Das Wählvervotum aus dem vergangenen Oktober und die Wahl des Ministerpräsidenten scheinen ihnen nicht in den Kram zu passen.

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Selten hat die Wahl eines Regierungschefs eines Bundeslandes so viel Staub aufgewirbelt wie die gestrige Wahl des thüringischen Ministerpräsidenten. Das abgekartete Spiel des sozialistischen Blocks ging nicht auf, die AfD machte einen dicken Strich durch die Rechnung. Nun versuchen Altparteienvertreter, sowohl die gestrige Wahl wie auch das Wahlergebnis aus dem Oktober zu revidieren. Neuwahlen sollen her, am besten so lange, bis das Wahlergebnis dem Wunsch der Altparteien entspricht. Fraglich aber ist, ob der Wähler in Thüringen diese Intrigen nicht durchschaut und bei einer etwaigen Neuwahl diesen Ränken seine ganz eigene Quittung präsentiert.

Saskia Esken von der SPD gehört zu denen, die am lautesten Neuwahlen in Thüringen fordern. Kleine Erinnerung: die SPD erzielte im Oktober 2019 mit gerade einmal mit einem Stimmenateil von 8,2 Prozent (Verluste zur vorhergehenden Wahl 4,2 Prozent) das historisch schlechteste Ergebnis im Freistaat. Hofft Esken darauf, dass bei einer Neuwahl das Ergebnis sich verbessert, getreu dem Motto »es kann nicht schlechter werden«? Doch, es kann noch schlechter werden. Aktuellen Umfragen zufolge sind nämlich 8 Prozent das höchste der Gefühle für die SPD.

Auch Habeck von den Grünen träumt von Neuwahlen. Die holten trotz der bundesweiten medialen Unterstützung gerade einmal 5,2 Prozent. Immerhin: sie dürften aktuell mit 6 Prozent Stimmenanteil rechnen. Das ist allerdings immer noch viel zu wenig, um auch nur einen Anteil an echter politischer Gestaltungsmöglichkeit zu erlangen. Sie könnten bestenfalls als Mehrheitsbeschaffer dienen. Doch dazu bedürfte es eines wirklich überragend starken Partners.

Den aber gibt es im sozialistischen Block nicht. Die Kommunisten blieben zwar stärkste Partei in Thüringen, können aber die Schwäche ihrer beiden angeschlossenen Partner nicht kompensieren. Gemeinsam käme man nach aktuellem Stand (vor der gestrigen Wahl des Ministerpräsidenten) auf etwa 48 Prozent; das reicht nicht.

Die parlamentarische Mehrheit bliebe bei den bürgerlichen Parteien AfD, CDU und FDP, von denen die AfD bei einer Neuwahl am stärksten profitieren würde. Im Grunde genommen würden sich die Verhältnisse lediglich zugunsten der AfD verschieben. Das ist vermutlich auch der Grund, warum man sich in deren Reihen mit Kommentaren zu den Ereignissen vornehm zurückhält. Denn egal, wie sehr die Altparteienvertreter derzeit schimpfen, herum- und zurückrudern oder was auch immer sie für Klimmzüge veranstalten, ein Sieger steht fest, was auch immer kommen mag - und der heißt AfD.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Raserix

Und umgekippt!!!! Was für Schwachmaten. Wenn ich so eine Sache anleiere, muss ich sie auch durchziehen.

Naja, jetzt kommts auf die Wähler an. Mit etwas Glück werden Grüne, FDP und SPD aus dem Landtag gefegt. Dann bleibt eine starke Linke, eine noch stärkere AfD und eine geschrumpfte CDU. Viel Spaß dabei.

Kann man nur hoffen, das wenigstens beim Wähler die Lampen im Kopf angehen. Die Linke-SED Partei hat 40 Jahre lang ihr eigenes Volk eingesperrt und ausspioniert. Staatlich verordnete Gehirnwäsche. Hoffentlich befreit sich der Wähler von diesem Erbe.

Gravatar: Rita Kubier

Die Freude währte also nur sehr kurz. Weil die ROTEN und Ramelow mit einer Neuwahl ganz schnell wieder an der Macht sein werden. Denn kein CDUler und kein FDPler wird es erneut wagen, so zu stimmen, wie gehabt.

Gravatar: Harzfreund

Die Bundesraute gibt auch ihren Senf dazu. Das Ergebnis muß rückgängig gemacht werden. Das zeigt den wahren Charakter dieser Dame. Ihr ist eine R2G - Regierung lieber als eine bürgerliche mit Beteiligung der eigenen Partei. Y

Gravatar: Josef Huhn

Wenn alle rechts der Mitte Faschisten sind dann sind die anderen links der Mitte Stalinisten. Wie kommen sie dazu sich als was "Besseres" zu fühlen.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Mit Frau Merkel hat der Wähler ja schon einige Überraschungen erlebt. Dass sie und ihre CDU aber so ein heruntergekommenes Verständnis von Demokratie haben, das hätte ich nicht erwartet. Immer wenn man glaubt, es geht nicht mehr schlimmer, dann kommt es schlimmer. Es wird langsam fürchterlich eng für Deutschland.

Gravatar: luxlimbus

Na klar, wählen bis das Ergebnis stimmt.
Wie weiland in Österreich. Dort hat man die Wahl solange wiederholt, bis sich eine Mehrheit für die Einführung des Euros gefunden hatte.
Schamlose Demokratie-Darsteller, gefangen in kindlichen Gutmensch-Fantasien, setzen alles daran dem Primat des "GUTEN" jede zivilisatorische Errungenschaft zu opfern.

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