Merkel will unbedingt die Migranten aus dem Flüchtlingslager Moria nach Deutschland holen. Also genau die Leute, die dort ihre Unterkünfte selbst in Brand gesetzt haben, um ihre Erpressungsversuche mit aller Gewalt durchzudrücken. Die griechische Regierung allerdings stellt sich gegen Merkels Ansinnen. Man werde sich nicht der Migrantengewalt beugen, erklärten griechische Regierungspolitiker. Würde man jetzt nachgeben, bestünde die Gefahr, dass sich Nachahmungstäter in den anderen Flüchtlingslagern auf den Inseln Chios, Samos, Kos und Leros fänden, die ebenfalls ihre Unterkünfte in Flammen setzten und so Leib und Leben der Migranten wie auch der Inselbewohner aufs Spiel setzten.
Darüber hinaus würde eine Verlegung der Migranten von den Inseln aufs Festland oder gar nach Westeuropa und insbesonder nach Deutschland eine Sogwirkung auf die in der Türkei befindlichen »Flüchtlinge« ausüben. Es sei damit zu rechnen, dass sich hunderte wenn nicht sogar tausende Migranten aus der Türkei auf den Weg machten, um über Griechenland ihre Weiterreise nach Zentraleuropa erpressen zu wollen. Das werde man keinesfalls zulassen, sagt Athen.
Merkel jedoch ficht die eindeutige Stellungnahme der Regierung Mitsotakis nicht an. Sie hat sich in ihre Idee verbissen, die Migranten aus Moria nach Deutschland zu holen. Es sei schließlich nur »eine einmalige Aktion«, wie sie sagt. Allerdings hat Merkel auch im September 2015 von einer einmaligen Aktion gesprochen, als sie im Alleingang etliche in Deutschland geltenden Gesetze außer Kraft gesetzt und international verbindlich geschlossene Abkommen gebrochen hat. Jene »einmalige Aktion« dauert seit über fünf Jahren ununterbrochen an.
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