Bei den in Italien zwischengelandeten »Flüchtlingen« hat sich ein neuer Weg ins gelobte Land »Dschörmoney« eröffnet. Sie klettern bei Nacht und Nebel in Norditalien auf Güterzüge, die anschließend quer durch die Schweiz nach Deutschland fahren und den Migranten so eine kostenfreie illegale Einreise ermöglichen. Allerdings ist diese Art des Reisens nicht ganz ohne Risiko. Auch wenn die Geschwindigkeit der Güterzüge deutlich geringer als die von Personenzügen ist, so sind selbst 60 km/h bei einem Sturz vom Zug meist mit erheblichen Verletzungen verbunden. Zudem führen die Stromleitungen 15.000 Volt, die durchaus einen Funkenschlag bis zu einer Entfernung von eineinhalb Metern erzeugen können. Hockt man auf einem offenen Güterwagen und wird von einem solchen Funkenschlag getroffen, ist die Reise mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beendet.

Die Bundespolizei im Süden Baden-Württembergs hat aufgrund des Anstiegs der auf diese Art ins Land gelangte Migranten zeitnah reagiert und die Kontrollen der Züge sowie der Bahnstrecken verschärft. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden so bereits 254 schwarzfahrende Migranten aufgegriffen. Zum Vergleich: im Vorjahr wurden lediglich vereinzelt solche Zugreisenden aufgegriffen. Neben der verstärkten Bestreifung der Bahnstrecken setzt die Bundespolizei jetzt sogar Hubschrauber und Spezialkräfte ein, wird eine Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein in einem Bericht der »Bild« zitiert.

Eine ähnliche Entwciklung hatte es zuvor auch auf der Strecke aus Norditalien über Österreich nach Deutschland gegeben. Doch sowohl die Polizei in Verona als Ausgangsbahnhof wie auch die österreichischen Behörden und in letzter Konsequenz die bayrische Grenzpolizei haben ihre Kontrollen verstärkt und so einen Rückgang dieser Form der Einreise auf den Einfallschneisen nach Bayern bewirkt.