Russland solle als gleichberechtigte Partei behandelt werden

Flottenchef Schönbach musste wegen eigener Ansichten zurücktreten

Der Inspekteur der Deutschen Marine, Kay-Achim Schönbach, ist von seinem Amt zurückgetreten. Er hat sich keines Verbrechens schuldig gemacht, keine Verträge unter der Hand vergeben oder anderweitige »krumme Geschäfte«. Er hat angeregt, Russland als gleichberechtigte Partei zu behandeln. In den Augen von Scholz und Co. ein Frevel!

Foto: Bundeswehr / PD
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Während eines Treffens in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi stellte der deutsche Admiral Schönbach in Frage, dass die Truppenpräsenz an der ukrainischen Grenze darauf zurückzuführen sei, dass Russland wirklich beabsichtige, die Ukraine zu besetzen: »Das ist Unsinn. Ich denke, Putin übt Druck auf sie aus, weil er es kann. Und weil er weiß, dass es die EU spaltet. Aber was er wirklich will, ist Respekt. Er will als gleichberechtigte und respektierte Partei behandelt werden. Und - mein Gott - jemandem Respekt zu zeigen kostet so wenig, es kostet nichts. Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es ein Leichtes, ihm den Respekt entgegenzubringen, den er fordert und wahrscheinlich verdient«, sagte Schönbach damals.

Er erklärte auch, dass die Ukraine keine Chance habe, die Krim zurückzubekommen, und dass das konfliktgeschüttelte Land nicht bereit sei, der NATO beizutreten. Georgien, sagte er, könne der NATO beitreten und die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft erfüllen, aber es wäre dennoch unklug, sie aufzunehmen.

Er sei ein strenggläubiger Katholik, und Russland sei ein christliches Land. Er sehe die größere Bedrohung in China: »Selbst wir, Indien, Deutschland, brauchen Russland, weil wir Russland gegen China brauchen.«

Diese Worte sorgten für Unruhe in Reihen der Scholz-(H)Ampelmänner und der Ukraine. Letztere stellten die deutsche Botschafterin in Kiew ein. In Berlin knickte man sofort ein und zerlegte den Marine-Offizier medial in aller Öffentlichkeit. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, erklärte, Schönbachs Aussagen hätten die ukrainische Öffentlichkeit »in tiefen Schock versetzt« und bediente sich des Totschlagarguments der Nazikeule. Melnyk sprach von einer herablassenden Attitüde, die die Ukrainer »unbewusst auch an die Schrecken der Nazibesatzung erinnert, als die Ukrainer als Untermenschen behandelt wurden.« Herr Melnyk vergisst (oder verdrängt) dabei ganz gezielt, dass sehr viele Freiwillige aus der Ukraine nur all zu sehr gewillt waren, auf Seiten der Wehrmacht gegen die Rote Armee ins Feld zu ziehen.

Wie dem auch sei: vor wenigen Tagen reichte Schönbach entnervt seinen Rücktritt ein, der umgehend von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht abgesegnet wurde. Schönbach wurde in den sofortigen Ruhestand versetzt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Roland Brehm

Im Übrigen hatten die Ukrainer die Deutschen herzlich empfangen und umjubelt, weil diese die Ukrainer von der sowjetischen Knechtschaft befreiten. Dazu gibt es sehr schöne Filmdokumente. Deshalb haben auch so viele Ukrainer, aber auch Tataren auf der Seite der Wehrmacht gekämpft. Dummerweise haben einige Deutsche, nicht alle !, diese Dankbarkeit mit Herrenmenschlicher Verirrung quittiert. Die Ukrainer sollten sich also besser daran erinnern was ihnen der Georgier Stalin angetan hat.
Die Geschichte hat aber nichts mit dem Bockmist zu tun der seit Jahrzehnten von deutschen Außenministern und Regierungen verzapft wird.

Gravatar: eva

Ich denke, Admiral Schönbach wird sicher genügend Erfahrung und Kompetenz haben, um genau zu wissen, was er öffentlich sagt. Bemerkenswert und verdient Respekt, dass er um Entbindung von seiner Aufgabe bat, statt sich für die eigene Meinung zu entschuldigen.

Gravatar: Patriot

Was ist passiert? Ein ranghoher Militär hat etwas richtiges gesagt. Ich unterstelle Expertise und grundsolides Fachwissen. Mit offenem Visier. Jeder Respekt dafür! Die Sache mit der Wahrheit und dem schnellen Pferd, das der Verkünder der Wahrheit braucht, ist bekannt. Er allerdings hat das wohl falsch verstanden. Daß er geht,- gehen muß,- ist ebenso klar. Warum? Weil die schnelle und kindische Twitterei anschließend zeigt, daß der Mann kein Stehvermögen hat. Genau das erwearte ich von einem Offizier seines Ranges. Ein Mann steht zu seinem Wort und fällt mit seiner Tat! Mit seiner überflüssigen Rechtfertigung legt er eine Schleimspur in die Richtung von Leuten, die von seinem Handwerk ohnehin nichts verstehen. Es geht also um einen charakterlosen Wendehals ohne Rückgrat. Aber was kommt danach? Ist eh wurscht. Bei dem zur Verfügung stehenden politischen und militärischen Personal kann man keine Meßlatte so tief legen, daß nicht noch einer unten durch passt.

Gravatar: Buna

Es ist eine Tragik, dass alle wohlmeinenden Stimmen im
Verhältnis zu Russland umgehend öffentlich sabotiert werden, so dass kaum noch jemand wagt, eine verständnisvolle Haltung bzgl. des Befindens des russischen Volkes einzunehmen.
Beeindruckend klar und sehr hilfreich in der Einschätzung der augenblicklichen politischen Situation sind die Beiträge der ehemaligen ARD Moskau-Korrespondentin Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz
https://www.youtube.com/watch?v=vHmgvPNHrIg
https://www.youtube.com/watch?v=L7MstMOF2aI
ab Min. 28,17

Gravatar: Europa der+V+und+V

...Wenn die Wörter scharfer sind als ein Schwert.....

Danke Herr Schönbach!

( ich hätte auch weggegangen auf Ihre Stelle).

Irgendwann werden dann bessere Zeiten kommen.

Gravatar: Schnully

das zeigt mir nur wie manipulativ unsere Medien und Regierung vorgehen . Und willst du nicht mein Sprachrohr sein so schlag ich dir den Status klein . Unsere Ampel Regierung hat gut bei Merkel mitregiert oder abgeschaut , wie man auch eine falsche eigene Meinung durchsetzt ( Impfpflicht z.B. )und Politische Gegner kaltstellt . Merz scheint sich noch immer nicht von den Merkel und Medien Tiefschlägen erholt zu haben . Wodurch sonst seine 180 Grad Wende

Gravatar: ropow

Man muss das verstehen.

Da dilettiert seit Tagen eine Aussenministerin vor sich hin, die kaum einen Satz fehlerfrei auszusprechen imstande ist, deren „feministische Außenpolitik” keine Ahnung von den unablässigen Bestrebungen der NATO zur Osterweiterung hat - und schlägt gegen den sich bedroht fühlenden Putin wild um sich wie eine aggressive Spätpubertierende:

„Sollte Russland Energie als Waffe benutzen oder weitere aggressive Handlungen gegen die Ukraine begehen, werden wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern effektive Maßnahmen zu ergreifen.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) am 10.01.2022

„Jede erneute Aggression hätte – das haben wir zum wiederholten Male unterstrichen – einen hohen Preis… Wir haben einen langen Atem.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) am 17.01.2022

„Wir fordern Russland dringend zu Schritten der Deeskalation auf… Jede weitere Aggression wird gravierende Konsequenzen haben.“ - Annalena Baerbock (GRÜNE) am 20.01.2022

Und dann kommt jemand wie Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach daher und zeigt mit wenigen Worten auf, worauf es wirklich ankommt:

„Was Putin wirklich will, ist Respekt auf Augenhöhe. Und – mein Gott – jemandem Respekt entgegenzubringen, kostet fast nichts, kostet nichts... Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er fordert – und den er vermutlich auch verdient… Selbst wir, Indien, Deutschland, brauchen Russland, weil wir Russland gegen China brauchen.“ - Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach am 21.01.2022

Nicht auszudenken, würde so ein Mann die eklatante Inferiorität Baerbocks noch weiter vorführen.

Der Mann musste einfach gehen.

Gravatar: D.Eppendorfer

Wir Weltrettermichels stecken echt in der Zwickmühle: Wenn wir uns wegen vielfältiger Buntheit für den Massenimport von Mudschaheddin entscheiden, können wir nicht zugleich deren alte Afghanistanfeinde respektvoll behandeln.

Außerdem haben wir seit 45 den US-Kampfstiefel im Nacken, während der Russe den Ostblock längst verlassen hat.

Wir müssen also entscheiden, vom wem wir wirklich gegängelt und bedroht werden.

Die Masse jedoch trottelt devot voll auf Obrigkeitslinie dahin.

Brainwashing completed!

Gravatar: harald44

In der höheren Führung der deutschen Marine saßen zu allen Zeiten seeerfahrene Männer, die weitaus mehr Weitblick - im wörtlichen wie im übertragenen Sinne - hatten als die Mehrzahl der deutschen Kirchturmpolitiker, die nicht in der Lage sind über die Grenzen unseres kleingewordenen Deutschland hinauszublicken. Diese geistig typisch deutschen Gartenzwerge findet man vorwiegend in der Partei der GRÜNEN, mittlerweile aber auch in den sogenannten Volksparteien der BRD zuhauf.

Gravatar: Erdö Rablok

Wie in der DDR. Also wie 1989 "Raus mit der Saubande (Zitat König Otto I.)

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