Gastbeitrag von Meinrad Müller

Firma weg, Frau weg, Haus weg

Firmenschließungen, der Todesmarsch der deutschen Wirtschaft. Immer mehr Unternehmer sind gezwungen ihre oft alteingesessenen Betriebe zu schließen. Nicht selten folgt darauf der totale Absturz.

Fotomomtage. Fotos: Pixabay
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Vor 20 Jahren galt obige Verlustaufzählung noch als Scherz in der Comedy-Sendung Tagesshow. Pech, wenn einem Betroffenen so viel an Unglück widerfuhr. Bei einer Flasche Bier in der Hand, auf dem Sofa sich gemütlich gemacht, ergötzte man sich mit Schadenfreude am Schicksal anderer. Man war ja nicht betroffen, es betraf ja nur anonyme andere. Doch jetzt, kommen die Einschläge näher und Schützengräben gibt es nicht.

Freiberufler, Selbstständige und Unternehmer, die wie das deutsche Wort selbstständig schon sagt, also selbst UND ständig arbeiten, finanzielle Risiken eingehen, bauen darauf, dass zumindest die Rahmenbedingungen stabil sind. Jetzt kommen auch diese Schwerarbeiter in einem erschreckenden Maße unter die Räder. Mit allen Konsequenzen: Firma weg, Frau weg, Haus weg.

Doch was nützten alle Künste der Betriebswirtschaft, der Innovation, des Marketings und der Werbung, wenn einem andere den Teppich unter den Füßen wegziehen? Die anderen sind jene, die die Blutadern der Energie durchschneiden, Lieferwege zuschütten, Einkäufe verhindern und Kontaktverbote mit langjährigen Kunden verlangen.

Was nützen jährlich Zehntausende neue Betriebswirte, Ingenieure und Marketingfachleute, wenn böse Mächte, anders als es an der UNI erzählt wurde, in die Speichen greifen und das fein austarierte Wunderwerk der Marktwirtschaft zum Stehen bringen? Marktwirtschaft funktioniert wie ein fein austariertes Uhrwerk: Fehlt ein Zahnrädchen, ja, dann stehen alle Räder still. Nicht ein »starker Arm«, wie es ehedem hieß, führte zum Stillstand, sondern politische und ideologische Federstriche am grünen Tisch.

Honorige Firmen, oft seit 200 Jahren existent, gehen pleite. Gehen wir davon aus, dass in diesen Betrieben nicht nur Dumme wirtschaften. Es sind oft die Klügsten, die in langen Auswahlverfahren an die richtige Stelle gesetzt wurden. Ziel eines jeden Unternehmens, das wird oft vergessen, ist nicht nur die Amortisation des eingesetzten Kapitals, sondern der Lebenserhalt des Unternehmens. Jeder Betrieb will leben, lange leben wie eine kraftvolle Eiche. »Läuft der Laden« erst einmal rund, dann können auch die Arbeitnehmer guten Mutes sich trauen, ihr Häuschen langfristig zu finanzieren.

Kundenvertrauen aufzubauen, einen Markennamen zu schaffen, der zum Alltagswort wird, ist eine größere Kunst, als Gesetze zu entwickeln und diese dann mit staatlicher Gewalt durchzusetzen. Staatsdiener mit krisenfestem Einkommen sind persönlich kaum betroffen, wenn Zehntausende Firmen und somit Arbeitsplätze verschwinden. Die »Besoldung« läuft ungetrübt weiter.

Einen aktuellen und traurigen Einblick, eine Chronologie des Firmensterbens, stellt der Journalist Egon W. Kreutzer tagtäglich auf seiner Internetseite zusammen. Es tut einem das Herz weh zu sehen, dass die Einschläge, die außerhalb der Einflussmöglichkeit der Betriebe liegen, niederprasseln wie Höllenfeuer. Produkte, die wir einst liebten, verschwinden aus dem Regal.

Firmenschließungen, der Todesmarsch der deutschen Wirtschaft.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Wahrheitsfinder

Frau auch weg ??
Also nicht "bis der Tod uns scheidet", sondern "bis die Insolvenz uns scheidet" !?? :-/

Gravatar: Thomas Waibel

Wer die Alt-Parteien wählt, sollte sich nicht beklagen, daß die deutsche Wirtschaft ruiniert wird.

Wer die Ursachen fördert, muß die Folgen ertragen!

Das gilt nicht nur für die Wirtschaftspolitik, sondern für die gesamte Politik.

Gravatar: Werner Hill

Sicherlich ist der Mittelstand durch die Lockdowns und G-Regeln schwer beschädigt worden.

Aber er war und ist eben auch ein großes Hindernis für den Great Reset.

Auch für Angestellte und Beamte waren diese Maßnahmen nicht angenehm - aber sie haben doch wesentlich dazu beigetragen, daß die Menschen mehr Respekt vor der Obrigkeit haben und sich mehr denn je auf das verlassen, was in den Medien verkündet wird (was wiederum den Great Reset erleichtern dürfte).

Außerdem haben die "Schutzmaßnahmen" und die Impfungen angeblich mehr Leben gerettet als gekostet.

Gravatar: Johann Saleri

Trotzdem wird kein Ampelwähler anders machen, weil sie von Luxus besoffen sind und darauf nicht verzichten werden, sie kennen nur eine Richtung, die Spaltung der Gesellschaft.
Leider wird das schneller klappen, als sie es denken.
Die Unionswähler sind auch nicht viel besser.
Änderung kann nur vom Volk kommen, es ist nur die Frage, wo fängt es an?
830 Mio. Menschen hungern auf der Welt, Afrika rückt immer näher, es ist nicht mehr zu bremsen und dann kippt alles.
Die Osterweiterung hat gut geklappt, weiter so.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Firmenschließungen, der Todesmarsch der deutschen Wirtschaft.“

Was nun inszeniert wird, um am Ende ´keinen` Schuldigen zu finden?
https://www.tagesspiegel.de/politik/die-marode-republik-wenn-alles-zusammenbricht-und-keiner-sich-verantwortlich-fuehlt/28506140.html

Ist es da nicht auch hochinteressant, dass sich dies auch im Gaspreis widerspiegelt
https://www.nw.de/nachrichten/wirtschaft/23306106_Netzagentur-Chef-ueber-Gaspreise-Mindestens-Verdreifachung-der-Abschlaege.html?utm_source=cleverpush&utm_medium=push-notification&utm_campaign=2022-07-14T05%3A24%3A10_PUSH&utm_term=OWL%20und%20die%20Welt#?cleverPushBounceUrl=https%3A%2F%2Fwww.nw.de%2F%3Fintl%3Dpush-bounce&cleverPushNotificationId=mmnDTXX9QymTAL3q4,
nachdem ´die` Katastrophe nun´plötzlich`(?) kommt https://opposition24.com/krisentipps/ploetzlich-in-die-katastrophe/,
die dieses Habeck seit spätestens anno 2016 vorbereitet?
https://www.freiewelt.net/nachricht/habeck-erklaerte-schon-2016-deutschland-werde-sich-von-gasimporten-aus-russland-loesen-10089923/

Allerdings: Ist auch diesmal darauf zu hoffen, dass das schwarz-göttlich(?) vorbereitete und durch die Ampel nun umgesetzte Unrecht in 40 Jahren rückgängig gemacht wird???
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/enteignungen-sollen-rueckgaengig-gemacht-werden-463692

Gravatar: Raro

Ach dann sollen die Ex-Unternehmer in die entsprechenden Viertel gehen und sich daran erfreuen, wie angenehm Syrer, Afghanen, Afrikaner und Rumänen von deren Arbeitsleistung leben, ohne einen Finger dafür zu krümmen! Und schon lacht das Herz wieder. Selber schuld, wer dumm wählt, bekommt dumme Politik geliefert!

Gravatar: Schnully

Haus weg ist Banken gemacht
Viele Unternehmen die Kredite benötigen bekommen diese nur wenn Sie mit ihrem Privatvermögen dafür bürgen , auch eine GmbH nutzt nichts wenn die Grundwerte erschöpft sind . Weiteres Geld gibts nur wenn noch Privatvermögen belastet werden kann .

Gravatar: Heinz Becker

Auch wenn ich mich wiederhole: Bei der letzten Bundestagswahl und den Landtagswahlen danach haben die Deutschen unmissverständlich gezeigt, dass sie es genau so, und nicht anders, wollen. Dann muss sich niemand beschweren, wenn die Existenz den Bach runter geht.

God bless the Trump !

Gravatar: Croata

Wer kann, der verkauft an global big player. Die Zeiten sind unsicher....
Wenn soweit ist, werden die big boss dann alles verstaatlichen....
Wieviel €$ - hat Tesla an Subvention bekommen ?

" ...falls kein Brot,die ( Pöbel )sollten dann die Kuchen essen ! "

Laut GRN - sollen wir statt Diesel dann ein E-Auto fahren.....

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