Rückschlag für NATO-Expansionisten

Finnland untersagt Stationierung von Atomwaffen

Die NATO will die beiden nordeuropäischen Länder Schweden und Finnland aufnehmen, hat jedoch zunächst noch das Veto der Türkei aus dem Weg zu räumen. Sollte das gelingen, dann wird es jedoch lediglich eine Art Erweiterung »light«, denn Atomwaffen dürfen weder in Schweden noch in Finnland stationiert werden.

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Zahlreiche Fraktionen im schwedischen Parlament haben bereits eine Debatte angestoßen, in der die Details nach einer etwaigen Aufnahme des Landes in die NATO besprochen werden sollen. Unter anderem geht es darum, dass im Land keine Atomwaffen stationiert werden dürfen und dass auch mit Atomwaffen bestückte Flugzeuge oder Schiffe weder den Luftraum noch die schwedischen Hoheitsgewässer überfliegen oder durchfahren dürfen. Das gilt selbst dann, wenn das militärische Gerät in jenem Augenblick nicht mit Atomwaffen bestückt ist. Ebenso soll im Parlament der Beschluss gefasst werden, dass in Schweden kein einziger NATO-Stützpunkt errichtet werden wird. Für die NATO-Expansionisten, die Schweden als eine Art stationären Flugzeugträger nutzen wollten, ist das ein herber Rückschlag.

Vor allem deswegen, weil das finnische Parlament in seiner gestrigen Sitzung genau diese Beschlüsse verabschiedet hat. Es dürfen keine Atomwaffen in Finnland stationiert werden, es dürfen auch keine entsprechenden militärischen Trägersysteme, seien es Flugzeuge oder Schiffe, in Finnland stationiert werden, den finnischen Luftraum oder die finnischen Hoheitsgewässer über- oder durchqueren. Auch etwaigen Plänen, NATO-Stützpunkte in Finnland zu errichten, erteilte das Parlament in Helsinki eine konsequente Absage. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass man in Finnland die NATO als reines Verteidigungsbündnis betrachte und sie nicht dazu genutzt werden solle, um eine Drohkulisse aufzubauen.

Auch diese Entscheidung ist ein Rückschlag für diejenigen, deren Hauptinteresse offensichtlich darin zu bestehen scheint, Russland durch die Stationierung weiterer Atomwaffen im grenznahen Gebieten weiter zu provozieren.

Finnland und Schweden werden solche Schritte jedenfalls nicht mitgehen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Nordmann

Wenn Feministinnen feministsche Außenpolitik machen wollen, dann kommt dabei soetwas heraus.
wollen sie den bööösen Russen bangemachen?
Oder sich selbst wichtigmachen?

Gravatar: Fritz der Witz

Die einen wollen keine Atomwaffen, die anderen machen "feministische Außenpolitik"

Das kann ja heiter werden, bei diesem Kriegsbündnis, welches eher einem wild gackernden Hühnerhaufen gleicht.

Gravatar: Rita Kubier

Was soll denn jetzt diese Untersagung bringen und bewirken? Vermutlich absolut gar nichts! Mit gegangen, mit gefangen!! Denn die Amis werden sich einen Dreck aus dieser Forderung machen. Und das wird diese finnische Regierung auch sehr wohl wissen. Die will das Volk damit lediglich beruhigen, was allerdings eine große und verlogene Täuschung ist.

Gravatar: famd

Verbot der Stationierung von Atomwaffen in Sweden und Finnland?

Das ist Wunschdenken und zugleich auch nicht nötig!

Ist die Nato erst mal formal drin - kann sich je nach Lage die Aktivität ändern. Bei einem von den Scheiß-Amis inszenierten weiteren Szenario gegen Russland geben andere die Befehle und die örtliche Regierungsgewalt der Schweden und Finnländer ist ausgeschaltet.
Dieses "neue" Natogebiet hätte eher klassische und Politische Funktionen.

Bestes Beispiel ist Ramstein - hier hat die Bundesregierung keinen Einfluss was dort stattfindet und welche Aktionen der US-Streitkräfte von dort durchgeführt werden.(Ich erinnere nur an die Afghanistaneinsätze und NO) Man muss auch in Schweden und Finnland keine Atomwaffen installieren - denn U-Boote und Schiffe sind mittlerweile sehr flexibel und schwer aufzuklären. Somit reduziert sich das Ganze eher auf wichtig Kommandoebenen, Säbelrasseln und Aufklärungsstationen direkt vor der Russischen Grenze.

Ein fiktiv angenommener Gegenschlag erfolg kaum von Finnland aus. Die Reichweiten US-Interkontinentalraketen sind hoch und lassen sich aus dem "Hauptquartier" befehligen. Unter Hyperschallbedingungen spielen Minuten dann keine Rollen mehr - jede Abwehr sinnlos.

Russland könnte Einschläge in Moskau nie verhindern.
Umgekehrt ist es genauso. Russland verfügt nicht über Spielzeug - und Washington, Baltimore oder Nevada sind ein Katzensprung für Russische Gegenwehr. Russland und USA stehen im Prinzip im nuklearen Patt - nur dadurch hatten wir eine lange Friedensperiode - weil keine der Seiten genau wusste was der andere Strolch in der Tasche hat...

Doch käme es soweit, gibt es kein technisches Ende - das Ende wird nur durch die totale Zerstörung aller Kontinente und der Menschheit einhergehen...

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die NATO will die beiden nordeuropäischen Länder Schweden und Finnland aufnehmen, hat jedoch zunächst noch das Veto der Türkei aus dem Weg zu räumen. Sollte das gelingen, dann wird es jedoch lediglich eine Art Erweiterung »light«, wenn Atomwaffen dürfen weder in Schweden noch in Finnland stationiert werden.“ ...

In der Hoffnung, dass die Türkei ´doch noch` zustimmt – weil längst selbst für abgewrackte Holzfäller wie mich völlig klar wurde, was westl. Versprechen wert sind – wobei es am Ende ´doch`zur Stationierung von Atomwaffen in Schweden und Finnland gegen Russland kommt?!
https://www.spiegel.de/ausland/nato-osterweiterung-aktenfund-stuetzt-russische-version-a-1613d467-bd72-4f02-8e16-2cd6d3285295

Gravatar: Freiherr von

HU..HU..HU.. ach wie traurig hier enden die Kriegsspiele der Nato

Gravatar: Peter M3

Die Spinnen, die Finnen!

Wenn sich die finnische Regierung der
NATO andient, kann ich mir nicht vor-
stellen, dass das Land noch über seinen
Grund und Boden entscheiden kann.

Wenn es so eine Art Souveränität ge-
geben haben sollte, was offensichtlich ja
nicht der Fall ist, dann ist es damit end-
gültig vorbei: Nicht nur mit der territo-
rialen Selbstbestimmung, sondern auch
der finanziellen.

Das wundert alles nicht, sieht die
finnische Ministerpräsidentin Sanna
Marin doch aus, als wenn sie frisch
aus Schwabs Giftküche stammt.

Gravatar: D.Eppendorfer

Schweden: Rosinenrauspicker mit Sonderwünschen beim totalen Schutzanspruch.

Was ist von einem Schweden zu halten, das in seiner desolaten Migrationspolitik gerade das eigene Land an selber angelockte Eroberer verliert? Soll ich mich im Ernstfall auf solche naiven Blonduschis und Weicheier verlassen? Für so ein Versagertum habe ich mir doch extra meine Grünen gezüchtet und die Roten nachjustiert.

Und von den Finnen kenne ich nichts außer das Wort für Sonnenuntergang: Helsinki. Bäume, Bäume und noch mehr Bäume. Was gibt es dort außer unendlich viel halbjährig stockfinsterem Wald?

Wen oder was sollte ein deutscher Natofreak im Bündnisfall dort schützen und verteidigen? Den dort klimatisch besonders hart gesottenen selten Borkenkäfer?

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