Fortschritt oder Verfall der Menschenwürde?

FinalSpark: Die dunkle Seite der Biocomputer – Der Mensch wird zur Batterie

Untertitel: FinalSpark entwickelt ein energieeffizientes Biocomputer-System, das menschliche Hirnorganoide nutzt – ein Durchbruch für das Computing der Zukunft mit verheerenden Konsequenzen.

Bild: Reddit
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Die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz und des Computings schreiten rasant voran, aber nicht immer zum Wohl der Menschheit. Das Schweizer Startup FinalSpark hat mit seinem sogenannten Biocomputer, der auf menschlichen Mini-Gehirnen – sogenannten Hirnorganoiden – basiert, weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Angeblich sei dies der Schlüssel zu einer drastischen Reduzierung des Energieverbrauchs in der IT-Industrie. Doch bei all dem Hype um die »Innovationen« von FinalSpark wird ein bedrohlicher Aspekt dieser Technologie nur wenig diskutiert: die Reduzierung des Menschen auf eine bloße Batterie.

Durch den Einsatz von Hirnorganoiden, die aus menschlichen Stammzellen gezüchtet werden, entsteht eine direkte Verbindung zwischen menschlichem Leben und maschineller Effizienz. Was auf den ersten Blick nach einem cleveren technischen Durchbruch aussieht, ist in Wirklichkeit eine alarmierende Entwicklung, die den Menschen auf ein Mittel zum Zweck reduziert. Diese Biocomputer-Technologie führt zu einer bedenklichen Kommerzialisierung des menschlichen Körpers – der Mensch wird zur Ressource, zu einem Produkt, das genutzt und ausgebeutet werden kann.

Die Idee, dass menschliche Hirnzellen verwendet werden, um die Energieeffizienz von Computern zu steigern, ist nicht nur ethisch fragwürdig, sondern eröffnet auch eine gefährliche Tür. Mit Projekten wie dem von FinalSpark rückt der Mensch selbst in den Fokus als bloßer Rohstoff für technologische Fortschritte. Der Gedanke, dass wir irgendwann biologische Komponenten aus Menschen züchten könnten, um Maschinen zu betreiben, erinnert beängstigend an dystopische Zukunftsszenarien, in denen menschliches Leben keinen intrinsischen Wert mehr besitzt, sondern lediglich als »Batterie« dient.

Wenn FinalSpark die Energienutzung seiner Biocomputer mit den ineffizienten herkömmlichen Prozessoren vergleicht und behauptet, ihr System verbrauche »eine Million Mal weniger Energie«, stellt sich die Frage, zu welchem Preis diese Effizienz erzielt wird. Der Mensch als rein funktionales Objekt degradiert – ist das die Zukunft, die wir wollen? Es ist beunruhigend, dass diese Technologie als Fortschritt gefeiert wird, ohne dass ernsthafte Debatten über die damit verbundenen ethischen und philosophischen Implikationen geführt werden.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass solche Technologien die grundlegende Vorstellung von menschlicher Würde untergraben. Wenn menschliche Hirnzellen in Labors gezüchtet und in Maschinen eingebaut werden, wird der Mensch in seinen wertvollsten Bestandteilen – in seiner Denkfähigkeit und Bewusstseinsbildung – kommerzialisiert. Dies verstärkt die Vorstellung einer Gesellschaft, in der alles und jeder einen Zweck erfüllen muss, und jener Zweck ist zunehmend wirtschaftlicher Natur. Hier wird der Mensch nicht mehr als Individuum, sondern als Ressource betrachtet.

Natürlich mag es verlockend sein, den scheinbar unersättlichen Energiehunger der KI-Industrie mit neuen Technologien zu stillen. Doch wie weit wollen wir dabei gehen? Es gibt bereits unzählige technologische Alternativen zur Reduzierung des Energieverbrauchs, die keine ethischen Grauzonen betreten. Warum also der Drang, mit menschlichen Hirnzellen zu experimentieren und diese zu technischen Zwecken zu instrumentalisieren?

Während FinalSpark und andere Unternehmen auf der Jagd nach technologischen Fortschritten sind, müssen wir uns als Gesellschaft die Frage stellen, ob wir bereit sind, den Preis zu zahlen. Der Mensch ist kein Produkt, das für die Effizienz von Maschinen ausgebeutet werden sollte. Wir müssen uns entschieden gegen diese Entwicklungen stellen, bevor es zu spät ist und bevor der Mensch vollständig zur Ware wird.

Das von FinalSpark entwickelte Biocomputer-System mag auf den ersten Blick beeindruckend erscheinen, doch in Wirklichkeit ist es ein Schritt in eine bedrohliche Zukunft. Wir müssen jetzt handeln, um sicherzustellen, dass der Mensch als Mensch wertgeschätzt wird und nicht als Batterie für die Maschinen von morgen dient.

Die Studie von FinalSpark wurde in der Zeitschrift Frontiers in Artificial Intelligence veröffentlicht,... wie ScienceAlert berichtet.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heinrich

Zuerst Mal die Erfinder auffordern, als nächstes sofort die Erfindung in ihrem Gehirn einzubauen und aktiv zu machen. Dann können wir zuschauen, wie das laufen sollte. Aber sie machen es nicht und wie vorauszusehen, das ganze ist wieder eine weitere nicht machbare Phantasie Vorstellung dieser "wissenschaftlichen" Erfinder mit fehlgeleitetem falschen Erfindungen.

Gravatar: erwin stettner

FinalSpark , völlig enthemmte Wissenschaftler.
Für Versuche die den Menschen, seine Gene oder Zellen betreffen fordere ich Bestrafung.

Warum: Er ist das komplizierteste Geschöpf Gottes auf Erden und jeder der daran 'rumfummelt' sollte sich mal fragen ob er auch das 'Handbuch' gelesen hat.

Typische Hybris, weil man MEINT etwas zu können wird es auch gemacht. Das nenn ich mal 'Ethik'.

Gravatar: maasmaennchen

Blödsinn.....völlige Überheblichkeit deren Entwickler und Überschätzung der KI.Nichts kann seinen Schöpfer übertreffen.Jede Maschine ist so schlau wie der der sie programmiert und gebaut hat.Das heißt jede Maschine hat Fehler da der Mensch auch voller Fehler ist.

Gravatar: kracher

@Selberdenker

Ja, selbst denken kann helfen und auch wenn es noch so abwegig erscheint: was ist, wenn diese "Zellhaufen" im Verbund ein Bewußtsein entwickeln oder Schmerzen verspüren? Kann irgend jemand das zu 100% ausschließen?
Ich jedenfalls bin STRIKT gegen derartige Experimente und finde diese schon im Ansatz pervers.

Gravatar: Nordmann

Nicht ablenken und bange nicht machen lassen, denn nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Bis dahin verfolgen wir kritisch die Tagespolitik.
Mit dem Blick auf die Demokratie, in der die Mehrheit der Wähler der/den mehrheitlich gewählten Partei/en den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt.
Strikt im Sinne des Wahlergebnisses. D.h. "Brandmaurer" werden abgestraft.
Dazu haben die Wähler in Brandenburg jetzt die Macht.
Gutes Gelingen!

Gravatar: Egon samu

Die Ursünde "reloaded". Digitalisierte Version des Menschen, der Gott spielen will.
Hoffentlich pustet jemand bei "FinalSpark" auch den letzten Funken aus!
Satanismus, Menschenverachtung pur....

Gravatar: Karin Weber

KI ist ein zeitlich begrenzter Trend. Ein Strohfeuer, das irgendwann wieder erlischt. Zum Schluss bleibt die nackte Natur übrig und dort zählen nur Instinkt und Anpassungsfähigkeit.

Es werden jetzt einige Leute mit KI viel Geld verdienen, dann kommt der nächste Trend. Es ist quasi wie bei den Grünen ... jeder Irrsinn ist irgendwann mal vorbei.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Doch bei all dem Hype um die »Innovationen« von FinalSpark wird ein bedrohlicher Aspekt dieser Technologie nur wenig diskutiert: die Reduzierung des Menschen auf eine bloße Batterie.“ ...

´Frei` nach der „Selbstzweckformel“ von Immanuel Kant???
https://www.youtube.com/watch?v=cxQiT69BOL0

Gravatar: Selberdenker

Der Artikel ist interessant, aber irreführend. Bei der Verwendung von menschlichen Stammzellen handelt es sich nicht um „ Menschen“, insofern ist auch das Bild mit dem menschlichen Gehirn im Glas falsch gewählt. In Wirklichkeit handelt es sich um „seelenlose“ Zellhaufen. Ich freue mich, dass es in Europa noch Startups gibt, die (hoffentlich) im internationalen Wettbewerb im Bereich der Biotechnologie beziehungsweise Bio-IT noch mithalten und wünsche Ihnen viel Erfolg.

Gravatar: Georg

Es wäre schöner, wenn sich die Wissenschaftler mit Kinderreichtum schmücken könnten. Anstelle perverser Forschungsobjekte etwas mit Wissen zu füttern wäre dann den Kindern etwas beizubringen.

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